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Gut eingepackt zieren immergrüne Pflanzen wie Zierwacholder oder Zapfenfichte auch bei tiefen Temperaturen Balkon und Terrasse. Bildrechte: MDR Garten/Estha Taddigs

Winter im GartenImmergrüne Kübel bepflanzen und vor Frost schützen

15. November 2021, 13:28 Uhr

Immergrüne Pflanzen wie Wacholder, Bambus oder Kiefer schmücken auch im Winter Terrasse und Haustür. Allerdings brauchen Sie den richtigen Topf, spezielle Erde, regelmäßig Wasser und vor allem Schutz vor starkem Frost. Dann bereiten sie viel Freude.

Diese Pflanzen eignen sich für immergrüne Kübel

Wer im Winter Grün auf dem Balkon oder vor der Tür möchte, findet eine recht große Auswahl an Pflanzen, die auch mit tiefen Temperaturen zurechtkommen. Allerdings gilt auch hier wie im Sommer: Vor dem Kauf sollte man zuerst darüber nachdenken, wo die Pflanze stehen soll und wieviel Licht es dort gibt. Während zum Beispiel Kiefer und Fadenlebensbaum eine sonnige Südseite bevorzugen, gedeihen Eibe, Ilex und Muschelzypresse besser im Halbschatten.

Weitere entscheidende Faktoren: Soll die Pflanze einzeln stehen oder soll sie unterpflanzt werden?Wie groß darf die Pflanze werden? Zwar gibt es für Kübel besonders kompakte Pflanzen, aber auch diese können irgendwann zu groß werden.

Die kissenförmige Zapfenfichte passt gut in Töpfe. Bildrechte: MDR Garten/Estha Taddigs
Die Kiefer "Wintergold" punktet im Winter mit einer tollen Gelbfärbung. Bildrechte: MDR Garten/Estha Taddigs
Die Muschelzypresse gedeiht gut im Topf. Bildrechte: MDR Garten/Estha Taddigs
Der Faden-Lebensbaum Thuja plicata 'Whipcord' bietet einen ungewöhnlichen Anblick. Bildrechte: MDR Garten/Estha Taddigs
Bambus eignet sich ebenfalls für den Kübel und kommt im Winter gut zurecht. Allerdings braucht er mehr Schutz vor Kälte als die anderen immergrünen Pflanzen. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf
Zierwacholder bietet im Topf einen tollen Anblick und kann schön dekoriert oder unterpflanzt werden. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Immergrüne Pflanzen richtig einpflanzen

Immergrüne Pflanzen brauchen nicht ständig umgetopft werden. "Man wählt für die Pflanzen einen zwei bis drei Größen größeren Topf", erklärt Marie Luise Krumbein, Floristin und Gärtnerin aus Schönstedt in Thüringen. So kommt beispielsweise eine Pflanze aus einem 20 Zentimeter Topf in einen mit 35 Zentimeter Durchmesser. Der Topf sollte Löcher im Boden haben, so dass keine Staunässe entsteht, die sich bei Frost in einen Eiswürfel verwandelt.

Man wählt für die Pflanzen einen zwei bis drei Größen größeren Topf

Marie Luise Krumbein, Floristin und Gärtnerin aus Schönstedt in Thüringen

Der Topf wird zu einem Drittel oder sogar bis zur Hälfte mit Blähton, Tonscherben oder Steinen gefüllt. Diese Drainageschicht leitet das Wasser ab. Sie wird mit einem Vlies bedeckt. Darauf kommt eine Erde mit Gesteinsanteilen. Die Steinchen verhindern, dass die Erde zusammensackt. Sie bilden Luftpolster, in denen die Pflanzen gut einwurzeln können. In den vorbereiteten Topf wird die neue Pflanze gesetzt und angegossen.

