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KräutergartenPetersilie im Garten anbauen, pflegen, ernten und verarbeitenBotanisch: Petroselinum crispum bzw. Petroselinum sativum

23. Januar 2023, 13:09 Uhr

Petersilie ist der Alleskönner unter den Kräutern: Ob in Suppe oder Omelette, als Salat oder Dekoration - sie schmeckt immer. Der Anbau funktioniert im Gartenbeet, im Balkonkasten oder im Topf.

Petersilie - kraus oder glatt?

Ob im Garten lieber krause oder glatte Petersilie wachsen soll, ist Geschmackssache. Ursprünglich soll die krause Form gezüchtet worden sein, um eine Verwechslung der glatten Form mit der giftigen Hundspetersilie zu vermeiden. Schmecken tun beide Varianten. Während krause Formen vor allem für Dekorationen geeignet sind, punktet die glatte Petersilie im Salat.

Was ist Wurzelpetersilie?

Wurzelpetersilie Petroselinum crispum subsp. tuberosum ist eine Unterart der Petersilie, bei der die Speicherwurzel besonders groß ist. Hier werden nicht die Blätter, sondern die Wurzel verwendet. Sie gehört ins Suppengemüse, schmeckt aber auch gebraten oder gekocht. Petersilienwurzeln sind leicht mit Pastinaken zu verwechseln.

Petersilie aussäen

Petersilie gehört zu den Dunkelkeimern. Deshalb wird in 1,5 Zentimeter Tiefe gesät. Nach der Aussaat dauert es 15 bis 25 Tage, bis die Samen endlich keimen. In dieser Zeit sollte der Boden eine Temperatur zwischen 12 bis 20° Celsius haben und immer feucht sein. Um die Keimdauer zu verkürzen, können die Samen vor der Aussaat einige Stunden in warmem Wasser eingeweicht werden.

Petersilie kann zwischen März und August im Freien vor Ort ausgesät oder ab Februar im Haus vorgezogen werden. Bevor sie ins Freie gepflanzt werden, sind ein paar Tage Gewöhnung an die frische, kühle Luft eine gute Idee.

Petersilie pflegen

Petersilie bevorzugt einen hellen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Sie braucht einen lockeren, humusreichen Boden. Besonders gut gedeiht sie auf nährstoffreichen, lehmigen Böden. Idealerweise wird vor der Pflanzung Kompost in den Boden eingearbeitet. Wer Petersilie im Topf möchte, sollte sie in Gemüseerde ziehen. Kräutererde enthält für Petersilie zu wenig Nährstoffe.

Petersilie sollte nicht immer am gleichen Ort angebaut werden. Sie ist selbstunverträglich. Etwa vier Jahre Pause sollten eingehalten werden, bis Petersilie wieder im gleichen Beet wachsen darf. Die Pflanze mag keine anderen Doldenblütler (wie zum Beispiel Dill, Fenchel, Kerbel, Koriander oder Liebstöckel), gedeiht aber in Mischkultur mit Tomate, Gurke, Porree, Zwiebeln und Erdbeeren.

Petersilie ernten und verarbeiten

Petersilie kann im ersten und im zweiten Jahr bis zur Blüte geerntet werden. Dabei werden immer nur die einzelnen Stängel von außen abgepflückt. Aus dem Herz treiben immer wieder neue Stängel und Blätter aus. Die grünen Blätter werden am besten frisch und zügig verarbeitet. Petersilienblätter sollten nicht mit kochen, sonst verlieren sie Inhaltsstoffe und Aroma. Sie werden Gerichten deshalb immer erst zum Schluss zugegeben. Gibt es zu viel Petersilie im Garten, kann diese geerntet und eingefroren werden. Trocknen lohnt sich nicht, da das leckere Aroma dabei verloren geht.

Petersilie als Giftpflanze?2023 wurde die Petersilie zur Giftpflanze des Jahres erklärt. Wie kann das sein? Tatsächlich enthalten die Samen des beliebten Küchenkrautes, die im zweiten Standjahr ausgebildet werden, den Stoff Apiol, der sich auf die glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und des Uterus auswirkt. Deswegen wurden früher Petersiliensaatkörner zu Abtreibungszwecken benutzt. Der Volksmund kennt nicht umsonst den Ausspruch: "Petersilie bringt den Mann aufs Pferd und die Frau unter die Erd." 

Wofür wird Petersilie verwendet?

Petersilie ist das wohl am häufigsten verwendete Küchenkraut in Europa und im Nahen Osten. Sie wird über Suppen, Salate und Kartoffeln gestreut, gehört in Frankfurter Soße, Gemüsebrühe und Bouquet Garni, punktet als Hauptzutat im Petersiliensalat oder in Petersiliensoße. Petersilie kann man einfach nicht genug haben.

Rezepte mit Petersilie

Petersilie - auf einen Blick
HeimatMittelmeer
PflanzenfamilieDoldenblütler (Apiaceae)
Wuchs30 bis 90 cm, rübenförmige Wurzel, kahle Stängel mit gefiederten Blättern
BlüteDoldenblüte im zweiten Jahr
Früchteklein, braun, länglich
Standortsonnig bis halbschattig
Bodennährstoffreich, locker, durchlässig, gerne auf Lehmböden, gedeiht auch in Töpfen
Winterhartleicht abdecken, dann ist die Ernte auch im Winter möglich
Mehrjährigzweijährig
Besonderheitenselbstunverträglich: darf nur alle vier Jahre am gleichen Ort angebaut werden, Samen sind giftig

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Quelle: MDR Garten/anz

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 13. Februar 2022 | 08:30 Uhr