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Die leckeren Papayafrüchte lassen sich auch zu Hause aus Samen ziehen und in der Küche oder im Wohnzimmer anbauen. Ralf Schmitt aus dem Tropenhaus am Rennsteig erklärt, wie das geht.

MDR Garten So 23.10.2022 08:30Uhr 03:49 min

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Tropengarten Papaya anbauen, pflegen und ernten

bot.: Carica papaya

23. Oktober 2022, 10:17 Uhr

Papayafrüchte sehen nicht nur toll aus. Aus einem Samen lässt sich eine Pflanze ziehen, die mit etwas Arbeit und einer Prise Glück auch in unseren Breiten Früchte bildet.

Auf einen Blick
Heimat Mexiko
Familie Melonenbaumgewächse
Wuchs Immergrüne, halbverholzende Staude mit baumartigem Wuchs; im Kübel bis zu 4 Meter hoch
Blüte verschiedene Formen und Farben, von klein weiß und sternförmig bis propellerartig
Frucht ovale Früchte mit grün-gelber Schale mit einem Gewicht zwischen 500 Gramm und fünf Kilogramm
Standort hell, aber keine direkte Sonne, Luftfeuchtigkeit um 60 Prozent
Boden durchlässig, luftig, nährstoffarm
Mehrjährig ja

Das südamerikanische, indigene Volk der Arawaken nennt die Papaya-Pflanze "Baum der Gesundheit". Die Frucht gilt als Superfood. Ihre verdauungsfördernde Wirkung verdankt die Papaya dem Enzym Papain. Außerdem soll die Frucht einen Anti-Aging-Effekt haben und sogar Krebszellen hemmen.

Sternfrucht 3 min
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Einen Papaya-Samen keimen lassen

Eine Papaya lässt sich aus einem Papaya-Kern selber ziehen. Dazu muss die Frucht zunächst sehr reif sein. Wird sie der Länge nach aufgeschnitten, kommen viele schwarze Samen zum Vorschein. Mit einem Sieb lässt sich das Fruchtfleisch abspülen. Um die gallertartige Hülle zu entfernen, hilft außerdem ein Geschirrtuch, mit dem die Samen kräftig gerubbelt werden. Anschließend die Kerne trocknen lassen.

Wenn die Samen nicht direkt eingepflanzt werden können, sollten sie bei einer Temperatur unter 15 Grad Celsius gelagert werden, da sie sonst schnell an Keimfähigkeit verlieren.

Papaya
Eine Papayafrucht enthält zahlreiche Samen. Säen Sie immer mehr als sie brauchen - die Eingehrate ist ziemlich hoch. Bildrechte: MDR/Christian Voigt

Sollen die Samen direkt in die Erde, wird ein Pflanztöpfchen mit Anzuchtsubstrat gefüllt. Pro Topf wird ein Samen etwa 0,5 Zentimeter tief in die Erde gesetzt. Pflanzen Sie immer mehr Samen, als sie brauchen. Die Eingehrate bei der Papaya ist relativ hoch.

Nun braucht der Samen etwa zwei Wochen lang eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine Umgebung mit 25 bis 30 Grad Celsius. Das funktioniert am einfachsten mit einer durchsichtigen Abdeckung. Wenn das Substrat regelmäßig befeuchtet wird, entsteht die Luftfeuchtigkeit von selbst. In einem hellen, aber nicht zu sonnigen Fenster, steht der Samen am besten. Ganz wichtig: Regelmäßiges Lüften nicht vergessen, da sich sonst schnell Schimmel bildet.

Ein Papaya-Pflänzchen eintopfen

Wenn die Pflanze die ersten richtigen Blätter gebildet hat (ab dem dritten Blatt) und gesund aussieht, kann sie umgetopft werden. Dazu eignet sich einfache Blumenerde, die mit etwas Sand vermengt wird. Außerdem darf eine Drainageschicht nicht fehlen, um Staunässe zu vermeiden. Da Papaya-Pflanzen durch ihre empfindlichen Wurzeln nicht besonders gerne umgetopft werden, sollte der Topf direkt so gewählt werden, dass er für die nächsten Jahre reicht.

