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Die hübschen Bartnelken werden im Juni ausgesät und blühen im Jahr darauf. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

WinterannuelleBartnelke, Fingerhut, Stockrose: Zweijährige Blumen im Sommer säen

19. Juni 2022, 10:38 Uhr

Zweijährige Blumen leben einen ganz besonderen Rhythmus. Sie werden von Juni bis Anfang Juli ausgesät, damit sie nächstes Jahr blühen können. Zu den Zweijährigen gehören Stockrosen, Bartnelken und Fingerhut.

Zweijährige Blumen blühen im Frühjahr oder Sommer. Die Winterannuellen, wie die Zweijährigen in der Fachsprache genannt werden, bilden viele Samen. Diese Samen keimen schnell und entwickeln sich noch im gleichen Jahr zu kleinen Pflänzchen. Als Blattrosetten überdauern sie den Winter. Im darauffolgenden Frühling oder Sommer blühen sie und der Zyklus beginnt von neuem. Hat man sie erstmal in den Garten gebracht, vermehren sie sich oft selbstständig und suchen sich ihre Plätze selbst. Typische zweijährige Blumen sind Stockrosen, Bartnelken, Akelei und Fingerhut.

Fingerhut schmückt jeden Garten, mag aber nicht jeden Boden. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Die Aussaat im Sommer

Pflanzen aus Samen zu vermehren, erfordert immer etwas Sorgfalt. Die Samen dürfen nicht austrocknen und das kann bei hohen Temperaturen schwierig werden. Diese Maßnahmen schützen vorm Austrocknen: ein großes Erdvolumen und ein schattiger Platz. Brigitte Goss sät deshalb im Sommer nicht in Saatschalen, sondern in Töpfen. Die untere Hälfte wird mit normaler Blumenerde gefüllt und darauf die nährstoffärmere und feinkrümelige Aussaaterde gegeben. Mit einem alten Stempel wird die Fläche leicht eben gedrückt. Die Erde sollte in jedem Fall schon feucht sein. Darauf können jetzt die Samen in wenigen Millimeter Abstand verteilt werden.

Schritt für Schritt So werden zweijährige Blumen gesät und gepflanzt

Zuerst wird der Topf halbvoll mit Blumenerde gefüllt, darüber kommt Aussaaterde. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die Erde mit einem Stempel glätten und leicht andrücken. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die Zweijährigen aussäen. Die Samen werden mit wenigen Millimetern Abstand gesät. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die Samen werden mit feinem Kies oder Perlit abgedeckt. So bleiben sie schön geschützt und feucht. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Nun können die Samen in Ruhe keimen. Wichtig: Die Töpfe werden beschriftet, damit beim Pflanzen später jede Art an den richtigen Standort kommt. Haben sich mehrere Laubblätter gebildet, ist es Zeit für den Umzug ins Beet oder in einen größeren Topf. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Im nächsten Jahr wachsen dann Akelei,... Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
..., hübsche Bartnelken,... Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
..., Fingerhut, ... Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
..., Silberling, auch Silberblatt, Mondviole oder Nachtviole genannt,... Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
... sowie die malerischen Stockrosen. Sind die ersten Laubblätter da, werden die Pflänzchen vereinzelt und an Ort und Stelle in den Garten gepflanzt. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Die Samen gut abdecken

Normalerweise wird der Samen ausgesät und dann leicht mit Erde abgedeckt. So bleibt er schön feucht und keimt gut. Doch es geht auch anders. Samen können genauso gut dünn mit Steinen - also sehr feinem Kies - oder mit Perliten abgedeckt werden. Unter dem Kies oder den Perliten hält sich die Feuchtigkeit gut. Die keimenden Pflanzen der zweijährigen Blumen haben genug Kraft, um sich durch die Steinritzen ans Licht zu kämpfen. Es gibt einen weiteren Vorteil: Trauermücken, deren Larven im Boden besonders Keimlinge schädigen, legen hier keine Eier mehr in die Erde. Perlite sind Steine, die aus Vulkangestein gewonnen wurden und durch Hitze wie Popcorn an Volumen gewinnen. Es gibt Perlite im Fachhandel oder im Internet zu kaufen.

Das Silberblatt glänzt auch im Winter mit seinen filigranen Samenständen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Umzug ins Beet

Haben sich nach den Keimblättern mehrere Laubblätter gebildet, ist es Zeit für den Umzug ins Beet oder in einen größeren Topf. Die Pflanzen werden vereinzelt und bekommen für sich mehr Platz. Am besten kommen sie schon an Ort und Stelle in den Garten, dorthin, wo sie im nächsten Jahr blühen sollen. Fingerhut und Akelei wachsen in der Sonne und im Halbschatten. Bartnelken, Silberling und Stockrosen brauchen einen sonnigen Platz.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 03. April 2021 | 12:30 Uhr

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