Ein Komposthaufen mit frisch ausgezupftem Unkraut und Strauchschnitt.
Ein gut angelegter Kompost verwandelt Gartenabfälle in wertvollen Dünger. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

5 Tipps So wird ein Kompost im Garten angelegt

06. März 2023, 09:33 Uhr

Ein Komposthaufen ist fast in jedem Garten sinnvoll. Abfälle können darin entsorgt werden, verrotten und liefern später Humus, Mulch und Dünger für verschiedene Zier-, Obst- und Gemüsepflanzen.Wir haben Tipps für Standort, Größe und Aufbau.

1. Wählen Sie den passenden Standort

Suchen Sie für Ihren Kompost am besten einen abgelegenen Platz im Garten. Der Haufen sollte idealerweise weder zu sehen noch zu riechen sein. Außerdem ist es wichtig, dass der Kompost gut zugänglich ist. Legen Sie den Haufen ruhig in der Nähe Ihres Gemüsegartens an, dann ersparen Sie sich Wege. Achten Sie darauf, dass Sie den Kompost auch gut mit einer Schubkarre erreichen können.

Auf einem Fußboden ist ein Vlies ausgebreitet. Es ist einen Quadratmeter groß. Darauf steht ein Messbecher, der drei Liter fasst.
Kompostwürmer und Engerlinge fühlen sich im Kompost wohl. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Der Boden unter dem Kompost sollte unbedingt unversiegelt sein. Nur so können Bodenlebewesen gut in den Kompost gelangen und ihn bearbeiten. Rasengittersteine sind als Unterlage auch in Ordnung. In sehr heißen und trockenen Regionen empfiehlt es sich, den Kompost in den Halbschatten zu stellen. In kühleren Regionen, zu denen auch Mitteldeutschland gezählt werden kann, sollte der Kompost lieber sonnig stehen. Nur wenn der Kompost warm genug wird, funktioniert auch die Verrottung. Dennoch ist es wichtig, dass der Kompost nicht austrocknet. Ein Vorteil ist daher eine Regentonne in der Nähe, so kann der Komposthaufen bei Trockenheit ein- bis mehrmals in der Woche gegossen werden.

Die Goldenen Kompost-Regeln Achten Sie bei Ihrem Kompost darauf, dass gut Luft ran kommt. Außerdem sollte er feucht bleiben. Die Heißrotte sollte zwischen 55 und 65 Grad Celsius liegen. Als Heißrotte wird der Prozess bezeichnet, der eintritt, wenn beispielsweise frischgemähtes Gras auf einem Haufen liegt. Dann werden Bakterien aktiv, die für eine Wärmeentwicklung sorgen.

Außerdem sollte der Kompost idealerweise einmal die Woche umgesetzt werden. Zerkleinern Sie außerdem organisches Material.

2. Legen Sie den Kompost groß genug an

Die einzelnen Kompostkammern sollten mindestens einen Meter hoch und 1,20 bis 1,50 Meter breit und tief sein. Das ergibt in etwa einen guten Kubikmeter Volumen. Der Inhalt einer solchen Kompostkammer sollte für einen Garten mit bis zu 400 Quadratmetern gut ausreichen. In großen Gärten ist ein zweiter Komposthaufen sinnvoll.

Diana Fritzsche-Grimmig im Gespräch 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Das darf auf den Kompost Das darf nicht auf den Kompost
  • ungekochte Küchenabfälle
  • Samenunkräuter (blühend oder mit Samen)
  • gejätetes Unkraut ohne Samen
  • gesalzene Speisereste
  • Wurzelunkräuter (unbedingt vorher trocknen)
  • Fleisch, Fischabfälle, Knochen
  • abgeschnittene Stauden etc.
  • mit Fungizid behandelte Pflanzen
  • Laub
  • Windeln, Staubsaugerbeutel, Zigarettenkippen
  • Rasenschnitt (wenn keine Herbizide verwendet wurden)
  • Katzenstreu, Haustierkot
  • Mist (nur von "vegetarischen" Tieren, z.B. Schaf, Huhn, Kuh oder Pferd)
  • verschimmelte Küchenabfälle
  • Zitrusfrüchte, Banenenschalen und reine Holzasche dürfen nur bis zu 3 Prozent des insgesamt zu kompostierenden Materials ausmachen
  • kranke Pflanzen (Kohlpflanzen mit Kohlhernie, Tomaten und Kartoffeln mit Kraut- und Knollenfäule, Rotpustelpilz an Ästen, Äste mit Feuerbrand, Knollen- und Zwiebeln mit Weichfäule, Pflanzen mit Welkekrankheit, Himbeeren mit Rutenkrankheiten)
  • alte Erde aus Balkonkästen, schimmelnde Erde aus gekauften Säcken
Wurzeln extrem hartnäckiger Wildkräuter wie Quecke, Giersch oder Winde
  • unbedrucktes Papier und Pappe in Maßen
Öle und Fette
  • Tee- und Kaffeefilter, Kaffeesatz
Asche von Grillkohle
  • Haare, Federn, Naturwolle
 

4. Zerkleinern Sie schwer verrottbares Laub

Laub von Akazie, Birke, Buche, Eiche, Fichte, Kastanie, Pappel, Platane und Walnuss verrottet nur langsam. Verteilen Sie das Laub auf der Rasenfläche und zerkleinern Sie die Blätter mit dem Rasenmäher. Außerdem können Sie das Laub mit Kalk anreichern. So verrottet es besser.

Den Kompost ausbringen Der März ist die perfekte Zeit, um sich um den Kompost im Garten zu kümmern. Tiere, die darin überwintern, schlüpfen nun aus dem Kompost. Außerdem freut sich der Garten über eine Düngergabe. Seien Sie nur bei Schnecken vorsichtig. Wer sie im Kompost hat, sollte erst im Herbst den Kompost im Garten verbreiten – so vermeiden Sie es, dass die Schneckeneier mit dem frischen Kompost verteilt werden.

5. Mischen Sie den Kompost richtig

Der Kompost sollte ein Stickstoff-Kohlenstoff-Verhältnis von 1:20 bis 1:30 haben. Die Farbe der Kompostinhalte sagt etwas über ihre Inhaltsstoffe aus: Grün steht in der Regel für stickstoffhaltige Stoffe, braun für kohlenstoffhaltige. Somit enthalten beispielsweise Gemüseabfälle und Rasenschnitt eher Stickstoff. Laub und Holzteile sind dagegen reich an Kohlenstoff.

Ein Quadratmeter Vlies und ein Drei-Liter-Messbecher und Vlies mit Kompost
Wie wenig Kompost für die Düngung nötig ist, wird hier mit einem 1 Quadratmeter großen Vlies und einem 3-Liter-Messbecher voller Kompost demonstriert. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Expertentipp: So düngen Sie mit Kompost richtig Die MDR Garten-Expertin Brigitte Goss empfiehlt: Bringen Sie auf einem Quadratmeter Gartenfläche nicht mehr als drei Liter Kompost aus. Das ist nicht viel. Sie können Sich das auch veranschaulichen, indem Sie drei Liter Kompost abmessen und dann auf einem Quadratmeter Vlies oder Folie verteilen. Wenn Sie mehr Kompost verwenden, kann es zur Überdüngung kommen. Das ist beispielsweise für Karotten problematisch.

MDR Garten

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 12. März 2023 | 09:00 Uhr