Um tatsächlich Früchte ernten zu können, benötigen Sie mindestens eine männliche und eine weibliche Pflanze. Da das Geschlecht erst während der Blüte erkennbar ist, sollten grundsätzlich mehrere Pflanzen gezogen werden. Alternativ gibt es inzwischen auch zwittrige Sorten, die sich selbst befruchten können.

Papaya
Ziehen Sie immer mehrere Pflanzen vor. Um Früchte zu ernten, brauchen sie beide Geschlechter, die sich aber erst bei der Blüte zeigen. Bildrechte: MDR/Christian Voigt

Die Papaya-Pflanze pflegen

Ist die Pflanze etwa 15 Zentimeter hoch, braucht sie einen Sonnenplatz. Im Sommer darf die Pflanze draußen auf der sonnigen, windgeschützen Terrasse stehen. Pralle Sonne stört nicht, Regen und Wind hemmen allerdings die Fruchtbildung.

Die Papaya-Pflanze sollte regelmäßig gegossen werden. Trockenheit verträgt sie sehr schlecht. Staunässe sind für ihre empfindlichen Wurzeln allerdings genauso schädlich. Eine gute Drainageschicht im Topf sorgt dafür, dass keine Wurzelfäulnis entsteht.

Sobald die Pflanze in einem richtigen Topf steht, benötigt sie außerdem regelmäßig Dünger. Dabei genügt ein normaler, stickstoffhaltiger Blumen- oder Balkonpflanzendünger, der zweimal die Woche verwendet wird.

Eine Pflanze wird gegossen 2 min
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Die Papaya-Pflanze Überwintern

Da die Papaya in unseren Breitengraden nicht winterhart ist, muss sie ab einer Temperatur von etwa zehn Grad Celsius in ein Winterquartier umziehen. Durch ihre stattliche Größe, kann das im Laufe der Zeit eine Herausforderung werden.

Das Winterquartier sollte mindestens 15 Grad warm und sonnig sein. Im Wintergarten oder an einem großen Fenster steht sie also optimal. In dieser Zeit benötigt die Pflanze weniger Wasser und keine Düngung.

Sollten im Winter Blätter abfallen, keine Panik: Normalerweise wachsen diese im Frühjahr wieder nach.

Krankheiten und Schädlinge der Papayapflanze

Papayas sind vor allem bei zu geringer Luftfeuchtigkeit anfällig für Spinnmilben. Zu viel Regen wiederum kann zu Mehltau führen.

Papayas ernten

Ungefähr ein Jahr nach der Aussaat können die ersten Blüten an der Pflanze entstehen. Die Voraussetzung ist eine gute Pflege und ein optimaler Standort. Damit sich Früchte bilden können, ist außerdem eine weibliche und eine männliche Pflanze oder eine Zwitterpflanze nötig.

Eine reife Papaya färbt sich deutlich gelb. Außerdem gibt das Fruchtfleisch unter Druck ein wenig nach, wenn die Frucht erntereif ist.

Zum Verzehr eignet sich übrigens nicht nur das Fruchtfleisch. Auch die Samen sind essbar. Sie schmecken scharf und können getrocknet ähnlich wie Pfeffer verwendet werden.

Papaya
Die Früchte der Papaya sind zunächst grün und werden erst mit der Zeit gelb. Bildrechte: MDR/Christian Voigt

Ist die Papaya männlich oder weiblich?

Das Geschlecht einer Pflanze lässt sich erst an ihren Blüten eindeutig erkennen. Männliche Blüten wachsen an langstieligen und überhängenden Rispen. Weibliche hingegen sind größer und wachsen an kurzstieligen Rispen deutlich näher am Stamm. Die männlichen Pflanzen können ihr Geschlecht durch Umweltfaktoren umkehren. Die weiblichen Pflanzen ändern ihr Geschlecht nicht mehr.

Quelle: MDR Garten (eta)

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 05. November 2023 | 08:30 Uhr