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Für eine reiche ErnteNatürliche Dünger: Wirkung, Inhaltsstoffe, Anwendung

20. August 2021, 12:19 Uhr

Gemüsepflanzen brauchen Dünger. Die Gabe vom Kompost allein reicht aber häufig nicht aus. Viele Pflanzen benötigen zusätzlich Stickstoff. Viele Gärtner versuchen inzwischen, auf chemische Mittel zu verzichten und setzen auf organische Dünger, denn die sind ganz und gar natürlich.

Wer Obst und Gemüse im Garten anbaut, sollte mit organischem Dünger arbeiten. Ob Komposterde, Gülle oder auch organische Fertigprodukte aus dem Fachmarkt - alle sind natürlich, beinhalten keine Chemie oder künstlich hergestellte Bestandteile. Sie bestehen aus tierischen oder pflanzlichen Abfällen. Bei der Ernte sind so später weniger Pestizide in den Früchten enthalten. Es gibt organische Dünger in fester Form, beispielsweise als Granulat, Pellets oder Mehl und es gibt Flüssigdünger.

Ist organisch auch BIO?Organische Dünger sind nicht automatisch Bio-Dünger! Bio-Dünger sind mit dem Bio-Siegel gekennzeichnet. Auf Verpackungen von Nicht-Bio-Dünger steht meist: "Naturdünger".

Wie wirkt organischer Dünger?

Durch Wasser quellen die Pellets auf und lockern so den Boden auf. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

In organischem Dünger stecken nicht so hoch konzentrierte Inhaltsstoffe wie beispielsweise im Blaukorndünger. Trotzdem ist biologischer Dünger sehr wirkungsvoll. Die Bestandteile regen die Mikroorganismen im Boden an und so kommt das Bodenleben auf natürliche Weise in Schwung. Die Wirkung ist nachgewiesen, aber was genau im Boden passiert, ist wissenschaftlich bislang noch nicht 100-prozentig erforscht.

Alle vorgestellten Dünger eignen sich für Obst und Gemüse, Garten und Zimmerpflanzen.

DüngerDüngerartInhaltsstoffeWirkung
Fester Organische Dünger aus Pflanzresten: MaltaflorUniversal Gartendünger, vegan, VolldüngerMalzgerste, Malzkeime (mind. 70% org. Substanz, mind. 5% N, 3% P2O5, mind. 5% K2O)regt das Anwachsen den Pflanzen an, kräftigt die Pflanzen und macht sie widerstandsfähig.
Fester Organische Dünger aus Pflanzresten: diverseUniversal Gartendüngerzum Beispiel aus Zuckerrüben, Klee oder

Zuckerrohr
stärken die Pflanzen, fördern die Bodenaktivität, fördern Wurzelwachstum.
Hornmehl/ HornspäneUniversal Gartendünger, tierisches Nebenproduktrein organischer Dünger mit hohem Stickstoffgehalt 13%gleichmäßige langanhaltende Wirkung; Anwendung ist zu jeder Jahreszeit möglich.
SchafwolleTierisches Nebenprodukt, Langzeitdüngeretwa 12 % Stickstoff, Phosphor, Magnesiumoxidfördert die Wasserspeicherung und lockert den Boden auf.
SchafwollpelletTierisches Nebenprodukt, Langzeitdüngeretwa 12 % Stickstoff, Phosphor, Magnesiumoxidfördert die Wasserspeicherung. (stickstoffreich, hoher pH-Wert) wirkt Bodenversauerung entgegen; Pellets quellen auf und lockern so den Boden.
Flüssigdünger aus Pflanzenvegan. KurzzeitdüngerZuckerrüben, Gewürzpflanzen, Kräutern, Brennnesseln, Sojaschnelle Wirkung, Düngergabe muss wiederholt werden

Organische Dünger richtig verwenden

Hier wird Schafwolle oberflächlich eingearbeitet. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Feste organische Dünger werden oberflächlich eingearbeitet, denn die Bakterien, die den Dünger verarbeiten und für die Pflanzen bereitstellen, brauchen Luft. Einfacher und schnell aufzunehmen sind flüssige Dünger. Sie wirken aber auch nicht so lange. Grundsätzlich sollten die Dosierungshinweise beachtet werden, auch wenn die Gefahr einer Überdüngung nur sehr gering ist. Anders als mineralischer Dünger verursacht organischer Dünger bei zu hoher Konzentration keine Blatt- und Wurzelverbrennungen. Auch für Kinder und Tiere sind organische Dünger nicht gefährlich.

Unterschied: Mineralischer Dünger - Organischer DüngerPflanzen können mineralische Dünger in Form von in Wasser aufgelösten Salzen schnell aufnehmen. Die Nährstoffe organischer Dünger müssen erst von Mikroorganismen, Pilzen und feinen Wurzeln zersetzt werden, bevor die Pflanze die so freigesetzten Nährstoffe auch aufnehmen kann. Je größer und härter das Material ist, desto länger dauert es, bis der Dünger wirkt.

Nachteile von organischem Dünger

Organischer Dünger muss erst von Bakterien, Pilzen und Bodenlebewesen zersetzt werden, bevor die Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung stehen. Es dauert also etwas länger, bevor der Dünger auch wirkt. Deshalb sollten Beete bereits im Herbst mit Kompost oder Mist aufgebessert werden.

Ein Glas mit Markierungen dient als Messbecher. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 29. August 2021 | 08:30 Uhr

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