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Diese Strauchpfingstrose 'Paeonia suffruticosa' hat rosa Blüten. Bei ihr sind auch Weiß und Rot als Blütenfarbe möglich. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Bienenfreundliche PrachtStrauchpfingstrose: Pflanzen, pflegen und vermehrenBotanische Namen: 'Paeonia suffruticosa', 'Paeonia x rockii', 'Paeonia lutea', 'Paeonia delavayi'; auch Baumpfingstrose genannt

01. September 2019, 08:30 Uhr

Strauchpfingstrosen sind pflegeleicht und verschönern den Garten zwischen April und Juni mit ihren Blüten. Die sommergrünen Stauden können bis zu 100 Jahre alt werden. Einmal in durchlässiger Erde angewachsen, widerstehen sie auch sommerlicher Trockenheit.

Strauchpfingstrosen richtig einpflanzen

Die Strauchpfingstrose ‚Paeonia delavayi‘ trägt rote Blüten. Es gibt sie aber auch in Orange und Gelb. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Topfware kann zwischen März und Oktober jederzeit ausgepflanzt werden, sofern der Boden frostfrei ist. Bei wurzelnackten Strauchpfingstrosen sind die Herbstmonate September und Oktober die beste Pflanzzeit. Wichtig: Das Pflanzloch sollte groß genug sein. Strauchpfingstrosen sind widerstandsfähiger, wenn sie tief eingepflanzt werden. Nach drei bis fünf Jahren sind die jungen Sträucher richtig eingewachsen und gelangen voll zur Blüte. Dann überstehen sie auch mögliche Trockenperioden in heißen Sommern ohne großen Pflegeaufwand.

Die Strauchpfingstrose gedeiht am besten an einem sonnigen Standort, aber auch im lichten Schatten. Der Boden sollte durchlässig sein. Bei schweren, lehmhaltigen Böden empfiehlt es sich, groben Sand oder Blähton einzuarbeiten. Wenn die Strauchpfingstrose etwas älter ist, benötigt sie etwa einen halben bis eineinhalb Quadratmeter für sich. Das entspricht einem Pflanzabstand von 50 Zentimetern. Allerdings braucht es einige Jahre, bis Jungpflanzen so groß geworden sind. Bis dahin können ruhig vorübergehend ein paar Stauden, die nicht so eine hohe Lebenserwartung haben, in das nähere Umfeld der Staudenpfingsrosen gepflanzt werden.

Gute Pflanzenpartner sind Stauden, die die Schönheit der Pfingstrosen unterstreichen, aber nicht zu ihnen in Konkurrenz treten: zum Beispiel Frauenmantel, Wiesensalbei, Rittersporn, Storchschnabel oder Katzenminze.

Vermehrung

Strauchpfingstrosen werden über Samen und durch Teilung vermehrt. Bei der Teilung wird die Strauchpfingstrose einfach ausgepflanzt. Dafür wird der inzwischen verholzte Strauch ausgepflanzt. In der Regel fällt er dann selbst auseinander, so dass mehrere Teile der Strauchpfingstrose entstehen. Teilt sie sich nicht von alleine, kann nachgeholfen werden.

Pflege

Die Strauchpfingstrose ‚Paeonia x rockii‘ ist an ihrem schwarzen Basalfleck in der Blütenmitte zu erkennen. Das Farbspektrum ihrer Blüten reicht von Weiß (im Bild) über Rosa bis hin zu Rot. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Strauchpfingstrosen sind pflegeleicht. Sie sollten lediglich in den ersten ein bis zwei Jahren nach der Pflanzung gewässert werden. Außerdem brauchen sie sehr, sehr wenig Dünger, da sie in Gegenden mit mageren Böden beheimatet sind und deshalb einen niedrigen Nährstoffbedarf haben. Strauchpfingstrosen mit großen Blüten - das sind die 'Paeonia suffruticosa' und die 'Paeonia x rockii' - freuen sich jedoch über organischen und mineralischen Dünger, der stickstoffhaltig ist. Dafür kann etwas Humus oder Kompost verwendet werden.

Strauchpfingstrosen brauchen nicht unbedingt einen Rückschnitt. MDR Gartenexpertin Brigitte Goss rät jedoch dazu, Strauchpfingstrosen bei Bedarf nach der Blüte vorsichtig zurückzuschneiden, wenn die Pflanzen zu ausladend werden. Ungewollte oder störende Äste können ohnehin entfernt werden. Die Strauchpfingstrosen sind zwar winterhart, doch im Frühjahr sind sie beim Austrieb trotzdem spätfrostempfindlich (Eisheilige). Wird es dann noch einmal frostig, reicht es aus, die Strauchpfingstrose in Vlies einzuwickeln.

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Schädlinge und Krankheiten

Da Strauchpfingstrosen es trocken und mager mögen, sollte der Boden nicht zu feucht und nährstoffreich sein. Gerade zu viel Feuchtigkeit macht sie anfällig für Pilzkrankheiten.

Unterschiede zwischen Stauden- und Strauchpfingstrosen1. Staudenpfingstrosen (Paeonia officinalis) sind in heimischen Gärten sehr viel verbreiteter als die Strauchpfingstrosen. Die Sortenauswahl der ersteren liegt im vierstelligen Bereich.
2. Staudenpfingstrosen werden in Europa seit dem Mittelalter kultiviert. Strauchpfingstrosen kommen ursprünglich aus China.
3. Staudenpfingstrosen ziehen im Herbst vollständig ein, das vertrocknete Laub wird abgeschnitten. Die verholzten Triebe der Strauchpfingstrosen bleiben stehen und müssen nicht geschnitten werden. Vertrocknete Blätter und Blüten können aber entfernt werden.
4. Staudenpfingstrosen dürfen bei der Pflanzung nicht zu tief eingegraben werden, während die Veredelungsstelle von Strauchpfingstrosen in der Erde liegen muss.
5. Staudenpfingstrosen wachsen schneller als ihre asiatischen Verwandten.
6. Während Staudenpfingstrosen relativ feuchtigkeitstolerant sind, reagieren Strauchpfingstrosen empfindlich auf Staunässe und zu viel Feuchtigkeit.

Auf einen Blick
HeimatZentralasien
PflanzenfamiliePfingstrosengewächse (Paeoniaceae)
Wuchsein bis über zwei Meter Wuchshöhe
Blüteja; je nach Sorte weiß, rosa, rot, gelb oder orange

(weitere Farben oder Kombinationen durch Züchtung möglich)
BlütezeitApril bis Juni
Standortsonniger Standort bis lichter Schatten
Bodendurchlässig, trocken
Winterhartja
Mehrjährigja
LebensdauerSie können bis zu 100 Jahre alt werden.
Besonderheitenungefüllte Sorten werden gerne von Bienen angeflogen; hohe Lebenserwartung; sommergrün (verlieren im Herbst das Laub); an geeignetem Standort recht tolerant gegenüber sommerlicher Trockenheit

Quelle: MDR Garten

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 29. Mai 2022 | 08:30 Uhr