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Manche Erdbeersorten tragen den ganzen Sommer über. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Süße Früchte bis zum HerbstRemontierende Erdbeeren für den Sommerbotanischer Name: Fragaria x ananassa

31. Mai 2023, 11:07 Uhr

Nicht nur für Kinder sind Erdbeeren, die den ganzen Sommer Früchte tragen, der Hit. Der Fachbegriff hierfür lautet: remontierend. Gartenfachberaterin Brigitte Goss erklärt, was beim Anbau von solchen immertragenden Erdbeeren beachtet werden sollte.

Pflanzanleitung für Erdbeeren

An einem sonnigen Platz bilden Erdbeeren die meisten Früchte. Beim Pflanzen sollte der Abstand 25 bis 30 Zentimeter betragen. In Bezug auf Klima und Boden ist die mehrjährige Erdbeere anspruchslos. Sie bevorzugt aber lockere, sandig-humose Böden. Empfindlich reagieren die Gewächse auf Staunässe. Die Pflanzzeit für junge Erdbeeren ist Juli bis August. Die kleinen Stauden können dann vor dem Winter ausreichend Wurzeln bilden. Je mehr Wurzeln, desto besser der Ertrag im Folgejahr.

Erdbeeren brauchen Nährstoffe

Erdbeerpflanzen sollten nach dem zweiten Erntejahr ersetzt werden, weil mit dem Pflanzenalter die Beeren immer kleiner werden. Setzen Sie sie bitte nicht wieder auf das gleiche Beet. Der Boden braucht mindestens eine dreijährige Erdbeerpause. Gedüngt werden Erdbeeren mit organischem Beerendünger: ein Drittel vor der Ernte im Frühjahr und zwei Drittel nach der Ernte.

Erdbeeren: Krankheiten, Schäden und Mangelerscheinungen

Grauschimmel befällt nur die Früchte, nicht die Pflanze. Ein Pilz dringt meist über eine Schadstelle, die durch Hagel oder Tier-Fraß entstanden sein kann, in die Frucht ein. Hier hilft nur, die befallenen Früchte abzusammeln. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Eine andere Pilzkrankheit ist die Colletotrichum-Fruchtfäule. Diese Erdbeere zeigt die Krankheit im Anfangsstadium. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Die Beeren faulen und fallen zusammen. Vorbeugend gegen Colletotrichum werden im erwerbsmäßigen Anbau schon während der Blüte Fungizide eingesetzt. Beim Anbau im eigenen Garten ist vor allem wichtig, optimale Bedingungen für das Gedeihen der Erdbeeren zu schaffen: ausreichend Platz, ein geeigneter Standort, richtiges Gießen und Fruchtwechsel. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Die Lederbeerenfäule (Phytophtora cactorum) ist eine Pilzkrankheit, die im Boden steckt. Sie ist besonders tückisch, da nichts gegen diesen Pilz hilft. Hier kann wirklich nur ein neuer Standort gefunden werden. Der Pilz befällt die Pflanze entweder über die Wurzeln oder über die Früchte, die auf dem Boden liegend wachsen. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Eisenmangel erkennt man daran, dass die Blätter der Pflanzen hellgrün und die Adern dunkelgrün sind. Ursache kann der zu hohe pH-Wert im Boden sein. Dieser hindert die Pflanzen daran, die Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen. Hier hilft es, dem Boden regelmäßig in kleinen Gaben sauer wirkende, Sulfat-haltige Düngemittel mit dem Gießwasser zuzuführen. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Wenn es im späten Frühjahr noch einmal Frost gibt, können die schon geöffneten Blüten der Erdbeeren Schaden nehmen und erfrieren. Verfärbt sich der Blütenboden schwarz, kann daraus keine Frucht mehr entstehen. Bei gesunden Blüten ist der Blütenboden goldgelb. Für die noch geschlossenen Knospen besteht Hoffnung. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Wenn sich runde weiße Flecken mit einem braunroten Rand über das Blatt verteilen, handelt es sich um die Weißfleckenkrankheit. Diese Krankheit erscheint häufig erst nach der Fruchtreife. Ähnlich sieht auch die Rotfleckenkrankheit aus, allerdings zeigt sich bei ihr kein weißer Kern auf den Blättern. Bei starkem Befall färbt sich das Laub karminrot. Nach der Ernte sollten die Blätter der Pflanze komplett entfernt werden. Nur so kann der Befall im nächsten Jahr vermindert werden. Eine Kompostierung ist möglich. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Der Erdbeermehltau tritt an Früchten, Blüten und Blättern auf. Auf den Unterseiten der Blätter bildet sich ein weißer Mehltaubelag, die Blätter färben sich rötlich bis violett und rollen sich nach oben.
Die Früchte reifen nicht aus und sehen schließlich wie weiß gepudert aus. Auch hier müssen alle kranken Pflanzenteile entfernt werden.
Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft

Erdbeeren fürs Blumenbeet

Erdbeeren müssen nicht für sich alleine stehen. In einem Kräuter- oder Blumenbeet sind sie schöne und schmackhafte Begleitpflanzen. Kräuter sind meist mit wenig Dünger zufrieden. Die Erdbeeren brauchen zwar etwas mehr, doch sie passen sich an und tragen dann eben weniger. Übrigens: Remontierende Erdbeeren wie die 'Waldkönigin' eignen sich auch als Beet-Einfassung.

