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Auffällige FrühlingsbotenLenzrosen: Blütenpracht im FrühlingOrientalische Nieswurz, botanisch: Helleborus orientalis-Hybride

02. Februar 2024, 18:12 Uhr

Lenzrosen blühen auf, wenn Schneeglöckchen und Krokusse sich öffnen. Der Frühling ist auch die ideale Zeit, sich die weiß, rosa oder violett blühenden Stauden in den Garten zu holen. Lenzrosen wachsen am besten an und bilden kräftige Wurzeln, wenn es draußen kühl ist. Susanne Peters, die eine Staudengärtnerei in Norddeutschland betreibt, gibt Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Lenzrosen blühen schon ab Februar. Nicht nur die frühe Blütezeit, auch die hohen Stiele und großen Blüten in Weiß, Rosa-, Violett- und Grüntönen machen sie zu besonderen Schmuckstücken. Doch die mehrjährigen Gewächse haben gewisse Ansprüche: Verpflanzt zu werden, mögen sie gar nicht. Nach dem Umpflanzen wachsen Schnee- und Lenzrosen monatelang nur kümmerlich weiter. Beim Kauf sollten Sie sich deshalb gut überlegen, an welchem Platz die Pflanzen bei Ihnen möglichst lange ungestört bleiben.

Bildergalerie Lenzrosen: Bunte Auswahl an frühblühenden Stauden

Lenzrosen-Züchtungen wie die Sorte ′Terah′ sind hilfreich, wenn der Garten schon sehr früh im Jahr mit bunten Blüten geschmückt werden soll. Der Frühblüher legt ab Februar los. "Wenn das Motto lauten soll, dass das ganze Jahr durchgeblüht wird, kommen Sie an Lenzrosen nicht vorbei", sagt die Staudengärtnerin Susanne Peters. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Bei ′Snow Fever′ stehen nicht allein die Blüten, sondern auch die panaschierten Blätter im Vordergrund. Die Sorte hat dekorativ geflecktes Laub mit stacheligen Rändern. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Die neue Züchtung ′Early Rose′ ist, wie der Name schon andeutet, mit der Blüte sehr früh dran. Die ersten Knospen zeigt sie mitunter schon zur Weihnachtszeit. Ihre Stiele sind kräftig und tragen zur Seite schauende, zartrosa Blüten. Bis in den April kann diese Sorte blühen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ganz neu sind auch die Helleborus iburgensis-Hybriden. Sie kommen mit schlechteren, weniger nährstoffreichen Standorten aus, das heißt für wärmere Plätze, die zeitweise in der Sommersonne liegen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Die Lenzrose 'SP Sophie' trägt eine gelbe Blüte mit kleinen, roten Punkten. Sie kann bereits ab Januar blühen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Für Vielfalt im Lenzrosen-Beet sorgt der 'Double Ellen'-Mix. In weiß, rosa und lila Farbtönen bringt er den Frühling in Ihren Garten. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die schalenförmigen Blüten der Lenzrose 'Sally' sind cremefarben bis buttergelb. Sie wird bis zu 40 Zentimeter groß. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die Lenzrose 'SP Elly' wird ebenfalls bis zu 40 Zentimeter groß. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
In leicht Lila lässt Lenzrose 'Lily' ihre Blüten hängen. In Kombination mit ihrem gelben Stempel verbreitet sie Frühlinglaune. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
In verschiedenen Farben blüht die Lenzrose 'SP John Hopkins'. Auch ihre Blüten haben eine leicht hängende Tendenz. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die 'Ice N’Roses'. Sie steht stabil, ihre Blüten hängen nicht. Sie schaut nach oben. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Klassisch schön und doch besonders: die Lenzrose (Helleborus x orientalis) 'SP Sue'. Die festen Blüten stehen auf kräftigen Stängeln. Die Serie "Spring Promise 'SP'" steht für eine Serie vegetativ vermehrter und damit sortenechter Helleborus. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Lenzrose (Helleborus x orientalis) 'SP Rachel' fasziniert in kräftigem Rot bis Violett. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Auf einen Blick: Lenzrosen
HeimatSüdosteuropa, Türkei und Kaukasus
PflanzenfamilieHahnenfußgewächse
WuchsLenzrosen werden etwa 20 bis 40 Zentimeter hoch und zeigen einen lockeren Wuchs. Manche Sorten, die von Helleborus orientalis abstammen, werden auch größer. Die dunkelgrün glänzenden Blätter der Lenzrosen sind handförmig geteilt, sie wirken ledrig.
Blütegrünlich-weiß, je nach Sorte auch weiß, gelblich, rosa, dunkelrot bis schwarz; oft sind die Blüten gesprenkelt
BlütezeitFebruar bis Mai
Früchteunscheinbare Balgfrüchte, aus denen im Frühsommer reife Samen fallen
StandortHalbschatten, zum Beispiel am Rande von Gehölzen oder unter lichten Bäumen und Sträuchern
Bodenhumoser, durchlässiger, nährstoffreicher, neutraler bis leicht alkalischer, kalkhaltiger Boden
Winterhartja
Mehrjährigja
LebensdauerBleibt die Lenzrose an einem Standort, kann sie richtig alt werden, 20 bis 30 Jahre sind durchaus möglich.
BesonderheitenAlle Pflanzenteile sind giftig. Bei Kindern und Haustieren ist daher besondere Vorsicht geboten.

