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Farbe im WintergartenZaubernuss: Leuchtender WinterblüherHamamelis

24. Februar 2022, 13:49 Uhr

Die Zaubernuss ist ein robustes Gehölz, das mitten im Winter für Farbe im Garten sorgt. Es verträgt Minustemperaturen und ist dabei pflegeleicht. Wir erklären, wie Sie dieses Gewächs richtig anpflanzen und pflegen.

Die Zaubernuss (Hamamelis) verträgt Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius. Sie hat spinnen- oder fadenförmige, an Papierschlangen erinnernde Blütenblätter, die sich zum Schutz vor dem Frost zusammenrollen. Sobald die Temperaturen steigen, öffnen sie sich wieder. Dieser Vorgang kann sich mehrmals wiederholen, so dass Blütezeiten von 4-5 Wochen möglich sind.

Je nach Art reichen die Blütenfarben von gelb über orangerot bis zu bronzefarben. Das Gehölz macht den Wintergarten bunt, bevor die ersten Frühlingsboten erscheinen. Dazu hat die Zaubernuss je nach Art einen starken, angenehmen Duft. Sie ist eine wichtige Nahrungsquelle für die ersten Bienen und Hummeln, die sich aus ihrem Winterquartier trauen.

Zaubernussarten

Es gibt insgesamt fünf unterschiedliche Zaubernussarten:

  • virginische Zaubernuss (herbstblühende Zaubernuss) aus Nordamerika
  • Frühlings-Zaubernuss aus Nordamerika
  • Japanische Zaubernuss aus Japan
  • Chinesische Zaubernuss aus China
  • Hybride: Hamamelis × intermedia

Die Zaubernuss Hamamelis x intermedia der Sorte "Ruby Glow" hat wunderbare rote Blüten. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Zaubernuss im Garten: Passenden Standort wählen

Die Zaubernuss sollte im Garten am besten im Herbst eingepflanzt werden. Dann kann sich die Wurzel bis zum Winter richtig entwickeln, solange der Boden frostfrei ist. Eine andere Möglichkeit ist, das Gehölz als Containerware im Frühling zu pflanzen.

Der Strauch ist nicht besonders anspruchsvoll. Er braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und ist auch für das Stadtklima geeignet. Für Hamamelis reicht normaler, tiefgründiger Gartenboden. Er sollte nicht zu mager oder zu trocken sein. Die Zaubernuss mag es eher feucht, dennoch sollte Staunässe vermieden werden.

Bei der Wahl des Standorts sollten vor allem der Abstand und die spätere Unterpflanzung beachtet werden. Die Zaubernuss wächst zwar langsam, wird aber bis zu vier Metern hoch und breit. Erst nach rund drei Jahren ist das Gewächs an seinem Standort angekommen. Während dieser Zeit wurzelt es sich ein und wächst nur sehr wenig. Sie sollten vermeiden, das Gehölz zu verpflanzen, da es nur schlecht wieder anwächst.

Erst danach sollte sie unterpflanzt werden. Immergrün, Goldbeere, Traubenhyazinthe, Alpenveilchen und Schneeglöckchen eignen sich gut dafür. Auch eine Unterpflanzung mit Winterlingen, Krokus und Veilchen verträgt die Zaubernuss gut. Verzichten sollten Sie aber auf tief wurzelnde Stauden oder Bodendecker.

Zaubernuss pflanzen: Schritt für Schritt

  1. Die wurzelnackten Sträucher für mindestens eine Stunde ins Wasser stellen.
  2. Das Pflanzloch ausheben; es sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen.
  3. Den Wurzelballen in das Pflanzloch gerade und nicht zu tief stellen.
  4. Mit Erde und dünner Mulchschicht bedecken.

Auf einen Blick: Zaubernuss
HeimatOstasien und Nordamerika
PflanzenfamilieZaubernussgewächse (Hamamelidaceae)
Wuchsdrei bis vier Meter hoch, breit wachsender Strauch
Blütezeitab Mitte Januar, je nach Klima und Sorte auch schon ab Dezember, bis März
Blütenfarbenje nach Sorte hell- bis goldgelb, rot, orange- oder bronzefarben
Früchtenach einem Jahr: zweifächrige Kapselfrüchte
Standortsonnig bis halbschattig, für Stadtklima geeignet
Bodennormaler, tiefgründiger Gartenboden, nicht zu mager und trocken, Staunässe sollte vermieden werden
Winterhartja, verträgt Frost bis minus zehn Grad Celsius
Mehrjährigja
Lebensdauercirca 50 bis 60 Jahre
BesonderheitenPflanze wächst sehr langsam, hat aber einen großen Platzbedarf

Zaubernuss pflegen

Die Zaubernuss ist relativ pflegeleicht. Nur bei starker Hitze, wenn es zu trocken wird, sollte die Pflanze regelmäßig gegossen werden. Staunässe sollten Sie allerdings vermeiden, ebenso wie allzu ehrgeizigen Rückschnitt. Die Pflanze verträgt zwar kleine Korrekturschnitte, starkes Zurückschneiden ins alte Holz mag die Zaubernuss dagegen nicht. Da sie meist von selbst eine schöne Krone ausbildet, ist ein Schnitt in der Regel unnötig. Im Frühjahr schätzt das Gewächs eine Handvoll Blaukorn oder Hornspäne als Düngung.

Schädlinge und Krankheiten

Die Zaubernuss ist eine robuste Pflanze und im Prinzip für Schädlinge und Krankheiten nicht anfällig. Bei der Chinesischen Zaubernuss kann es aber zu einem Befall von Echtem Mehltau kommen. Er kann schnell mit dem Rückschnitt oder mit neemhaltigem Spritzmittel bekämpft werden.

Zaubernuss vermehren

Die Zaubernuss wird wie die meisten Gehölze vor allem durch Veredelung auf robuste Unterlagen vermehrt. Nach der Veredelung müssen die jungen Pflanzen erst in Gewächshäusern bei hoher Luftfeuchte anwachsen. Damit beschäftigen sich aber primär Profis aus Baumschulen. Neben der langen Wachstumszeit ist die aufwendige Vermehrung ein Grund für den relativ hohen Preis der Hamamelis.

Quelle: MDR Garten

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. Februar 2022 | 08:30 Uhr