Die zarten Blätter des Liebstöckels duften schon beim leichten Zerreiben sehr intensiv.Bildrechte: MDR/Annett Zündorf
Aus dem KräutergartenLiebstöckel anbauen, pflegen und vermehrenLevisticum officinale, weitere Namen: Maggi-Kraut, Gichtstock, Luststock, Nussstock
von Annett Zündorf
Stand:
14. April 2023,
08:42 Uhr
Liebstöckel gehört zu den Kräutern, die Gerichten einen ungewohnten, würzigen Geschmack verleihen. Der Strauch gedeiht ohne Probleme und sollte in jedem Küchengarten stehen.
Liebstöckel braucht Feuchtigkeit. Bei Trockenheit geht er ein.
Blätter nach Bedarf ernten. Für den Wintervorrat lassen sich die Blätter trocknen oder einfrieren.
Ein Stückchen zerriebenes Blatt zwischen den Fingern reicht, um den Duft des Liebstöckels zu genießen. Würzig, ein bisschen nach Sellerie, ein bisschen nach Maggi - auf jeden Fall nicht zu verwechseln. Die Blätter des Liebstöckels passen in Suppen und Fleischgerichte. Sie verleihen Käse einen einzigartigen Geschmack und eine Kräuterbutter schmeckt ohne ein paar Blättchen Liebstöckel nur halb so lecker.
Auch wenn es der Name Maggi-Kraut, wie Liebstöckel auch gern genannt wird, nahe legt - in Maggi ist kein Maggikraut.
Vermehrung und Verjüngung
Liebstöckel wächst auch im Topf.Bildrechte: MDR/Annett Zündorf
Liebstöckel lässt sich ganz klassisch aussäen. Aber für die meisten ist ein ganzer Garten voller Liebstöckelpflanzen zu viel. Deshalb bietet es sich an, ein Stück der Pflanze vom Nachbarn zu bekommen. Liebstöckel lässt sich am besten im Herbst, wenn er seine Blätter verliert, oder im Frühling, bevor er austreibt, teilen. Dazu wird die Pflanze ausgegraben und der Wurzelballen mit einem Spaten mittig geteilt. Ein Stück wieder eingraben, ein Stück an einen neuen Standort setzen - oder an die Nachbarn verschenken, so einfach geht die Vermehrung. Eine Handvoll Kompost im Pflanzloch erleichtert den Start. Die neu eingegrabenen Pflanzen gut wässern!
Standort und Pflege
Die lichten, grünen, gefiederten Blätter punkten nicht nur in der Küche. Auch im Küchengarten macht sich der Doldenblütler optisch gut. An einem sonnigen bis halbschattigen Platz, auf nährstoffreichem, gerne etwas lehmigen Boden wächst Liebstöckel ohne Probleme. Der Boden sollte immer feucht gehalten werden, Trockenheit bereitet der Pflanze Stress. Bei guter Pflege kann die winterharte Pflanze viele Jahre alt werden. Liebstöckel braucht genügend Platz, denn er wächst bis zu zwei Meter hoch und ordentlich in die Breite. Gern nimmt er aber auch mit einem großen Topf vorlieb.
