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Sonnenblumen erfreuen einfach alle Herzen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Strahlende BlütenEinjährige Sonnenblumen pflanzen und pflegen(Helianthus annuus)

26. Juli 2023, 13:38 Uhr

Der Anblick von einjährigen Sonnenblumen sorgt für gute Laune. Die Blumen haben sich ihren Namen verdient: schließlich drehen sie ihren Kopf immer in Richtung Sonne. Durch ihre Höhe bilden sie einen reizvollen Blickpunkt im Garten. Bis Ende Juli können sie ausgesät werden.

  • Sonnenblumensamen werden nach dem Frost etwa drei Zentimeter tief in die Erde gesteckt.
  • Am besten gedeihen Sonnenblumen in einem nährstoffreichen, leicht feuchten Boden.
  • Weil Sonnenblumen ihre Kopfe immer in Richtung Sonne drehen, ist die Standortwahl wichtig.
  • Auch im Kübel auf dem Balkon wachsen Sonnenblumen. Hier kommt es auf das richtige Substrat an.
  • Wer Sonnenblumen selbst vermehren möchte, sollte samenfeste Sorten kaufen, keine F1-Hybriden.

Einjährige Sonnenblumen gedeihen nur in der Sonne und wenden ihre Blütenköpfe in die Richtung, aus der die Sonne hauptsächlich scheint. Das Wort Sonne fehlt auch in anderen Sprachen nicht im Blumennamen. (Sunflower, Tournesol, Girasol) Das gilt auch für die botanische Bezeichnung Helianthus. "Helios" heißt auf Griechisch Sonne. Der zweite Wortteil "anthos" bedeutet Blüte.

Steckbrief Sonnenblume
HeimatNordamerika
PflanzenfamilieKorbblütler (Asteraceae)
StandortSonne
Bodennährstoffreich, eher feucht
AussaatApril bis Juli
Saattiefe2 bis 3 cm
Keimdauer 5 bis 10 Tage 
Kulturzeit bis zur Blüte10 bis 14 Wochen
Blütezeitsortenabhängig von Juni bis Oktober
SchädlingeSchnecken, Drahtwürmer, Erdraupen, Blattläuse, Thripse (Blüten), Heuschrecken, Raupen
NutzwertNahrungspflanze für Bienen, Hummeln, Vögel und andere Nützlinge

Sonnenblumen aussäen

Ab April können die einjährigen Sonnenblumen (Helianthus annuus) im Haus in Töpfchen vorgezogen werden. Ein Topf mit einem Durchmesser von 15 cm ist für etwa drei Samen geeignet. Die Samen werden ein bis zwei Zentimeter tief in Anzuchterde gesteckt. Sobald kein Frost mehr zu erwarten ist, kann die Sonnenblume an die gewünschte Stelle ausgepflanzt werden. Vorteilhaft erweisen sich vorgezogene Pflanzen nicht nur wegen des Wachstumsvorsprungs. Als Halbwüchsige haben sie bessere Chancen, den starken Appetit der Schnecken zu überstehen. Einfacher ist es allerdings direkt ins Freie zu säen. Das geht in der Regel nach dem Frost von Ende April bis Ende Juni. Im Beet sollten die Samen nicht zu dicht in einem Abstand von mindestens zehn Zentimetern gelegt werden. Je dichter die Pflanzen stehen, umso mehr machen sie sich selbst Konkurrenz, sie bleiben kleiner, die Stiele sind dünner. Doch die Gefahr ist gering. Es gibt genug Gefahren und Mitesser im Garten, die dafür sorgen, dass am Schluss nicht alle Sonnenblumen ihre Blüten in den Himmel recken werden. Vögel picken die Saat-Körner aus, Mäusen schmecken diese auch gut, Schnecken vertilgen die jungen Pflänzchen. Auch wenn es zu trocken ist, überleben die Keimlinge nicht.

Wer schon sehr zeitig den Anblick der Blüten genießen möchte, sät bereits im April in Töpfe aus und setzt die Jungppflanzen nach den Eisheiligen ins Freie.


Deshalb sollte man mit dem Saatgut nicht geizen. Keimfähig bleibt das Saatgut drei bis fünf Jahre. Es lohnt sich also, auch vergessene Samentüten dafür zu nehmen. Bis Juli kann ausgesät werden, dann blühen die letzten im Oktober. Allerdings sollten verzweigte Sorten nicht zu spät gesät werden, sonst entwickelt sich nur eine Einzelblüte.

Der richtige Boden für Sonnenblumen

Sonnenblumen brauchen einen nährstoffreichem, feuchten Boden an einem Sonnenplatz. Ein humusreicher sandiger Lehmboden ist ideal. Zu sandige Böden mit Kompost und Steinmehl verbessern, tonige Böden mit Sand durchlässiger machen und mit Kompost düngen. Eine gute Wasserversorgung ist ebenso wichtig. Im heißen regenlosen Sommer sollten Sonnenblumen täglich gegossen werden.

Der richtige Platz für Sonnenblumen im Garten

Sonnenblumen mögen voll sonnige, warme Standorte. Klassisch und schön ist eine Reihe am Zaun oder als Beetbegrenzung.