Worin unterscheiden sich Lenzrosen und Christrosen?

Oft werden Christrosen mit den Lenzrosen verwechselt oder gleichgesetzt. Sie alle gehören zur Gattung der Nieswurze, auch Helleborus genannt. Ihre Namen geben die Zeit ihrer Blüte an: Die Christ- oder Schneerose fängt schon im Dezember an zu blühen. Die Art, die erst im Frühling blüht, ist die Lenzrose. Dazu gehören vorwiegend die bunten, etwas höherstielig wachsenden Vertreter.

Frühlingsblüher Diese Pflanzen blühen im Februar

Märzenbecher (Leucojum vernum) sehen den Schneeglöckchen ähnlich. Ob sie bereits im Februar oder März blühen, hängt von ihrem Standort ab. Bis April können Sie sich über die kleinen weißen Blüten freuen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Nicht nur zur Weihnachtszeit bringen Christrosen (Helleborus niger) etwas Frische in Haus und Garten. Da sie von November bis März blühen, können sie lange Freude an ihnen haben. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Der Winterling (Eranthis hyemalis) zeigt seine gelben Blüten von Ende Februar bis Ende März. Er kann nach der Blüte leicht im Garten vermehrt werden. Bildrechte: imago/Manfred Ruckszio
Die fadenförmigen Blütenblätter der Zaubernuss (Hamamelis mollis) sind gelb, orange oder rot. Sie können von Januar bis Ende März bestaunt werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Auch die gemeine Hasel (Corylus avellana) ist ein Frühlingsbote. Die länglichen, gelben Blüten werden auch Lämmerschwänzchen genannt und zeigen sich von Februar bis April. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Blüten der Kornelkirsche (Cornus mas) erfreuen von Ende Februar bis zum April mit ihrer intensiven gelben Färbung das Auge. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Mit Narzissen (Narcissus) können flächendeckende Blütenteppiche gepflanzt werden. Von Ende Februar bis in den Mai hält die gelbe Pracht. Bildrechte: Colourbox.de

Botanisch gesehen ist die Christrose eine "Helleborus niger", die Lenzrose hingegen eine "Helleborus orientalis". Die Pflanzen und die Blüten der Lenzrosen sind durchschnittlich größer. Christrosen bilden immer nur weiße Blüten aus. Lenzrosen hingegen blühen in verschiedenen Farben - vom Februar bis ins späte Frühjahr. Innerhalb der Gattung gibt es noch weitere Arten, außerdem züchten Gärtner seit Jahren Sorten, die die Vorteile verschiedener Helleborus-Vertreter vereinen. Ein Beispiel ist der Hybrid Helleborus ′Ice N’Roses′.

Der optimale Standort für Lenzrosen

Lenzrosen stehen gern in der Wintersonne, vertragen jedoch keine starke Sommerhitze. Daher ist ein Standort unter Sträuchern und Bäumen sinnvoll, die im Sommer ein schützendes Laubdach über den Lenzrosen ausgebreitet haben. Der Boden sollte nährstoffreich und eher kalkhaltig sein, damit sich die Stauden richtig wohl fühlen. Außerdem gedeihen Lenzrosen am besten auf leicht durchlässiger Erde. So staut sich die Nässe nicht an den Wurzeln.

Lenzrosen zeigen für mich, welche Kraft die Natur hat, wenn sie im Vorfrühling aus dem harten, gefrorenen Boden austreiben.