Kräuter vorgestelltDie Klassiker im Kräutergarten
Die frischen Blätter der Melisse verbessern den Geschmack von Salaten, Getränken und Süßspeisen.Bildrechte: MDR/Daniela DufftZitronenmelisse verleiht Bowlen und Desserts ein zitroniges Aroma. Auch Fleischgerichten gibt sie eine spezielle Note. Die Wirkstoffe sind beruhigend und schlaffördernd. Zitronenmelisse ist winterhart.Bildrechte: MDR/Daniela DufftFast alle Thymian-Sorten bilden schöne, dichte Polster. Sie unterschieden sich trotzdem in ihrem Wuchs, in der Blüte und auch im Aroma.Bildrechte: MDR/Daniela DufftOrangenthymian hat ein fruchtiges Aroma und ist ideal für Fleischspeisen. Im Geschmack ist er milder als der Gewürzthymian. Die Blätter eignen sich auch als Kartoffelgewürz und für Tee. Die ätherischen Öle helfen gegen Erkältungskrankheiten.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDer winterharte Liebstöckel wird auch Maggi-Kraut genannt, da er ein sehr würziges Aroma hat. An einem sonnigen Platz im Kräutergarten gedeiht er viele Jahre lang. Liebstöckel verfeinert Suppen und Kräuterbutter.Bildrechte: MDR/Annett ZündorfDer Zitronenthymian (Thymus x citiodorus 'Silver Queen') schmeckt fruchtig und wird für das Würzen von Fischgerichten und Soßen geschätzt. Auch in Honig eingelegt, sorgt er für ein ganz spezielles Aroma.Bildrechte: MDR/Daniela DufftBuschbasilikum ist besonders würzig und schmeckt hervorragend zu Tomatengerichten oder zu Erdbeeren. Basilikum sollte immer einzeln stehen.Bildrechte: MDR/Daniela DufftRoter Strauchbasilikum ist eine robuste Sorte, die es sonnig mag. Er hat eine kräftige Basilikumnote. Die Pflanze bildet wunderschöne lange Blüten, die Insekten anlocken. Die Blätter verlieren auch nach der Blüte nicht ihr Aroma, können also weiter geerntet werden. Roter Strauchbasilikum ist mehrjährig, aber nicht winterhart. Übrigens: Der Saft der Blätter soll gegen Juckreiz und Entzündungen nach Insektenstichen helfen.Bildrechte: MDR/Daniela DufftRosmarin sollte im Topf gepflanzt werden, da er so besser überwintert werden kann. Rosmarin kann in einem großen Kübel bis zu zwei Meter hoch werden.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDiese Kräuterarten passen gut in einen Kübel: Salbei, Ysop, Römischer Wermut und Bergbohnenkraut.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDas Bergbohnenkraut ist aromatischer als das normale Bohnenkraut.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDie Blätter des Ananas-Salbeis werden vor allem für Getränke verwendet.Bildrechte: MDR/Daniela DufftYsop ist ein hervorragendes Gewürz für Fleisch- und Fischgerichte. Die Blüte ist essbar und eignet sich zum Garnieren.Bildrechte: MDR/Daniela DufftWermut ist ein Heilkraut. Die Blätter werden für Magentees oder in Kräuterlikör verwendet. Es sollten immer nur sehr kleine Mengen verwendet werden. Wermut wächst sehr ausladend und breitet sich schnell im Garten aus.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDer Römische Wermut wächst kompakter und bleibt eher klein.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDie Weinraute wird ein richtiger, 40 bis 60 Zentimeter hoher Busch. Sie ist winterhart.Bildrechte: MDR/Daniela DufftWeinraute blüht gelb und vermehrt sich über Samen, breitet sich deshalb im Garten schnell aus. Bevor die Pflanze blüht, sollte geerntet werden.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDie Blätter der Weinraute schmecken sehr intensiv, sollten also sparsam verwendet werden. Weinraute passt zu Fleisch, Fisch und dient als Aroma im Kräuterlikör. Vorsicht beim Ernten! Das Berühren der Blätter kann zu Hautausschlag führen.Bildrechte: MDR/Daniela DufftBeifuß hat ein feinherbes Aroma und ist für viele Gerichte zu verwenden. Der Geschmack erinnert an Minze und Wacholder.Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die grünen Blätter können vom Frühling bis zum Herbst nach Bedarf geerntet werden, solange genügend grüne Blätter an der Pflanze bleiben. Klein geschnitten passen sie zu Suppen und in die Kräuterbutter, aber auch zu vielen anderen Gerichten. Achtung: Nicht überdosieren! Der Geschmack ist sehr intensiv. Meist reicht ein Zweiglein. Für den Rest des Jahres können die Blätter getrocknet oder eingefroren werden.