Einen passenden Topf für die Pflanze suchen: Er sollte im Boden Löcher haben, damit das Wasser abfließen kann. Manche Töpfe haben noch keine Löcher, aber diese können an vorbereiteten Stellen selber gestochen werden. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf
Der Topf sollte zwei bis drei Größen größer als die Pflanze gewählt werden. So hat die Pflanze für mehrere Jahre genug Platz. Gleichzeitig ist Raum für Unterpflanzungen. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf
Das untere Drittel des Topfes wird mit Blähton, Tonscherben oder Steinen gefüllt und mit einem Vlies abgedeckt. Diese Drainageschicht sorgt für einen guten Wasserabfluss. Bildrechte: MDR Garten/Estha Taddigs
Der Topf wird mit spezieller Erde gefüllt, die einen Anteil Steine enthält. So kann die Erde nicht zusammensacken. Die Pflanze wurzelt gut ein. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf
Dann kann die Pflanze in die Erde: Sie wird angegossen und die Erde festgeklopft. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Immergrüne Pflanzen richtig pflegen

Im Winter sind Pflanzen im Ruhemodus. Das gilt auch für die Immergrünen. Sie brauchen jetzt nichts außer einem regelmäßigen Schluck Wasser. Regelmäßig bedeutet etwa einmal im Monat. Ist es sehr trocken, vielleicht auch etwas häufiger. Auf keinen Fall dürfen die Pflanzen im Winter gedüngt werden!

Immergrüne Pflanzen sind genügsam. In der warmen Jahreszeit brauchen sie regelmäßig Wasser. Frühestens nach einem Jahr könnten sie etwas Buchs- oder Koniferendünger bekommen.

Immergrüne Pflanzen im Winter schützen

Auch wenn Eibe, Wacholder, Ilex und Co prima mit Kälte umgehen können, brauchen sie im Topf doch ein bisschen Unterstützung, damit die Wurzeln nicht erfrieren.

Schutz von unten: Damit die Kälte des Bodens dem Topf nichts anhaben kann, wird er einfach erhöht gestellt. "Dafür reichen drei einfache Holzklötze, die aus Dachlatten schnell gesägt sind", rät Gärtnerin Krumbein.

Schutz von der Seite: Der Topf wird mit wärmenden Schichten wie Noppenfolie, Filz aus Schurwolle, Kokosmatten oder Jute umwickelt. Ideal ist eine innere und eine äußere Schicht. Es ist auch möglich, den Topf in einen mit Stroh oder Laub gefüllten Jutesack zu stellen.

Da die Kübel die Terrasse schmücken sollen, kommt ganz außen eine Schicht, die mit einem hübschen Strick festgeschnürt wird.

Erst Noppenfolie, dann ein Wollvlies, zum Schluss festbinden. Gärtnerin Marie Luise Krumbein hat diesen Topf mit Bambus gut eingewickelt. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Schutz von oben: Die Erde kann mit einer passend zugeschnittenen Kokosmatte bedeckt werden.

Vorsicht Kahlfrost: Während Kiefer und Co im Winter keine Probleme haben, leidet Bambus unter Sonne und trockenem Wetter. Über seine Blätter verdunstet er Feuchtigkeit. Neues Wasser zieht er normalerweise einfach nach. Ist der Boden mitsamt Wurzeln gefroren, funktioniert das nicht. Deshalb wird Bambus nicht nur eingepackt, sondern bekommt bei Bedarf noch eine Haube übergestülpt, die vor Verdunstung schützt. Sie kann in längeren Perioden mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt einfach abgenommen werden.

Immergrüne Töpfe dekorieren und unterpflanzen

Schleifen, Schilder, Girlanden - dem Dekorieren sind keine Grenzen gesetzt. Besonders schön wirken Naturmaterialien. So kann die Erde einfach mit Zweigen und Moos oder schönen Steinen bedeckt werden. Kleine Pflanzen ziehen auch im Winter die Blicke auf sich. Während Efeu, Heide oder Christrose auch kalte Temperaturen überstehen, warten Hornveilchen oder in die Erde gegrabene Tulpenzwiebeln auf ihren großen Auftritt im Frühjahr.

Quelle: MDR Garten/anz

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 14. November 2021 | 08:30 Uhr