Susanne Peters, Staudengärtnerei Peters in Uetersen

Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Lenzrosen sollten aus dem Freiland kommen, wenn Sie sie gleich in ihrem Garten oder in einem Topf vor der Haustür einpflanzen möchten. So sind die Stauden bereits an die niedrigen Temperaturen draußen gewöhnt und blühen dort auch. Wählen Sie Pflanzen mit festem Wurzelballen und gesundem, grünen Laub aus.

TippSie sind sich nicht sicher, wie die Pflanzen kultiviert wurden? Dann warten Sie mit dem Auspflanzen lieber bis nach der Blütezeit im späten Frühling. Bis dahin sollte die eingetopften Stauden aber an einem kühlen Ort stehen, zum Beispiel geschützt am Hauseingang.

Die beste Pflanzzeit

Abgesehen vom Frühjahr ist auch der Herbst eine günstige Pflanzzeit. Lenzrosen können zwar das ganze Jahr über gepflanzt werden, sofern der Boden frostfrei ist. Nach einem heißen und trockenen Sommer jedoch haben die Stauden im Herbst noch genügend Zeit, um im Boden anzuwachsen und gesunde Wurzeln auszubilden. So sind sie besser für den Frost gewappnet.

So pflegen Sie Lenzrosen

Staudenexpertin Susanne Peters rät, die Starkzehrer zweimal im Jahr mit Dünger zu versorgen. Nur dann gedeihen Lenzrosen und blühen prächtig. Gedüngt wird im Frühjahr ab März, sobald der Boden frostfrei ist. Die zweite Düngergabe folgt im Spätsommer, wenn die Blütenknospen für das kommende Frühjahr angelegt werden.

Am besten geeignet ist organischer Dünger mit Langzeitwirkung. Kompost, getrockneter Kuhdung oder kompostierter Pferdemist können zum Beispiel verwendet werden. "Hornspäne allein sind nicht ausreichend, da sie überwiegend Stickstoff enthalten", warnt Susanne Peters. Andere wichtige Pflanzennährstoffe fehlten darin, sagt sie.

Auch Lenzrosen im Kübel brauchen Dünger. Wichtig ist dabei, dass die Nährstoffe langsam freigesetzt werden - wie bei Kompost oder anderem organischen Dünger durch den Verrottungsprozess.

Lenzrosen mögen es eher feucht - vor allem im Winter und Frühjahr dürfen sie nicht austrocknen. Sie vertragen aber auch keine Staunässe. Ab dem Frühsommer können die Stauden trockener stehen. Im Garten schätzen Lenzrosen eine Mulchschicht, das heißt eine Bodenbedeckung aus Laub oder frischem Kompost.

Zurückschneiden müssen Sie Lenzrosen übrigens nicht. Es reicht, welke oder kranke Blätter zu entfernen.

Wie winterhart sind Lenzrosen?

Sind sie ausgepflanzt und gut angewachsen, ist der Winter für Lenzrosen kein Problem. Im Kübel sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht erfrieren können. Am besten wird das Pflanzgefäß dafür in Vlies eingepackt. Der Kübel kann in extrem kalten Wochen, beispielsweise im Januar oder Februar, auch mal eine Woche an einen dunklen Ort gestellt werden. Das vertragen die Stauden auch mal. Wichtig ist nur, dass sie nicht den gesamten Winter über im Dunkeln stehen!

Lenzrosen mit anderen Pflanzen kombinieren

Lenzrosen sehen besonders attraktiv aus, wenn sie in kleinen Gruppen gepflanzt werden. Sie können gut mit einer saisonalen Bepflanzung kombiniert werden:

Da Lenzrosen im Halbschatten gedeihen, eignen sie sich auch für Beete in eher dunklen Ecken des Gartens.

