Mit einer Kanne wird Wasser in eine Olla gegossen.
Mit einer Kanne wird das Wasser in der Olla aufgefüllt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Wasserspeicher Bewässerung mit Ollas aus Tontöpfen

31. Mai 2022, 08:30 Uhr

Ollas sind Wasserspeicher fürs Beet. Bis zu zwei Tage lang versorgen sie durstige Pflanzen. Die Bewässerungshilfe kann mit zwei durchlässigen Tontöpfen selber gebaut werden. Hier gibt's die Bauanleitung.

Was sind Ollas?

Ollas (gesprochen: Ojas) sind Wasserspeichergefäße aus porösem Ton. Das heißt, ihre Gefäßwand lässt Wasser durch. Diese Durchlässigkeit ist erwünscht, denn Ollas dienen als Bewässerungshilfe. Sie können als Grundversorgung für die Pflanzen eingesetzt werden.

Zwei Ollas auf einer Wiese. Eine Olla ist mit einem Deckel verschlossen. Der Deckel der anderen Olla liegt daneben.
Zwei Ollas in unterschiedlichen Größen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Wie funktioniert das System?

Das Prinzip ist denkbar simpel: Die Ollas werden beispielsweise in Hochbeeten in der Erde eingegraben. Anschließend werden Sie regelmäßig mit Wasser befüllt. Die Ollas geben über ihren durchlässigen Ton dann Wasser an die Pflanzen ab.

Decken Sie das Loch der Olla unbedingt mit einem Deckel ab, damit sich keine Stechmücken ansiedeln!

Was brauche ich dafür?

Neben einem Einsatzort für Ihre Olla brauchen Sie lediglich die Olla selbst mit Deckel und Wasser. Ollas gibt es zwar fertig zu kaufen. Allerdings gilt deren Beschaffung als eher schwierig. Vielleicht finden Sie eine KeramikerIn in Ihrer Nähe, bei der Sie eine Olla in Auftrag geben können. Wer mag, kann sich aber auch aus zwei Tonblumentöpfen leicht selbst eine Olla bauen.

DIY So bauen Sie Ihre eigene Olla

Ollas sind Bewässerungssysteme fürs Beet. Ollas lassen sich aus zwei Tonblumentöpfen leicht selbst bauen. So geht's.

Zwei Tonblumentöpfe, eine Schale mit Leimpulver, ein Spachtel und Tonscherben liegen auf einer Wiese.
Für den Bau einer eigenen Olla brauchen Sie nicht viel: zwei gleichgroße Blumentöpfe aus porösem (also durchlässigem) Ton mit Abflussloch, Leim, Spachtel oder Löffel zum Verschmieren des Klebers, eine Tonscherbe. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Zwei Tonblumentöpfe, eine Schale mit Leimpulver, ein Spachtel und Tonscherben liegen auf einer Wiese.
Für den Bau einer eigenen Olla brauchen Sie nicht viel: zwei gleichgroße Blumentöpfe aus porösem (also durchlässigem) Ton mit Abflussloch, Leim, Spachtel oder Löffel zum Verschmieren des Klebers, eine Tonscherbe. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
In einer gelben Schale wird Leim angerührt.
Wir verwenden für unser Beispiel Fliesenkleber für draußen. Weil er als Pulver verkauft wird, rühren wir ihn zunächst mit Wasser in einer Schale an. Alternativ kann als Klebstoff auch Silikon oder Epoxidharz verwendet werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Ein Loch im Boden eines Tonblumentopfs wurde mit einer Scherbe und Leim verschlossen.
Verschließen Sie mit dem Kleber und einer Scherbe bei einem der beiden Blumentöpfe das Abflussloch. Beim zweiten Blumentopf muss das Loch offen bleiben. Über das wird später die Olla mit Wasser versorgt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Zwei Tonblumentöfe werden an der Öffnung zusammengehalten. Leim wird am Rand verschmiert.
Halten Sie nun die beiden Tontöpfe an den Öffnungen aneinander. Verschließen Sie den Spalt zwischen beiden Rändern mit dem Kleber. Beim Verteilen können Löffel oder Spachtel hilfreich sein. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine selbstgemachte Olla aus zwei Tonblumentöpfen steht auf einer Wiese.
Und schon ist die Olla fertig! Bevor Sie die Olla anschließend eingraben, sollten Sie den Kleber ausreichend trocknen lassen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Von einer selbstgebauten Olla schaut nur noch ein bisschen Ton aus der Erde.
Nach dem Eingraben können Sie als Abdeckung bei der selbstgebauten Olla einfach einen Untersetzer verwenden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 05. Juni 2022 | 08:30 Uhr

Wie viele Ollas brauche ich für mein Beet?