Kleines ABC der GewürzkräuterKräuter vorgestellt: Von Anisysop bis Zitronenverbene
Der Anisysop schmückt dank seiner aufrechten Blütenkerzen naturnahe, sonnige Plätze im Garten. Die Blätter der Duftnessel können für Tee verwendet werden. Die blau blühende Präriestaude verträgt trockene Standorte. Die nach Anis duftende Teepflanze kann auch als Würzkraut verwendet werden.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDieser Ananassalbei ist mehrjährig und sehr ausdauernd, sollte aber frostfrei überwintert werden. Am besten wird er in einen Kübel gepflanzt und im Winter dann an einem kühlen frostfreien Ort überwintert, zum Beispiel im Hausflur. Mit den aromatischen Blättern lassen sich süße Speisen hervorragend aufpeppen. Sehr gut schmecken die Blätter im Quark oder einfach mit kaltem (Mineral-) Wasser übergossen als Limonade.Bildrechte: MDR/Daniela DufftIndisches Basilikum wird auch Tulsi-Kraut genannt. Der Lippenblütler wird dank seiner ätherischen Öle vor allem als Duft- und Heilpflanze in der ayurvedischen Medizin geschätzt.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDieses mehrjährige, veredelte Buschbasilikum sieht nicht nur hübsch aus, sondern liefert das ganze Jahr über aromatische Blätter. Die Pflanze sollte an einem hellen Platz auf der Fensterbank stehen. Winterhart ist sie nicht. Die Krone kann locker 30 Zentimeter groß werden. Wichtig ist, die Blätter regelmäßig zu ernten, so bleibt die Pflanze kompakt und schön buschig.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDer französische Estragon ist das Gourmetkraut der französischen Küche. Er schmeckt etwas pfeffrig und hat gleichzeitig einen leicht süßen, anisartigen Geschmack. Das Kraut ist ideal, um Kräuteressig herzustellen oder auch zum Würzen von Fisch. Die Pflanze ist winterhart.Bildrechte: MDR/Daniela DufftEine Augenweide ist der Brasilianische Sauerklee mit den dunkelvioletten Blättern und den hübschen weißen Blüten. Das Beste ist, dass alle Pflanzenteile essbar sind. Der Geschmack erinnert an Sauerampfer. Schmeckt gut im Quark, im Salat oder auch als Brotaufstrich. Die Pflanze kann im Sommer rausgestellt werden. Da sie nicht winterhart ist, muss der Kübel im Winter aber rein. Er sollte an einem schönen hellen Platz stehen.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNKAuch diese etwas kleinere Variante des Sauerklees ist etwas für die heimische Fensterbank. Verwendet wird er wie der große Bruder aus Brasilien.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDer Römische Schildampfer ist mehrjährig und winterhart. Seine Blätter peppen Salate auf.Bildrechte: MDR/Ulrike KalinerDer Bronzefenchel ist winterhart, kann also gleich ins Beet gepflanzt werden. Die Pflanze zieht sich im Winter zurück und treibt dann im Frühling neu aus. Das Kraut kann sowohl frisch verzehrt oder auch mitgekocht werden. Fenchel schmeckt sehr gut zu Fisch oder im Salat. Auch die Samen können frisch oder getrocknet gegessen werden. Idealer Platz im Garten ist ein sonniger Standort in einer geschützten Lage. Kalkhaltiger Boden ist ideal.