Pflanzen von A bis Z | Ziergarten Frühblühende Stauden vorgestellt

In Sachen frühblühende Stauden kennt sich Gärtnermeister Pascal Klenart bestens aus. Seine Lieblingspflanzen hat er ins MDR-Garten Studio mitgebracht. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Das Kaukasusvergissmeinnicht Brunnera macrophylla (Jack Frost) ist eine buschige Staude mit hübschen kleinen blauen Blüten. Sie wächst 30 bis 50 Zentimeter hoch und blüht von April bis Mai. Aber die Vergissmeinnicht-Staude bleibt im Gegensatz zu den einjährigen ausgesäten Blumen auch nach der Blüte schön. Sie bildet handgroße Blätter, die sich hervorragend auch als Bodendecker eignen. Bildrechte: Aliautsina Miadzvedzik
Durch das silbrige Vergissmeinnicht-Laub der Sorte Jack Frost ziehen sich grüne Blattadern. Die Staude bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Platz. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die großen Blüten der Kuhschellen sind die ersten Bienenweiden im Jahr. Sie blühen ab März in den unterschiedlichsten Farben. Pulsatilla vulgaris bevorzugt einen sonnigen Standort. Der Boden sollte kalkhaltig und nicht zu nass sein. Tipp: Einfach Eierschalen untergraben. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Ursprünglich wächst die Kuhschelle in Sibirien und Russland, dort in der wilden Form vor allem mit hängenden Blütenköpfen. In Deutschland wurden sie weitergezüchtet. Inzwischen gibt es viele Sorten, die ihre Blüten aufrecht tragen. Nach der Blüte entwickeln sie einen schönen sternförmigen Samenstand, ähnlich wie die Fruchtschale der Kastanie. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Mandelblättrige Wolfsmilch Euphorbia amygdaloides (Tasmanian Tiger) ist eine beeindruckende Blattstaude, die schon im Frühling Wirkung zeigt. Die Staude eignet sich für sonnige, trockene Standorte. Faszinierend sehen die Hochblätter aus, von denen man denkt, es seien Blüten. Bildrechte: Aliautsina Miadzvedzik
Ebenfalls zu den Wolfsmilchgewächsen gehört Euphorbia amygdaloides 'Purpurea'. Das rot-grüne Laub setzt im Sommer und im Winter schöne Akzente im Beet. Diese Sorte eignet sich besonders gut für halbschattige bis leicht schattige Steingärten. Auch am Fuße von Gehölzen ist sie gut platziert. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Auch Mandelblättriger Wolfsmilch Euphorbia amygdaloides 'robbiae' ist eine schöne immergrüne Blattschmuckpflanze für Garten. Sie kann bis zu 40 Zentimeter groß werden. Die Sorte eignet sich gut für trockene halbschattige Standorte. Wichtig ist vor allem, dass sie im Winter in direktem Sonnenlicht nicht steht. Bildrechte: Aliautsina Miadzvedzik
Die Staude Ahornblatt, Mukdenia rossii, ist eine eher unbekannte Blattschmuckpflanze mit hübschen kleinen weißen Blüten. Sie wird bis zu 40 Zentimeter hoch und blüht ab Mitte März bis Ende Mai. Danach haben die Blätter ihren großen Auftritt. Bildrechte: Aliautsina Miadzvedzik
Bis zum Herbst werden die Blätter der Mukdenia rossii tatsächlich so groß wie ein Ahornblatt. Faszinierend ist das wechselnde Farbenspiel. Zuerst färbt sich der Blattrand rötlich, bis schließlich das ganze Blatt rot eingefärbt ist. Die Staude bildet kräftige Wurzeln, sie wächst sowohl in der Sonne, als auch im Schatten. Auch zur Kombination mit Gehölzen ist sie gut geeignet. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Lenzrosen vermehren

Lenzrosen säen sich selbst aus. Dabei gilt das Prinzip der natürlichen Auslese: Der stärkere Samen gewinnt. Die verschiedenen Staudensorten neigen allerdings dazu, sich untereinander zu vermischen. Die sortenreine Vermehrung bei Lenzrosen gelingt deshalb durch Teilung. Dazu eignen sich am besten ältere Pflanzen. Sie sollten nach der Teilung gut feucht gehalten werden. In den ersten zwei bis drei Jahren blühen sie nicht.

Schädlinge und Krankheiten

Lenzrosen können von Pilzkrankheiten wie dem Mehltau oder der Blatt- beziehungsweise Schwarzfleckenkrankheit befallen werden. Letztere tritt vor allem im späten Frühjahr auf. In beiden Fällen sollten die befallenen Blätter möglichst schnell entfernt werden. Damit sich der Pilz nicht weiter verbreitet, sollte das Laub vernichtet werden. Nach der Entfernung können neue Triebe wieder gesund nachwachsen.

Mehr zu Frühblühern

Quelle: MDR Garten (uka, fra)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. Februar 2024 | 08:30 Uhr