eine lila Blüte in einem graugrünen Rahmen mit einem grafischen G
Glockenreben klettern flink in die Höhe und schmücken den Garten von Juli bis Oktober mit unzähligen Blüten. Bildrechte: MDR Garten/Brigitte Goss

Grüne Wände Glockenrebe: Kletterpflanze mit Rekordwuchs

Cobea scandens

04. März 2022, 15:47 Uhr

Glockenreben gehören zu den am stärksten wachsenden einjährigen Kletterpflanzen. Sie beranken Wände, Skulpturen und Lauben. Trotz ihrer enormen Wuchskraft sollten die Pflanzen bereits im Februar oder März vorkultiviert werden. Die violetten und weißen Blüten erscheinen dann von Juli bis Oktober. Glockenreben wachsen bei guten Bedingungen acht Meter in die Höhe. Die Blütenfarbe wechselt beim Aufblühen von grünlich zu weiß oder violett.

Eine Frau mit grüner Schürze steht in einem Garten vor einem Pfirsichbaum mit Früchten.
Bildrechte: MDR/Lisa-Marie Kaspar

Aussaat der Glockenreben

Die Samen der Glockenrebe sind relativ groß und können auch von Kindern gut ausgesät werden. Sie gehören zu den ersten Aussaaten im Jahr, da sie im Vergleich zu anderen Kletterpflanzen viel Zeit brauchen, um Blüten zu bilden. Im Februar oder März werden die Samen in Schalen mit mindestens fünf Zentimetern Erde ausgesät.

Sie können aber auch gleich in Töpfe gesät werden: Drei Samen in einen Topf mit einem Durchmesser von 10 cm oder fünf Samen in einem Topf mit 12 bis 15 cm Durchmesser. Die Samen keimen schneller, wenn sie 24 Stunden vor dem Säen in warmem Wasser eingeweicht werden. Sie gelten als Lichtkeimer. Dennoch schützt eine Abdeckung mit Erde die Samen vor Austrocknung und sie keimen ebenso gut.

Glockenreben keimen bei etwa 18° Celsius nach 14 bis 20 Tagen.

In drei Blumentöpfen wachsen Keimlinge von Glockenreben
Kräftige Keimlinge profitieren vom Pinzieren. Dabei wird der Haupttrieb gekappt, nachdem das dritte Blattpaar erschienen ist. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Pinzieren für buschigere Pflanzen

Wenn die Pflanzen zwei bis drei Blattpaare gebildet haben, wird der Haupttrieb über dem letzten Blatt gekappt diese Gartentechnik wird auch Pinzieren genannt. Aus den Blattachseln treiben die Pflanzen dicht aus. Auch wenn die Pflanzen in der Vorkultur im Haus zu groß geworden sind, können sie durch Pinzieren wieder in Form gebracht werden.

Glockenreben pflanzen und pflegen

Glockenreben sind frostempfindlich und dürfen erst nach den Spätfrösten Mitte Mai ausgepflanzt werden. Sie gedeihen an sonnigen und halbschattigen Standorten. Am besten wachsen sie an einem sonnigen, warmen Standort in reichlich humoser und nährstoffreicher Erde. Kübel sollten ein Volumen von mindestens 30 Liter besitzen. In der Wachstumsperiode benötigen die Pflanzen viel Wasser und eine wöchentliche Düngergabe oder einen Langzeitdünger.

Glockenreben beim Klettern unterstützen

Glockenreben sind Blattstielranker. Sie benötigen Schnüre oder dünne Drähte, um in die Höhe zu wachsen. Die Blätter der Glockenrebe enden mit einer gegabelten Ranke. Daran sind Haken, mit denen die Pflanze das Rankgerüst fest umklammert. Obwohl die Pflanze eigentlich sehr robust ist, reagiert sie sensibel auf Wind, Berührungen und Bindearbeiten. Die Glockenrebe sollte am besten beim Wachsen möglichst wenig gepflegt, gebunden und lieber "in Ruhe" gelassen werden.

eine weiß blühende Glockenrebe
Eine grüne Wand mit weißen Blüten - so schön sehen Glockenreben aus. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Samen der Glockenrebe gewinnen

Die Glockenrebe stammt aus Mexiko. Dort bestäuben Fledermäuse die Blüten. Wer selbst Samen gewinnen möchte, sollte die ersten Blüten im Jahr mit einem Pinsel gegenseitig bestäuben. Es hat sich gezeigt, dass die Bestäubung am Abend am besten funktioniert. Wer keine Samen ernten möchte, schneidet verblühte Pflanzenteile heraus. Dies fördert die Nachblüte.

Samenstand einer Glockenrebe
Wer Saatgut gewinnen möchte, lässt bestäubte Blüten stehen. Dann entwickeln sich die Samenstände. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Glockenrebe überwintern

In ihrer Heimat Mexiko ist die Glockenrebe eine verholzende, ausdauernde Pflanze. Stehen die Kletterpflanzen in Gefäßen können sie im Herbst noch vor dem ersten Frost ins Haus geräumt und bis auf 50 cm zurückgeschnitten werden. Sie überwintern hell bei etwa 10 bis 15° Celsius. Der Wurzelballen darf nie ganz austrocknen. 

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 13. März 2022 | 08:30 Uhr