PflegeleichtStatt Rasen: Polsterthymian, Teppichverbene und Fiederpolster pflanzen
Ein grüner Rasen macht sich in vielen Gärten ganz wunderbar. Aber er muss gepflegt werden, braucht Wasser und Dünger. Für weniger genutzte Bereiche im Garten muss es keine grüne Rasenfläche sein. Auch Ersatzpflanzen wie Polsterthymian oder Teppichverbene bilden schöne grüne Flächen, die kaum Pflege benötigen.
- Nur ein Drittel der Rasenfläche wird in den meisten Gärten genutzt. Der Rest kann mit pflegeleichten Ersatzpflanzen gestaltet werden.
- Als Rasenersatzpflanzen eignen sich besonders Polsterthymian, Teppichverbene und Fiederpolster.
- Um sie zu pflanzen, muss der alte Rasen zuvor entfernt werden.
Ein saftiger grüner Rasen ist der Stolz vieler Gärtner. Die Fläche wirkt frisch und ordentlich. Sie lockt zum Spielen und Ausruhen. Aber ein solch englischer Rasen ist schwierig zu pflegen. Alle zwei Wochen muss gemäht werden. Mit einer Sprinkler-Anlage oder der Gießkanne muss gewässert werden. Nicht zu reden vom Düngen und Vertikutieren. Ohne ordentliche Pflege verbrennt der Rasen oder verwandelt sich irgendwann in eine Wiese. So mancher Gärtner fragt sich, ob es da nicht eine andere Möglichkeit gäbe. Zumal "60 bis 70 Prozent der Rasenfläche im Garten kaum begangen werden", sagt Jörg Kohout von Kohout's Baumschule und Gartencenter in Elstra. In diesen Bereichen können statt Rasen auch andere Pflanzen wachsen.
In diesen Bereichen sollte der Rasen bleiben
Ein gut gepflegter Rasen ist äußerst robust und muckt auch bei starker Belastung nicht. Deshalb sollte in Spielbereichen, rund um Pools oder auf einem Fußballplatz auch weiterhin Rasen wachsen. Welche Möglichkeiten es gibt, auch in trockenen Sommern für ansprechenden Rasen zu sorgen, erfahren Sie hier.
In diesen Bereichen können Rasenersatzpflanzen übernehmen
In Bereichen, die nur ein oder zwei Mal am Tag betreten werden, können andere Pflanzen die Funktion des Rasens übernehmen. Jörg Kohout schlägt Polsterthymian, Teppichverbene und Fliederpolster vor. Diese Pflanzen wachsen nur wenige Zentimeter hoch. Sie brauchen kaum Wasser und keinen Dünger, müssen nicht gemäht oder beschnitten werden. Sie sind besonders geeignet für Vorgärten, Bereiche zwischen einzelnen Beeten oder Teile des Gartens, die nicht so häufig aufgesucht werden. Neben der Pflegeleichtigkeit punkten die Rasenersatzpflanzen noch mit einem weiteren Vorteil: "Die Blüten von Thymian und Teppichverbene bieten Insekten Nahrung", sagt Jörg Kohout.
Diese Rasenersatzpflanzen eignen sich besonders gut
- Thymian (Thymus praecox): Diese alpine Form des Thymians wird gerade einmal drei Zentimeter hoch. Die Pflanzen mögen sonnige Standorte, gern darf es auch Sandboden sein. Der Thymian kommt ohne Bewässerung aus, bleibt im Winter grün und blüht im Frühsommer hübsch in blau und weiß. Zusatznutzen: Die Blätter können gesammelt und getrocknet als Tee oder Gewürz verwendet werden. Geeignet sind Thymus praecox 'albiflorus' und 'coccineu' sowie Thymus longicaulis.
- Teppichverbene (Phyla nodiflora): Die Teppichverbene ist äußerst wuchsstark. In kürzester Zeit wächst sie ganze Flächen zu. Von Juli bis Oktober blühen ihre zarten, helllila Blüten und locken Scharen von Insekten. Auch die Teppichverbene braucht kaum Pflege. Allerdings muss die Pflanze vom Wuchern abgehalten werden. Dafür werden Ausläufer einfach regelmäßig abgestochen - so wie man es auch mit einem normalen Rasen machen würde. Im Winter wird die Teppichverbene braun, treibt aber im Frühjahr ganz von unten durch. Vorsicht: Bevor man die Teppichverbene pflanzt, sollte man gut nachdenken. Ihre einen Meter tiefen Wurzeln machen es schwer, sie wieder zu entfernen. Eine schöne Sorte ist 'Summer pearls'.
- Fiederpolster (Cotula dioica): Das Fiederpolster blüht nicht so reich wie Thymian und Teppichverbene. Stattdessen überzieht es den Boden mit feinem, zartfiedrigem Flaum. Dadurch ist es auch wunderbar für Bereiche geeignet, in denen Barfußläufer unterwegs sind. Fiederpolster wird nicht höher als acht Zentimeter, es bleibt auch im Winter grün.
So legen Sie eine Rasenersatzpflanzung an
Wer statt Rasen lieber Thymian, Teppichverbene oder Fiederpolster pflanzen möchte, muss zuerst den alten Rasen entfernen. Dann kommt frische Erde auf den Untergrund, in den kleine Pflänzchen gesetzt werden. "Schauen Sie nach Minipflänzchen für Dachgärten", rät Gärtner Kohout.
"Für Thymian brauchen Sie acht bis zwölf Pflanzen pro Quadratmeter, bei Teppichverbene fünf bis sechs und beim Fiederpolster etwa sechs bis acht." Alternativ kann auch ausgesät werden. Die erste Zeit nach dem Pflanzen oder der Aussaat muss der Boden gut feucht gehalten werden. Später kann die Wassermenge reduziert werden, sobald alle Pflanzen gut angewachsen sind, ist keine Wassergabe mehr notwendig.
So pflanzen Sie Thymian und Co. zwischen Rasengittersteine
Zwischen Rasengittersteinen wächst meist ein wildes Gemisch verschiedener Wildkräuter, die sich dort eigenmächtig angesiedelt haben. Hier sorgen die Rasenersatzpflanzen für Ordnung. Am besten funktioniert das, wenn das alte Unkraut abgeflammt wird. Dann wird zwischen die Steine eine Schicht Torf-Sand-Gemisch gegeben. Die Schicht verhindert, dass Unkraut aufläuft. Unkrautpflanzen gehören nämlich fast alle zu den Lichtkeimern. In die neue Schicht Erde werden Thymian und Co. gesetzt und angegossen.
Gestalten mit Rasenersatzpflanzen
Rasenersatzpflanzen müssen natürlich nicht monothematisch gepflanzt werden. Große Flächen lassen sich schön in der Kombination verschiedener Arten gestalten. Auch Seggen und das Blauschwingelgras - beide Gräser vertragen Wasser- und Nährstoffmangel - können gut mit Polsterthymian, Teppichverbene und Fiederpolster kombiniert werden.
Quelle: MDR Garten (anz)
So bleibt der Garten auch bei Trockenheit bunt
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 25. März 2023 | 08:30 Uhr