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Stammrosen sind ein richtiger Hingucker im Garten. Bildrechte: MDR/Schmidtfilm/Anna Neuhaus

Veredelte BlütenprachtStammrosen richtig pflanzen und vor Frost schützenHochstammrose, Rosenstamm

15. November 2021, 13:19 Uhr

Vielfältig und wunderschön: Stammrosen gibt es in den verschiedensten Höhen, Farben und Formen. Die Züchtung stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert und wurde erfunden, damit die Damen sich nicht zu den Rosen hinunterbücken mussten, um an ihnen zu riechen. Heute sorgen die Stammrosen auch in kleinen Gärten für herausragende Akzente.

Stammrosen sind weder eine eigene Art noch eine einzelne Sorte. Damit der einzigartige Wuchs entsteht, wird auf einen besonders schön gerade gewachsenen Stamm einer Wildrose eine Edelrosensorte veredelt. Je nachdem auf welcher Höhe die Veredelung stattfindet, kann die Rose nach der Länge des Stamms unterteilt werden:

Stammrosen
NameStammhöheExemplarische Sorten
Zwergstämmchenbis 40 cm'Snow Ballet'
Halbstämmchen60 bis 80 cm'Auguste Luise'
Hochstämme90 bis 110 cm'Schloss Ippenburg'
Trauer- oder Kaskadenstämme120 bis 140 cm'Rosarium Uetersen'

Je nachdem welche Edelrose verwendet wurde, wächst die Krone der Stammrose buschig, langstielig, strauchartig oder kaskadenförmig überhängend.

Auf einen Blick
HeimatGanz Europa
PflanzenfamilieRosaceae
WuchsHochstämmig; Je nach Sorte bis zu 200 Zentimeter
BlüteJe nach Sorte von Mai bis September
StandortJe nach Sorte unterschiedlich; Meist sonnig und luftig, aber nicht direkt in Windschneisen; Stauende Hitze zum Beispiel an Hauswänden sollte vermieden werden
BodenStammrosen lieben schweren Boden mit hohem Humusanteil; Wenn am gleichen Standort vorher bereits Rosen standen, sollte die Erde großzügig ausgetauscht werden; Stammrosen können in Kübeln gepflanzt werden, benötigen dort aber mehr Pflege
WinterhartDie Veredelungsstelle ist sehr empfindlich und muss im Winter geschützt werden;
MehrjährigJa
BesonderheitenDurch die Veredelung gibt es Stammrosen in den verschiedensten Höhen und Farben. Sie sind daher auch für kleine Gärten geeignet.

Anpflanzen von wurzelnackten Stammrosen

Wurzelnackte Stammrosen können im zeitigen Frühjahr oder im Herbst in die Erde gesetzt werden. Wählen Sie den Platz so, dass die Rose komplett umgebogen werden kann.

Vor dem Einpflanzen die Wurzeln der Stammrose um ein Drittel kürzen, beschädigte und umgeknickte Wurzeln herausschneiden. Anschließend sollte die Pflanze für einige Stunden in Wasser gestellt werden.

Zum Einpflanzen der Rose sollte das Loch so groß sein, dass die Wurzeln hineinpassen, ohne dabei umzuknicken. Außerdem hilft es der Stammrose, wenn die Seiten und der Boden des Lochs zusätzlich gelockert werden. Um der Pflanze einen optimalen Start zu bieten, wird etwas Hornmehl unter den Erdaushub gemengt. Anschließend wird das Loch wieder aufgefüllt. Damit keine Hohlräume entstehen, leicht am Stamm rütteln. Zum Schluss die Erde leicht antreten und direkt am Stamm mit Wasser angießen.

Stammrosen brauchen immer eine Stütze. Der Stützpfahl der Rose sollte nach dem Einschlagen die gleiche Höhe wie der Stamm der Rose haben. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, schlagen Sie ihn ein, bevor Sie die Rose setzen. So können die Wurzeln nicht beschädigt werden.

Anpflanzen von Stammrosen im Container

Stammrosen in Containern sind die ganze Saison über erhältlich und können in dieser Zeit auch gepflanzt werden.

