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KräutergartenThymian: Tolle Arten und Sorten für Garten und Küchebot. Thymus, alternativ: Quendel

23. August 2024, 10:40 Uhr

Thymian gehört zu den typischen mediterranen Kräutern, deren Duft uns den südlichen Sommer ins Haus bringt. Aber Thymian kann noch mehr - als Rasenersatz, Heilkraut oder Insektenweide punktet er in jedem Garten. An sonnigen Standorten fühlt er sich auch mit wenig Pflege wohl.

Thymian: Tolle Vielfalt

Die Gattung Thymian (Thymus) umfasst je nach Systematik bis zu 300 Arten - die Angaben in der Literatur variieren stark. Es gibt wilden Thymian, Thymian, der Mauerritzen bedeckt, Thymian, der über den Boden kriecht, Thymian, der als Rasenersatz dient. Alle Arten blühen in rosé, weiß oder lila und duften wunderbar. Die Blüten werden von Bienen geliebt.

Der Zitronen-Thymian fällt sofort mit seinem panaschiertem Laub ins Auge. Bildrechte: picture alliance / zb | Sandra Neuhaus

Thymian als Gewürz- und Heilpflanze

Alle Arten des Thymians sind essbar. Thymian verleiht mit seinem würzigen Aroma vielen Gerichten erst den richtigen Pfiff. Er passt zu mediterranen Gemüse- und Fleischgerichten, punktet aber auch als Gewürz in Salaten oder als Tee.

Die Wortherkunft von ThymianDas Wort "thymos" kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet Kraft und Mut. In manchen Gegenden wird die Pflanze auch als Quendel bezeichnet.

Die wichtigste Art ist bei uns der Echte Thymian, auch Gartenthymian genannt (Thymus vulgaris). Er stammt aus dem Mittelmeerraum und wird vor allem als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. Je nach Region braucht er im Winter einen Kälteschutz.

Links Orangenthymian - eine Varietät des echten Thymians, rechts Thymus vulgaris - der Gartenthymian. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Kaum weniger würzig ist der Feld-Thymian oder Breitblättrige Thymian (Thymus pulegioides). Es ist die bei uns wildwachsende, einheimische Thymianart.

Neben seiner Verwendung als Würzmittel ist Thymian auch schon seit langer Zeit als Heilpflanze in Gebraucht. Thymian enthält den Wirkstoff Thymol. Es wirkt antiseptisch, entkrampfend und schleimlösend und wird deshalb vor allem bei hartnäckigem Husten angewendet. Frischer oder getrockneter Thymian entfaltet seine Wirkung in Tee oder als Oxymel. Auch als Mundspülung eignet sich ein Auszug aus Thymian. Dafür einfach einen sehr starken Tee kochen. Allerdings ist die Mundspülung nicht besonders lange haltbar. Sie sollte innerhalb weniger Tage verbraucht werden.

Für einen selbstgemachten Thymian-Sauerhonig braucht man Honig, Apfelessig und natürlich Thymian. Bildrechte: imago/blickwinkel

Weitere empfehlenswerte Thymian-Arten

  • Italienischer Orangenthymian (Thymus vulgaris var. fragrantissima): Triebe schmecken nach Bitterorange
  • Zitronen-Thymian (Thymus × citriodorus): Zitronenaroma, Hybride aus Thymus vulgaris und T. pulegioides
  • Kümmel-Thymian (Thymus herba-barona): wächst sehr flach, pikantes Kümmelaroma
  • Kokosthymian (Thymus species 'Kokos'): wächst flach, leichte Kokosnote
Kokosthymian hat eine leichte Kokosnote. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Thymian als Bodendecker und Zierpflanze

Dank seiner geringen Ansprüche eignet sich Thymian als Bodendecker und Zierpflanze - zum Beispiel auf dem Friedhof oder als Teil eines Steingartens, Trockenbeetes oder einer Trockenmauer.

Kaskadenthymian (Thymus longicaulis ssp. odoratus) wächst polsterartig und bildet überhängende Triebe. Er passt gut in eine Trockenmauer oder in ein Beet.