Erdbeeren wie diese Walderdbeeren machen sich gut als Bodendecker im Staudenbeet. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Diese Erdbeersorten tragen den ganzen Sommer

Die Erdbeere 'Viva Rosa' ist eine pink blühende Ziererdbeere. In einem humusreichen Boden blüht und trägt sie den ganzen Sommer. Sie wird gepflegt wie Sommerblumen. Einzelne Exemplare können drei bis vier Jahre alt werden.

'Ostara' ist eine Erdbeere mit weißen Blüten, die allerdings erst etwas später Früchte trägt - ab Ende Juni, dafür aber bis zum ersten Frost.

Weitere immertragende Sorten sind 'Waldfruchtstar' und 'Neue Gento'. Erdbeeren können Sie somit in verschiedenen Kombinationen pflanzen. Mit mehreren Sorten lässt sich ein ganzer Erdbeersommer gestalten. Auch im Staudenbeet können sie eingesetzt werden, wie die Sorte 'Viva Rosa' als blühende und zugleich fruchtige Pflanze. Sie blüht zudem leuchtend rosa. Auch echte Walderdbeeren sind ein leckerer und hübscher Begleiter durch den Sommer (zum Beispiel die Sorte 'Waldkönigin').

Erdbeeren: Empfehlenswerte Sorten für den Balkon

Mitte Mai sind die ersten Erdbeeren reif, zum Beispiel die frühe Sorte 'Lambada'. Sie gilt jedoch als recht anspruchsvoll. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Gerade alte Sorten sind jedes Jahr wieder aktuell wie die 'Mieze Schindler', sagt Beerenexpertin Roswitha Zehelein-Schemm. Aber es gibt auch immer wieder neue Züchtungen. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Die Sorte 'Mara des Bois' blüht den ganzen Sommer lang und liefert süße Früchte. Sie eignet sich auch als Kletter- oder Hängeerdbeere. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Von der Sorte 'Süße Marie' können ab Anfang Juni bereits Erdbeeren genascht werden. Die mittelfrühe Gartenerdbeere braucht einen sehr sonnigen Platz, an dem zuvor noch keine Erdbeeren standen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Auch diese Sorten empfiehlt Roswitha Zehelein-Schemm. Sie sehen ähnlich aus, unterscheiden sich aber im Aroma: Die Erdbeeren 'Clery', 'Darselect', 'Elsanta' und 'Sonata'. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Wer keinen Garten hat, kann verschiedene Sorten auf dem Balkon anbauen. Hängeampeln mit Erdbeeren sehen schön aus und liefern die ganze Saison über Naschobst. Empfehlenswerte Sorten sind: 'Mara des Bois', 'Aromastar', 'Viva Rosa', 'Pink Princess', 'Aroma', 'Elan' und 'Arabella'. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Eine spezielle Züchtung, die über einen Meter in die Höhe wächst, ist der 'Klettertoni'. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Auch die Erdbeere 'Toscana' liefert den ganzen Sommer lang bis in den Herbst Früchte. Außerdem bildet sie immer wieder wunderschöne, purpurrote Blüten. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
'Pink Princess' ist etwas kleiner als die 'Toscana', dafür blüht sie sehr reich und bringt gute Erträge. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die immertragende Erdbeere 'Pink Princess' bildet während der Blütezeit von Mai bis September rosa Blüten. Dank ihres kompakten Wuchses und ihrer länglichen, süßen Früchte ist sie eine beliebte Balkon-Erdbeere. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Hängeerdbeere 'Prinzessin Pink' zählt zu den immertragenden Sorten, die von Juni an immer wieder blühen und Früchte tragen. Diese Sorte blüht in Rosatönen und bildet längliche, süße Erdbeeren. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Ebenfalls eine Zierde für Balkon und Terrasse: die immertragende Erdbeere 'Viva Rosa' mit ihren Blüten in kräftigem Pink. So vereint sie Zier- und Nutzgarten, denn die Früchte schmecken süß. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
'Waldmarie' ist, wie der Name vermuten lässt, eine echte Walderdbeere. Sie blüht weiß und gehört auch zu den immertragenden Erdbeeren. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die aromatischen Früchte der 'Waldmarie' sind viel kleiner als die der großen Gartenerdbeeren. Bei der Sorte gilt: Klasse statt Masse. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Erdbeere 'Waldfruchtstar' ist etwas Besonderes. Sie ist eine ganz normale Kulturerdbeere, aber mit einem Walderdbeeraroma. Sie trägt den ganzen Sommer lang Früchte. Und ist damit ideal für den Balkon. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Diese Erdbeere bleibt weiß - die Ananas-Erdbeere. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Sorte selbstfruchtend ist. Es gibt auch weiße Ananas-Erdbeeren, die eine Befruchterpflanze brauchen. Dafür eignet sich jede andere sommertragende Sorte. Die Früchte schmecken fein säuerlich und erinnern im Geschmack an die Ananas. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Erdbeere 'Snow White' bildet nicht nur weiße Blüten, sondern auch weiße Früchte. Diese sind reif, wenn sie einen Hauch von Rosa angenommen haben. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Im Trend sind Kombi-Pflanzungen verschiedener Sorten von Erdbeeren in einem Topf. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Trauen Sie sich ruhig mal Erdbeeren um eine andere Pflanze zu setzen. Erdbeeren und Johannisbeeren vertragen sich gut, brauchen allerdings etwas Dünger im Frühjahr. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Auch die Stachelbeere ist ein guter Partner für Erdbeeren. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Walderdbeeren erkennt man an dem feinen gezahnten Laub. Kulturerdbeeren vermehren sich über Ableger, Walderdbeeren über Samen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. Juni 2023 | 08:30 Uhr