Eine Hand drückt mit einem Spatel aus schwarzem Kunststoff die Küchenabfälle in einem grauen Bokashi-Komposteimer fest
Im Bokashi-Eimer wird aus Biomüll Dünger. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Platzsparend und effektiv Dünger: Drei gute Gründe für einen Bokashi-Eimer

08. September 2023, 11:03 Uhr

Mit Bokashi-Eimern lässt sich aus Küchenresten und anderem Biomüll leicht Dünger gewinnen - und das sogar in der Wohnung. Die Methode ist daher auch für Balkon- und Zimmergärtner geeignet. Diese drei Gründe sprechen dafür.

Das Wort Bokashi kommt aus dem Japanischen und bedeutet soviel wie "fermentiertes Allerlei". Für die Herstellung werden Küchenabfälle und effektive Mikroorganismen verwendet. Das ist eine Mischung aus Milchsäure-Bakterien, Hefen und Photosynthese-Bakterien. In einen Eimer mit Siebeinsatz kommen die zerkleinerten Küchenabfälle und werden in regelmäßigem Abstand mit den Mikroorganismen eingesprüht. Innerhalb von zwei Wochen entsteht dann ein wertvoller Flüssigdünger.

1. Bokashi ist auch für wenig Platz geeignet

Der Bokashi-Eimer bietet die Möglichkeit, ohne großen Komposthaufen Dünger aus Essensresten und weiteren Küchenabfällen zu gewinnen. Der Behälter eignet sich daher auch für Menschen, die nur einen kleinen oder gar keinen Garten oder eben einen Balkon haben.

2. Bokashi stinkt fast nicht

Das Prinzip des Bokashis besteht darin, die Luft aus dem Eimer zu drücken und den Behälter luftdicht zu verschließen. Das ermöglicht die biochemischen Vorgänge, verhindert aber auch das Austreten von unangenehmen Gerüchen. Deshalb kann der Eimer sogar in der Küche aufgestellt werden.

Diana Fritzsche-Grimmig im Gespräch mit Brigitte Goss 4 min
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Die Fermentation im Bokashi-Eimer ist eine aus Japan stammende Technik wie aus Küchenabfällen wertvoller Dünger gewonnen werden kann. Wir erklären, was dabei zu beachten ist.

MDR FERNSEHEN So 07.03.2021 08:30Uhr 03:31 min

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/bokashi-eimer-richtig-benutzen-100.html

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3. Bokashi-Dünger sorgt für nährstoffreiche Erde

Im Bokashi-Eimer entsteht Flüssigdünger, der die Erde wunderbar mit Nährstoffen versorgt. Der Sickersaft wird im Mischverhältnis 1:1.000 verwendet. Der Bokashi-Kompost selbst kann als Kompostbeschleuniger im Garten verwendet oder direkt in die Erde eingearbeitet werden.

Und so wird Bokashi selber gemacht

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Flüssiger Dünger und nährstoffreicher Kompost aus Küchenabfällen: Der Bokashi-Eimer sorgt für beides. Küchenabfälle werden darin mit Hilfe von Mikoroorganismen innerhalb weniger Wochen zersetzt. Wir zeigen, wie's geht.