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDas besondere an diesem winterharten Dalmatiner Salbei ist, dass er praktisch immergrün ist und das ganze Jahr über geerntet werden kann. Er schmeckt etwas milder als der normale Salbei. Wunderbar als Tee, zu Fleisch oder Fischgerichten. Bildrechte: MDR/Daniela DufftKnoblauchgeschmack ohne zu stinken? Geht prima mit Schnittknoblauch. Es gibt unterschiedlich scharfe Sorten im Handel. Die Pflanzen sind winterhart, sehr ausdauernd und werden ähnlich wie Schnittlauch schön buschig. Im Winter ziehen sich die Triebe zurück. Im Frühling treibt die Pflanze neu aus.Bildrechte: MDR/Daniela DufftJiaogulan kommt aus China und wird auch das Kraut der Unsterblichkeit genannt. Die Pflanze wächst je nach Standort kletternd oder hängend. Die Blätter kann man essen oder auch zu einem Tee verarbeiten. Der Geschmack ist leicht bitter, dafür soll das Kraut aber von gesunden Inhaltsstoffen nur so strotzen. Die Pflanze ist mehrjährig, sollte im Winter aber rein. Sie sollte immer feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen. Im Halbschatten wächst sie besser als in der Sonne.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDer Thymian Orange macht seinem Namen alle Ehre und hat ein wunderbares Orangenaroma. Schmeckt besonders gut in asiatischen Gerichten. Die Pflanze ist winterhart und immergrün, liefert also auch im Winter frisches Kraut. Die Blätter kann man trocknen und als Tee aufgießen. Auch zu Fleisch passt Thymian gut.Bildrechte: MDR/Daniela DufftAuch dieser Oregano ist winterhart. Das typisch italienische Gewürz sollte in keinem Kräutergarten fehlen. Es gibt der Pizza oder der Tomatensoße den typischen Geschmack. Passt aber auch als Gewürz zum Grillen für Gemüse und Fleisch.Bildrechte: MDR/Daniela DufftZitronenverbene ist schmackhaft für Salate oder fruchtigen Tee. Das Kraut gibt es auch als Stamm, aus dem ein richtiges Bäumchen werden kann. Die Pflanze muss frostfrei überwintert werden. Im Winter verliert sie die Blätter.Bildrechte: MDR/Daniela DufftEchter Wasabi stärkt das Immunsystem. Die Blätter sind angenehm scharf und aromatisch. Die enthaltenen gesunde Rettichöle geben Salaten und Wok-Gerichten das gewisse Etwas. Wer es schärfer mag, kann die Stängel nutzen. In Japan wird auch die Wurzel verwendet – vor allem für Sushi-Gerichte. Dann stirbt die Pflanze allerdings. Wasabi ist mehrjährig, muss aber im Gewächshaus überwintert werden.Bildrechte: MDR/Daniela DufftWasabi-Rauke schmeckt im Gegensatz zur nussigen Rauke ähnlich wie Meerrettich. Sie ist angenehm scharf. Am besten wächst sie an einem feuchten nährstoffhaltigen Standort. Bis in den November hinein können die Blätter geerntet werden. Die Pflanze ist einjährig, sät sich aber aus.Bildrechte: MDR/Daniela DufftKnobigras stammt ursprünglich aus dem Iran. Es hat ein angenehmes Knoblauch-Aroma ohne unangenehme Geruchsbelästigung. Das Gras ist nicht winterhart, überlebt aber in der Küche auf der Fensterbank.Bildrechte: MDR/Daniela DufftAlle Pflanzenteile des Gartenknofi sind essbar. Wie das Knobigras schmeckt Gartenknofi nach Knoblauch, aber nach dem Verzehr bleibt kein unangenehmer Nachgeschmack. Gartenknofi ist mehrjährig und verträgt Temperaturen bis -25 Grad.Bildrechte: MDR/Daniela DufftKaugummikraut schmeckt – wie der Name schon sagt – nach Kaugummi. Für Tee ist das Kraut ideal. Am besten gedeiht Kaugummikraut an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Es ist nur bedingt winterhart, geschützt durch ein Vlies kann es den Winter überstehen.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDer griechische Basilikum hat kleine Blätter und wächst wie ein Busch. Er hat ein kräftiges Aroma. In Griechenland wird er als Zierpflanze und zur Abwehr von Mücken gepflanzt. Er kann im Gewächshaus hell überwintert werden.Bildrechte: MDR/Daniela Dufft