Obst im GartenDrei Methoden Johannisbeeren zu vermehren
Die Beeren vom alten Johannisbeerstrauch im Garten von Hobbygärtner Jörg Heiß schmecken köstlich. Aber der Strauch beschattet und durchwurzelt das Gemüsebeet. Weil er zu alt zum Umsetzen ist, müssen aus der Mutterpflanze neue Sträucher gewonnen werden. Das kann mit verschiedenen Methoden gelingen: durch Abriss, Ableger und Steckhölzer. Obstbau-Experin Monika Möhler erklärt die drei Vermehrungsmethoden, für die einjährige Triebe gebraucht werden.
In den Monaten Februar und März können Schwarze und Rote Johannisbeeren ganz einfach vermehrt werden. Es gibt drei Methoden. Für alle drei Methoden werden mindestens 30 Zentimeter lange einjährige Triebe mit gesunden Augen benötigt. Diese Art der Vermehrung funktioniert übrigens auch bei Jostabeeren.
Variante 1: Ableger einer Johannisbeere in die Erde bringen
Haben die Johannisbeersträucher lange, einjährige Triebe gebildet, können diese einfach nach unten gebogen, flach auf den Boden gelegt und mit einem Erdhaken fixiert werden. Wie der Name schon sagt - der Trieb wird sozusagen "abgelegt" und mit Erde bedeckt. An den Augen bilden sich bis zum Herbst Wurzeln aus.
So entsteht eine neue Pflanze, die man dann ganz bequem von A nach B pflanzen kann und die mit der Mutterpflanze identisch ist.
Monika Möhler | Obstbauexpertin
Variante 2: Eine neue Johannisbeere durch Abriss gewinnen
Manchmal treiben Johannisbeersträucher aus dem Boden frische Triebe aus. Wer eine neue Pflanze gewinnen möchte, kann diesen Trieb vorsichtig, möglichst mit vielen Wurzeln, aus dem Boden reißen und ihn in einen Topf mit Pflanzerde setzen. Bis zum Herbst sollte der Trieb kräftige Wurzeln gebildet haben. Dann kann er in den Garten gepflanzt werden.
Variante 3: Steckhölzer von Johannisbeeren gewinnen
Für diese Variante wird ein einjähriger Trieb in etwa 20 Zentimeter lange Stücke geschnitten. Wichtig sind wieder die gesunden Augen. Die Steckhölzer werden dann in einen höheren Topf mit einem mageren Gemisch aus Sand und Erde gesetzt. Zwei Drittel des Steckholzes verschwinden in der Erde, ein Drittel bleibt draußen. An den Augen, also den Knospen, treiben dann die Wurzeln aus. Damit die Töpfe die Feuchtigkeit gut halten, versenkt man sie am besten an einem halbschattigen, feuchten Ort im Garten. So haben sie gute Bedingungen bis zum Auspflanzen im Herbst. Dann können die Jungpflanzen eingesetzt werden. Nun dauert es noch zwei Jahre, bis sie tragen.
Die richtige Erde für SteckhölzerErde mit Sand im Verhältnis 50:50 mischen
Den Neuaustrieb anregen
Gerade nach trockenen Jahren kommt es vor, dass die Sträucher kaum neu ausgetrieben haben. Wer also plant, Johannisbeeren zu vermehren, sollte unbedingt gießen oder die Sträucher schneiden. Dabei empfiehlt Monika Möhler, die Schere immer unten am Strauch, an der Basis anzusetzen und alte Triebe bodennah abzuschneiden. Das regt den Neuaustrieb an. Außerdem sollten die Johannisbeeren in trockenen Sommern ohnehin immer mal wieder durchdringend gewässert werden.
Altes Holz erkennen:Welcher Trieb älter ist, lässt sich nicht immer an der Färbung erkennen. Häufig ist der Neuaustrieb an den Spitzen etwas heller, das ältere Holz dunkler. Das ältere Holz kann aber auch vergrauen und dadurch heller wirken. Deshalb ist ein wichtiges Kennzeichen auch die Dicke des Holzes: alte Triebe sind stärker als jüngere, die Rinde löst sich vom Ast und das Holz ist morsch.
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 22. März 2020 | 08:30 Uhr