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BodenverbesserungDüngen mit Pferdemist: Das sollten Sie beachten

23. März 2022, 08:30 Uhr

Haben Sie die Möglichkeit, an Pferdeäpfel zu kommen? Den Dung können Sie im Herbst nicht nur für Rosen und Obstgehölze verwenden. In Gemüsebeeten wirkt der Mist als bodenverbessernder Langzeitdünger. Doch dafür muss er abgelagert sein. Worauf es ankommt, wenn Sie Pferdemist nutzen möchten, erklärt Gartenexpertin Brigitte Goss.

Frische Pferdeäpfel direkt von der Koppel, das klingt unappetitlich. Doch im Garten ist Mist ein begehrter und vielseitiger organischer Dünger, der zugleich eine bodenverbessernde Wirkung über eine längere Zeit hat. So enthält Pferdedung verhältnismäßig viele Pflanzenfasern. Auch das Verhältnis an Nährstoffen, die Pflanzen zum Wachsen brauchen, ist ausgewogen. Robuste Blumen und Gehölze mit hohem Nährstoffbedarf schätzen ihn deshalb: Rosen, Beerensträucher und Obstbäume zum Beispiel. Sie können im Spätherbst mit einer dünnen Schicht Pferdemist gedüngt werden.

Pferdemist als Dünger für Gemüse verwenden

Wer die Möglichkeit hat, an Pferdeäpfel zu kommen, kann sie auch im Gemüsebeet verwenden. Doch Vorsicht: Frischer Mist würde die feinen, empfindlichen Wurzeln verbrennen und die Pflanzen eingehen. Herbst und Winter sind daher eine günstige Zeit, sich Pferdemist zu besorgen. Dann können Sie den Dung kompostieren oder über den Winter lagern. Erst im Frühjahr wird der abgelagerte Pferdemist spatentief ins leere Beet eingearbeitet.

Wer sich im Winter frische Pferdeäpfel besorgt, sollte den Dung über mehrere Monate abgedeckt lagern, bevor er als Dünger im Gemüsebeet zum Einsatz kommt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

In der neuen Saison freuen sich nährstoffhungrige Gemüsearten wie Kohl, Tomaten, Kürbis, Sellerie oder Zucchini über die Düngung. Die Mistpackung sorgt dann für eine bessere Ernte. Bis der Pferdemist im Beet vollständig verrottet ist, dauert es etwa zwei Jahre. So entfaltet der organische Dünger seine Wirkung über einen langen Zeitraum.

Pferdemist richtig lagern und kompostieren: So geht's

Breiten Sie eine Schicht Pferdemist auf dem Boden aus. Der Bodenkontakt ist wichtig, da Regenwürmer und andere Lebewesen im Erdreich beim Zersetzen helfen. Mischen Sie dann etwas reifen Kompost dazu. Falls Sie Kompostwürmer haben, können Sie diese ebenfalls dazugeben. Decken Sie den Pferdemist anschließend mit einer Plane ab und legen Sie schwere Steine auf den Rand. Die Wärme hilft dabei, den Mist verrotten zu lassen. Nach drei bis vier Monaten ist er einsatzbereit.

Pferdeäpfel können auch über einen längeren Zeitraum kompostiert werden - am besten separat und mindestens ein Jahr lang. Der verrottete Mist kann dann mit Kompost vermischt und zum Düngen von Pflanzen genutzt werden, die weniger Nährstoffe brauchen.

Frischen Mist lieber nicht auf abgeerntete Beete geben

Noch ist es verbreitet, dass frischer Pferdemist schon im Herbst in das abgeerntete Beet eingearbeitet wird. Davon sollten Hobbygärtner der Umwelt zuliebe lieber Abstand nehmen, wie Gartenexpertin Brigitte Goss rät. Regen und Schnee können den Mist auf dem Beet ausspülen - und es gelangen vermehrt Nitrate in den Boden, da es ja keine Pflanzen gibt, die die Nährstoffe aufnehmen.

Weitere Tipps zum Düngen mit Pferdemist

  • Verwenden Sie nur Mist von gesunden Tieren.
  • Die richtige Zeit, die Beete mit abgelagertem Mist zu düngen, ist das Frühjahr, damit die Nährstoffe den Pflanzen gleich zur Verfügung stehen.
  • Mist wird nur flach in den Boden eingearbeitet, damit Luft zu ihm vordringt und er in den folgenden Monaten besser verrotten kann. Der Dung darf nicht faulen.
  • Im Frühjahr vor der Aussaat oder Pflanzung sollte auf keinen Fall frischer Pferdemist mehr zur Düngung von Gemüse verwendet werden - sondern nur Dung, der mehrere Monate kompostiert wurde.
  • Die Arbeit fällt leichter, wenn Sie den Mist nach einigen trockenen Tagen auf lockerem und krümeligem Boden ausbringen.
  • Auch Rhabarber, der als Dauerkultur eine Sonderrolle einnimmt, kann mit Pferdedung versorgt werden. Gedüngt wird im Herbst, wenn die Pflanze in der Ruhephase ist. Um den Rhabarber herum wird der Mist dabei einfach leicht eingearbeitet.

Nachteile von Pferdemist

Auf dem mit Mist gedüngten Beet können im folgenden Frühjahr nicht alle Gemüsearten gepflanzt oder ausgesät werden. Pferdedung gilt als eine Brutstätte für Möhren- und Zwiebelfliegen sowie für Drahtwürmer. Möhren, Zwiebeln oder Kartoffeln sollten daher nicht auf Beeten angebaut werden, die eine Mistpackung bekommen haben. Stattdessen können Starkzehrer wie Kohl, Tomaten, Kürbis oder Zucchini gepflanzt werden.

Da Pferde teils unverdaute Haferkörner ausscheiden, gelangen diese mit dem Mist auch auf die Beete. Es kann daher sein, dass zwischen den jungen Gemüsepflanzen plötzlich Gräser wachsen. Doch dieses Problem lässt sich durch Jäten in den Griff bekommen.

Pferdemist im Frühbeet

Pferdemist strahlt beim Zersetzen Wärme ab. Im Frühbeet kommt er daher traditionell zum Einsatz, um den jungen Pflanzen Starthilfe zu leisten. Dazu wird strohiger Mist als heizende Schicht unter der fruchtbaren Erde eingefüllt.

Quellen: Gartenfachberaterin Brigitte Goss; Martin Krumbein/Lehr- und Versuchszentrum für Gartenbau in Erfurt (uka)

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. Februar 2024 | 08:30 Uhr