Das Loch wird möglichst doppelt so breit wie der Erdballen ausgehoben. Seiten und Boden des Loches auflockern. Der Wurzelballen wird vor dem Einsetzen so lange in Wasser getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dann kann er in die Erde.

Stammrosen vermehren

Eine Vermehrung von Stammrosen ist nicht möglich, da es sich nicht um natürlich gewachsene Pflanzen handelt. Die Kombination zweier Sorten würde nach der Vermehrung wieder zum Vorschein kommen: Die Wildtriebe des Stamms würden zu Wildrosen und die Stecklinge der Edelsorte zu deren Zuchtsorten heranwachsen.

Stammrosen richtig pflegen

Stammrosen benötigen im Frühjahr eine gute Portion Rosendünger. Alternativ ist auch ein Dünger für Blütengehölze möglich. Gegossen werden müssen die Rosen, wenn sie in Kübeln wachsen oder im Freiland während starker Trockenperioden.

Verblühte Blüten sollten regelmäßig weggeschnitten werden. Stammrosen lieben lockeren Boden. Regelmäßiges Mulchen nach dem Lockern spart Arbeit.

Stammrosen schneiden

Je nachdem welche Sorte für die Veredelung der Rose verwendet wurde, muss der Schnitt angepasst werden. Insgesamt ist bei Stammrosen nur anzumerken, dass sie nie bis unter die Veredelungsstelle gekürzt werden darf.

Schädlinge und Krankheiten

Ein großer Vorteil der Stammrosen ist ihre Hochstämmigkeit. Ihre Blätter hängen so gut wie nie auf dem Boden und sind besser als andere Rosen vor Pilzkrankheiten geschützt, die sich oft über die Erde und das Spritzwasser beim Gießen verbreiten.

Grundsätzlich sind die Krankheiten aber dieselben wie die der Edelrosen und sollten auch so behandelt werden.

Stammrosen überwintern

Damit Stammrosen gut durch den Winter kommen, sollten Sie unbedingt ihre Veredelungsstelle schützen. Während diese bei anderen veredelten Rosen am Übergang von der Wurzel zum Stamm liegt und ganz einfach durch Anhäufeln geschützt wird, liegt die Veredelungsstelle bei Stammrosen oben am Stamm, also direkt am Kronenansatz. Das erschwert den Schutz vor Frost.

Stammrosen können mit diesen zwei Methoden geschützt werden:

  • Umlegen: Beim Umlegen wird der junge Stamm der Rose zum Boden gebogen und dort mit Haken fixiert. So kann die laubfreie Krone locker mit Erde bedeckt werden. Auch der Stamm kann so mit Reisig vor der Wintersonne geschützt werden. Biegen Sie den Stamm in Richtung des Zapfens über der Wurzel. Das ist wichtig. Wird der Stamm in die andere Richtung gebogen, könnte er brechen. Im Frühjahr sollte die Stammrose dann vorsichtig Stück für Stück aufgerichtet werden. Achten Sie schon beim Pflanzen darauf, dass genug Platz fürs Umlegen bleibt. Denken Sie an die Richtung des Zapfens, damit sie wissen, in welche Richtung gebogen werden muss.

  • Einpacken: Das Umlegen eignet sich nur für junge, noch biegsame Rosenstämmchen. Ist die Rose schon dickstämmiger kann die Rose an der Veredelungsstelle dick mit Holzwolle, Stroh oder Nadelreisig geschützt und die gesamte Krone mit Vlies eingepackt werden. Der Stamm kann bei dieser Methode zum Beispiel mit einer Bambusmatte umwickelt und so vor der Wintersonne geschützt werden. Wichtig ist, dass die Rose in luftdurchlässige Schichten gepackt wird. Unter einer Plastikfolie verfault sie.

TippStammrosen sind kinderfreundlich: Je höher der Stamm der Rose, desto weiter sind die Dornen von zarten Kinderhänden entfernt.
Außerdem haben Stammrosen eine angenehme Arbeitshöhe.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 14. November 2021 | 08:30 Uhr