Das lässt sich so pauschal nicht beantworten. In erster Linie hängt die Menge des Wasserbedarfs von den Pflanzen selbst und der Witterung ab. Dementsprechend schnell oder langsam leert sich die Olla auch. Ollas können die reguläre Bewässerung ‚nur‘ unterstützen, sie aber nicht ersetzten.

Welche Vorteile hat die Olla-Bewässerung?

Mit Ollas kann bei der Bewässerung eine Grundversorgung sichergestellt werden, d.h. die Pflanzen werden durchgängig bewässert.

Weil bei regulärem Gießen oft nur die Erdoberfläche nass wird, bilden sich in Beeten häufig sogenannte Tellerwurzeln aus, das heißt die Wurzeln wachsen nur horizontal. Dem kann mit der Olla-Bewässerung entgegen gewirkt werden. Mit Ollas wird die Erde auch in den unteren Schichten feucht, so dass die Wurzeln in die Tiefe wachsen. Das lässt die Pflanzen robuster gegenüber Trockenperioden werden.

Kann meine Olla im Winter im Beet bleiben?

Nein. Die Gefäße sind nicht winterhart. Nehmen Sie die Ollas im Herbst vor dem ersten Frost wieder aus dem Beet. Spülen Sie sie aus und ab und lagern Sie sie den Winter über ein.

Gartenfachberaterin Brigitte Goss 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
2 min

Ollas sind Wasserspeicher für's Beet. Aus zwei durchlässigen Tontöpfen lassen sie sich leicht selber bauen. Gartenfachberaterin Brigitte Goss erklärt wie es geht.

MDR FERNSEHEN So 30.06.2019 08:30Uhr 02:13 min

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/ollas-bewaesserungssystem-selbst-bauen-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Schritt für Schritt So werden Ollas eingegraben

Ollas können im Beet als Bewässerungshilfe eingesetzt werden. Wie sie eingegraben werden und was dabei zu beachten gibt, zeigen wir am Beispiel einer selbstgebauten und einer handgetöpferten Olla.

Collage: Mit einem Rechen wird ein Loch gegraben und eine Hand gräbt ein Loch.
Schritt 1: Graben Sie für Ihre Olla zunächst ein tiefes Loch ins Beet. Es sollte so tief sein, dass später tatsächlich nur noch der Rand der Olla rausschaut. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Collage: Mit einem Rechen wird ein Loch gegraben und eine Hand gräbt ein Loch.
Schritt 1: Graben Sie für Ihre Olla zunächst ein tiefes Loch ins Beet. Es sollte so tief sein, dass später tatsächlich nur noch der Rand der Olla rausschaut. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Collage: Eine getöpferte Olla steht in einem Erdloch.
Schritt 2: Stellen Sie anschließend Ihre Olla in das Loch. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Collage: Der Hals einer getöpferten Olla schaut aus der Erde raus. Hände schieben Erde über das Gefäß.
Schritt 3: Bedecken Sie nun die Olla fast vollständig mit Erde. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Collage: Von einer Olla schaut nur noch etwas Ton aus der Erde.
Von der Olla sollte bei der gekauften Olla nur noch der Hals, bei der selbstgemachten nur der Blumentopfboden mit seinem Loch aus der Erde schauen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Collage: Mit einer Kanne wird Wasser in eine Olla gegossen und mit einer Kanne wird Wasser in eine selbstgebaute Olla gegossen.
Schritt 4: Füllen Sie die Olla nun das erste Mal mit Wasser. Gießen Sie dafür das Wasser in die dafür vorgesehene Öffnung. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Collage: Ein Deckel deckt eine Olla ab und Ein Untersetzer deckt eine selbstgebaute Olla ab.
Schritt 5: Decken Sie die Olla unbedingt mit einem Deckel ab. So können Sie eine Stechmückenzucht sicher vermeiden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 30. Mai 2021 | 08:30 Uhr

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 05. Juni 2022 | 08:30 Uhr

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