Zitronen-Quendel (Thymus serpyllum 'Amadé') hingegen wächst flach, blüht weiß und hat ein leichtes Zitronenaroma. Die Steingartenpflanze kombiniert die Vorteile einer Zier- und Gewürzpflanze.

Zitronenquendel wächst niedrig und duftet zart nach Zitrone. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Sand-Thymian (Thymus serpyllum) wächst ebenfalls niedrig und bevorzugt - wie sein Name schon sagt - sandigen Boden. Er passt sehr gut in den Steingarten und hilft als Heilpflanze bei Magenbeschwerden und Husten.

Thymian kann als Bodendecker weite Flächen bedecken. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Thymian als Rasenersatzpflanze

Frühblühender Thymian (Thymus praecox) und Thymus longicaulis sind alpine Arten des Thymians, die sehr niedrig wachsen und sich deshalb gut als Rasenersatzpflanzen eignen. Sie sind bedingt trittfest. Die Pflanzen mögen sonnige Standorte, gern darf es auch Sandboden sein. Der Thymian kommt ohne Bewässerung aus, bleibt im Winter grün und blüht im Frühsommer hübsch in pink, blau und weiß.

Was für eine tolle Farbe dieser Thymian hat: Thymus praecox coccineus. Bildrechte: MDR Garten/Jörg Heiß

Thymian pflanzen, aussäen und vermehren

Klassischen Gewürzthymian gibt es in vielen Sorten zu kaufen. Er kann als Kopfsteckling vermehrt werden. Eine gut eingewachsene Pflanze kann alle drei Jahre geteilt und dann neu eingepflanzt werden.

Wer viele Pflanzen möchte, sät Thymian aus. Saatgut gibt es für viele Arten und Sorten - nicht nur für den klassischen Gewürzthymian, sondern zum Beispiel auch für Polsterthymian, Kaskadenthymian und den auch in Deutschland wild wachsenden Thymian. Thymian kann entweder im Haus vorgezogen oder von Mitte April mit Mitte Mai direkt gesät werden. Achtung: Thymian ist ein Lichtkeimer. Das heißt, er sollte nicht mit Erde bedeckt, sondern nur fest angedrückt werden.

Die Schönheit der kleinen Thymianblüten offenbart sich beim genauen Hingucken. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Standort und Boden für Thymian

Thymian braucht es trocken, hell, warm und am besten sehr sonnig. Ist die Erde durchlässig, nährstoffarm und kalkhaltig, gedeihen die Pflanzen prächtig. Auch im Kübel lässt sich Thymian ziehen. Dabei sollte man ein durchlässiges Substrat nutzen.

Fühlt sich Thymian wohl, belohnt er den Gärtner mit reichlich Blüten. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Thymian pflegen

Wärme, Trockenheit, Frost - Thymian hält viel aus und braucht wenig. Er muss nur in sehr heißen Sommern mit langen Trockenperioden von Zeit zu Zeit gegossen werden. Ausnahme: Thymian im Kübel oder Blumenkasten braucht häufiger Wasser. Im Winter hat Gewürzthymian normalerweise keine Probleme. Aber ein leichter Winterschutz aus Laub oder Reisig schadet nicht.

Thymian schneiden

Thymus vulgaris ist ein Halbstrauch. Im Frühjahr sollten die Zweige um etwa ein Drittel gekürzt werden. Ansonsten gilt: Sie können jederzeit frische Zweige schneiden. Das tut der Pflanze gut. Sie verzweigt sich dadurch und bleibt schön kompakt. Das gilt auch für andere Arten.

Auf einen Blick:Thymian
Heimatje nach Art Europa, Mittelmeerraum, Afrika, Asien
PflanzenfamilieLippenblütler (Lamiaceae)
Wuchsniedrig
Blütelila, rosa oder weiß
Früchtenein
Standortsonnig
Bodendurchlässig und nährstoffarm
Winterhartvariiert je nach Art
Mehrjährigja
Besonderheitenvielseitg verwendbar: Gewürz- und Heilpflanze, Bodendecker, Rasenersatzpflanze

Quelle: MDR Garten (az, dgr)

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 31. März 2024 | 08:30 Uhr