Bitte beachten: Weil Sonnenblumen ihre Blüten zur Hauptsonnenrichtung im Garten öffnen, sollte der Standort gut bedacht sein. Vom Sitzplatz aus nur auf den Blütenrücken zu blicken, macht wenig Freude. Durch ihre tief reichenden Wurzeln sind Sonnenblumen übrigens gut dazu geeignet, den Boden für andere Pflanzen vorzubereiten. Allerdings entziehen sie dem Boden viele Nährstoffe, so dass die Folgekultur gut gedüngt werden muss.

Sonnenblumen im Topf kultivieren

Zwergwüchsige Sorten sind für den Topf und sogar für Balkonkästen geeignet. Gute vorgedüngte Blumenerde oder ein Erd-Kompost-Sandgemisch sind  für den Kübel ideal, genauso eine Handvoll Langzeitdünger. Bewährt hat sich eine dicke Lage Schafwolle am Kübelboden. Die Wolle funktioniert als Drainage und gleichzeitig Wasserspeicher, beim Verrotten gibt sie langsam wie ein Langzeitdünger ihre Nährstoffe ab. Tierhaare sind besonders stickstoffreich, das ist gut für die hungrigen Sonnenblumen. Weil Sonne durstig macht, benötigen Sonnenblumen im Kübel viel Wasser. Sie dürfen nicht austrocknen. Bei der Aussaat aber nicht gleich angießen. Die in gut feuchte Erde gesetzten Samen erst an einem schattigen Ort keimen lassen. Dann aber unbedingt in die Sonne setzen und gut wässern. Auch im Kübel lieber einige Körner mehr aussäen. Die Jungpflanzen lassen sich gegebenenfalls in andere Töpfe setzen oder verschenken.

Sonnenblumen wachsen auch im Kübel Bildrechte: MDR/Katharina Koch

Sonnige Sortenvielfalt und viele Einsatzmöglichkeiten

Wer die typische Sonnenblume will, der muss sie also aussäen oder alternativ Jungpflanzen oder getopfte Ware kaufen. Das Saatgut ist allerdings die preiswerteste Variante und die Vielfalt an Sorten ist riesig. Die meisten Sorten werden etwa eineinhalb bis zwei Meter hoch und  haben einen Kranz aus gelben Blütenblättern.

Die Sorte "King Kong" kann sogar bis zu vier Meter hoch wachsen. Zwergformen werden um die 30 Zentimeter hoch, sie sind damit für den Kübel und Balkonkasten geeignet. Mittlere und große Sorten sind am besten für den Garten geeignet. Da Sonnenblumen schnell wachsen und am Stängel breite Blätter bilden, sind sie auch ideal als Sichtschutz. Typisch für sie ist ein gerader Stiel mit einer einzigen Blüte.

Bildrechte: MDR/Tina Keller

Wer gerne Schnittblumen für die Vase ernten möchte, sollte sich Saatgut für verzweigende Sorten kaufen. Bei mehrstieligen Sorten sollte man einige Blüten frühzeitig entfernen, damit sich die übrigen gut entwickeln können.

Es gibt Sorten mit zitronengelbem, goldorangem, rostrotem oder violettem Farbeinschlag, aber auch zweifarbige Sorten. Die Größe der Blüte differiert ebenfalls. Im Angebot sind auch viele kleinblumige Sorten. Der Sortenname "Teddybär" wurde inzwischen zum Synonym für alle gefüllten Sorten, die es ebenfalls in verschiedenen Wuchshöhen gibt.  Allerdings bilden diese Sorten keine Samen.

Pollenfreies Saatgut  

Im Handel gibt es Saatgut mit "pollenfreien" Sonnenblumensorten. Die Blüten halten in der Vase länger und verursachen keine klebrigen Flecken auf der Kleidung oder dem Tischtuch. Doch für Insekten bieten sie zwar Nektar, aber keinen Pollen den die Bienen für die Versorgung ihrer Brut benötigen. Viele Experten stehen deshalb pollenlosen Sonnenblumen kritisch gegenüber. Auch allergische Reaktionen auf Sonnenblumenpollen sind aus medizinischer Sicht so gut wie irrelevant.

Sonnenblumen vermehren: Samenfest oder F1-Hybride?

Wer plant, von seinen schönen Sonnenblumen Samen für die nächste Aussaat zu sammeln, sollte samenfeste Sorten kaufen. Kreuzungen, sogenannte F1-Hybriden, wachsen zwar wunderbar, aber eignen sich nur bedingt für die Gewinnung von Saatgut. Aus diesem wachsen zwar auch wieder Sonnenblumen, aber die können ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Die Pflanzen sehen nur selten wie ihre Vorgänger aus. Es ist ein Überraschungspaket.

Sonnenblumen - eine große Familie
Die Gattung Helianthus birgt neben den einjährigen eine ungeahnte Auswahl an dauerhaften und winterharten Pflanzen. Wem die jährliche Anzucht im Frühjahr zu lästig ist, findet im Staudensortiment eine stattliche Anzahl an mehrjährigen Sonnenblumen.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 13. August 2023 | 08:30 Uhr