Auf einer umgedrehten Zink-Wanne in einem Kleingarten stehen ein grauer Bokashi-Komposteimer mit grünem Deckel und aufgeklebten Blüten, eine Schüssel mit Küchenabfällen, eine dunkle Sprühflasche, ein Schraubglas, ein Plastikgerät zum Andrücken des Komposts im Bokashi-Eimer und eine Tüte aus Kunststoff mit der Aufschrift Bokashi-Ferment
Um aus Küchenabfällen Dünger und Kompost zu gewinnen, können Sie einen Bokashi-Eimer verwenden. Er spart Platz und eignet sich daher auch für den Balkon. Der Deckel schließt den Eimer luftdicht ab. So wird auch dafür gesorgt, dass der Bokashi keinen unangenehmen Geruch verströmt. Unten kann die nährstoffreiche Flüssigkeit entnommen werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Auf einer umgedrehten Zink-Wanne in einem Kleingarten stehen ein grauer Bokashi-Komposteimer mit grünem Deckel und aufgeklebten Blüten, eine Schüssel mit Küchenabfällen, eine dunkle Sprühflasche, ein Schraubglas, ein Plastikgerät zum Andrücken des Komposts im Bokashi-Eimer und eine Tüte aus Kunststoff mit der Aufschrift Bokashi-Ferment
Um aus Küchenabfällen Dünger und Kompost zu gewinnen, können Sie einen Bokashi-Eimer verwenden. Er spart Platz und eignet sich daher auch für den Balkon. Der Deckel schließt den Eimer luftdicht ab. So wird auch dafür gesorgt, dass der Bokashi keinen unangenehmen Geruch verströmt. Unten kann die nährstoffreiche Flüssigkeit entnommen werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Hand drückt mit einem Spatel aus schwarzem Kunststoff die Küchenabfälle in einem grauen Bokashi-Komposteimer fest
Geben Sie organische Küchenabfälle, das heißt Schalen von Obst und Gemüse, Kaffeesatz oder Tee mit Filter und Speisereste ohne Knochen oder Gräten, in den Bokashi-Eimer. Zerkleinern Sie die Abfälle, um die Zersetzung zu erleichtern. Sie können auch Schnittblumen, Eierschalen und Reste von Pflanzen hineingeben, sofern diese nicht von Krankheiten oder Schädlingen befallen sind. Wichtig: Achten Sie auf eine gute Mischung unterschiedlicher Abfälle, schneiden Sie diese möglichst klein und drücken Sie sie ordentlich fest. Dazu gibt es eine Kelle, die bei manchen Herstellern mit dem Eimer geliefert wird. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Hand sprüht mit einer dunklen Sprühflasche Wasser in einen grauen Bokashi-Komposteimer
Jedes Mal, wenn neue Küchenabfälle im Sammelbehälter landen, müssen sie mit "Effektiven Mikroorganismen" (EM) besprüht werden. Diese flüssige Mischung enthält Bakterien und Pilze, die bei der Fermentierung der Abfälle helfen und zum gesunden Wachstum von Pflanzen beitragen sollen. EM gibt es im Gartenhandel. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Hand verteilt eine braune, krümelige Masse, das sogenannte Bokashi-Ferment, über einem grauen Bokashi-Komposteimer
Anschließend wird noch Bokashi-Ferment, das ebenfalls Effektive Mikororganismen enthält, in den Eimer gestreut. Es ist allerdings nicht nötig, beides gleichzeitig zu verwenden (flüssige EM und Ferment) - Sie können sich für eine Lösung entscheiden. Es kommt darauf an, ob eher trockene oder sehr feuchte Abfälle bei Ihnen in den Eimer wandern. Verwenden Sie dann entweder die EM-Flüssigkeit zum Besprühen oder trockenes Ferment, um überschüssige Feuchtigkeit aufzunehmen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Hände drücken einen Müllbeutel mit Sand darin auf den Inhalt eines gefüllten grauen Bokashi-Komposteimers
Ein mit Sand gefüllter Müllbeutel als abschließende Schicht drückt die Abfälle im Bokashi-Eimer zusammen und sorgt für einen luftdichten Abschluss. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Zwei Hände befestigen den flachen, hellgrünen Deckel auf einem gefüllten grauen Bokashi-Komposteimer
Öffnen Sie den Bokashi-Eimer nur selten, so lange er noch befüllt wird, um die chemischen Prozesse im Inneren so wenig wie möglich zu stören. Sie können zum Beispiel den Küchenabfall sammeln und alle zwei bis drei Tage in den Bokashi-Eimer geben, bis dieser voll ist. Verschließen Sie den Behälter stets gut und lassen ihn drei Wochen bei Zimmertemperatur stehen, wenn er voll ist. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Aus einer Öffnung mit einer Art Zapfhahn am unteren Teil eines Bokashi-Komposteimers läuft violette Flüssigkeit in einen Becher aus Kunststoff
Der Sickersaft muss alle zwei bis drei Tage abgelassen werden. Sie können ihn verdünnt als Dünger verwenden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
MDR Garten-Redakteur und Kleingärtner Jörg Heiß hockt neben einer grünen Gießkanne in seinem Kleingarten auf einer Rasenfläche und hält einen kleinen Becher aus Kunststoff mit einer violetten Flüssigkeit darin in der linken Hand, während er mit der rechten Hand auf die 10-Liter-Markierung am oberen Rand der Gießkanne zeigt
Um mit der Flüssigkeit zu düngen, verwenden Sie ein Mischverhältnis von 1:100. Sie können zum Beispiel 10 Milliliter Sickersaft aus dem Bokashi-Eimer auf einen Liter Wasser geben und als Dünger nutzen. Den Bokashi-Kompost selbst können Sie als Kompostbeschleuniger im Garten verwenden oder direkt in die Erde einarbeiten - jedoch nicht zu nahe bei Pflanzen, sondern in erster Linie zur Verbesserung des Bodens. Bevor Sie den Bokashi-Eimer erneut befüllen, sollten Sie ihn gründlich reinigen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
MDR Garten-Redakteur Jörg Heiß hockt in seinem Kleingarten neben einer Gießkanne und hält eine braune Flasche mit einer Flüssigkeit, in der verschiedene Bakterien und Pilze enthalten sind,
Effektive Mikoroorganismen können übrigens auch als Kompostbeschleuniger für den herkömmlichen Komposthaufen im Garten verwendet werden. Oder Sie nutzen ein Hausmittel: Aus Zucker, Hefe und Wasser kann ebenfalls flüssiger Kompostbeschleuniger gemischt werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 09. September 2023 | 09:00 Uhr

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 09. September 2023 | 10:00 Uhr