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Schnellwachsende Blattgemüsearten können im September noch gesät werden. Bildrechte: Daniela Dufft

Das Gemüsebeet im FrühherbstAussaat im September: Salate, Spinat und Radieschen säen

19. September 2022, 18:37 Uhr

Im September sind die Tage wieder deutlich kürzer, die Gemüsesaison geht dem Ende entgegen. Trotzdem können noch Lücken im Beet mit Samen bestückt werden. Salate, Radieschen, Spinat werden bis zum Frost noch erntereif. Gemüseexperte Martin Krumbein vom Lehr- und Versuchszentrum Gartenbau in Erfurt gibt Tipps, welches Gemüse jetzt noch angebaut werden kann.

Wenn Gemüseexperte Martin Krumbein von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Erfurt durch Gartenmärkte streift, wundert er sich manchmal, was da im September noch alles angeboten wird. Jungpflanzen wie Grünkohl werden verkauft, auch Rote Bete und Kohlrabi gibt's im Achterpack. "Grünkohl und Rote Bete sind Freilandpflanzen, die im Sommerhalbjahr gepflanzt werden und die eigentlich nicht ins Gewächshaus gehören", sagt Martin Krumbein.

Auch der Kohlrabi schafft es im Beet nicht mehr, er hat aber in einem hellen Gewächshaus Chancen, noch auszuwachsen und kräftige Knollen zu bilden.

Gemüseexperte Martin Krumbein berät Hobbygärtner Jörg Heiß in seinem Garten Bildrechte: Daniela Dufft

Ins freie Beet gesetzt, werden es Rote Bete, Grünkohl und auch Kohlrabi nicht bis zum Frost schaffen, erntereif zu werden. Die Vegetationszeit bis zum Winter ist zu kurz, um noch Speicherwurzeln zu bilden. Die Pflanzen brauchen ja Entwicklungsmöglichkeiten.

Martin Krumbein | Gemüseexperte

Radieschen-Ernte schon nach vier Wochen

Nur wenige Pflanzen können jetzt noch gesät oder auch als Jungpflanze ins Erdreich gesetzt werden. Zu den Sprintern im Gemüsegarten zählen Radieschen. Jetzt gesät sind die kleinen Knollen in vier Wochen erntefähig. Auch Salatrauke, Winterportulak, Spinat und Feldsalat schaffen es noch bis zum Winter kräftige Blätter auszubilden, erklärt Martin Krumbein. Sie zählen zu den schnellwachsenden Blattgemüsearten.

Von Kopfsalaten wie Eisbergsalat oder Endiviensalat rät der Experte hingegen ab. Diese können aber, wie der Kohlrabi auch, im Gewächshaus noch ausreifen.

Radieschen sind Sprinter im Gemüsebeet. Bildrechte: colourbox

Gedüngt werden muss das Beet nicht extra, ergänzt der Gemüseexperte. Die Pflanzen kommen gut mit den Nährstoffen zurecht, die noch im Boden übrig sind. Auch die Nachsaat von schnellwachsendem Salat am gleichen Standort ist kein Problem. Wichtig ist, in der neuen Saison an einen geeigneten Fruchtwechsel zu denken und dort wo der Salat stand, zum Beispiel Radieschen zu säen, also eine Pflanze einer anderen Familie.

Bei Feldsalat und Zuckerhut wachsen die Blätter einzeln. Sie werden bis zum Frost noch groß genug. Bildrechte: Daniela Dufft

Wintergemüse ernten

Wer im Winter Gemüse ernten möchte, sollte das Gartenjahr gut planen. Rosenkohl, Grünkohl und Schwarzwurzel zählen zu den zuverlässigen Wintergemüsearten, die allesamt auch Frost vertragen, aber je nach Sorte eine relativ lange Vegetationszeit haben. Sie müssen also früh ausgesät werden.

 VorziehenIns Beet pflanzen oder säen
GrünkohlMai bis JuniJuni bis Juli (Jungpflanze)
RosenkohlApril bis Maibis Ende Mai (Jungpflanze)
Schwarzwurzelnicht vorziehenEnde Februar bis Mitte März säen

Als Stichtag für die letzte große Pflanzung von Kohlrabi, Bete, Bohnen und Salaten gilt übrigens der 20. August. Gesät werden müsste also je nach Keimdauer und Wachstum der Jungpflanzen früher. Danach haben nur noch die Schnellstarter eine Chance.

Grünkohl ist ein tolles Wintergemüse. Wer ihn im Garten ernten möchte, sollte die Pflanze spätestens im Juli im Beet haben. Bildrechte: imago/Steinach

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 06. September 2020 | 08:30 Uhr

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