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Starkzehrende Pflanzen sollten in der Nähe der Wurmröhre wachsen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Nährstoffe für Obst und GemüseEine Wurmröhre fürs Gemüsebeet bauen

21. April 2023, 09:23 Uhr

Jedes Gemüsebeet braucht ausreichend Nährstoffe. Damit der Vorrat nicht ausgeht, kann man mitten im Beet eine Wurmröhre anlegen. Sie funktioniert ähnlich wie eine Wurmkiste: Gartenabfälle kommen hinein, die mit Hilfe von Würmern zersetzt und zu Humus verwandelt werden.

Eine Wurmröhre oder Humusbox kann man für viel Geld im Gartenfachhandel kaufen oder aber selbst bauen. Die Idee hinter dem System ist einfach. In einem durchlässigen Behälter oder Korb, der im Beet etwa 30 Zentimeter tief versenkt wird, werden Garten- und Gemüseabfälle gesammelt. Durch die Zugabe von Regen- und/oder Mistwürmern, die man beispielsweise in einem Komposthaufen findet, werden die Grünabfälle schnell in Nährstoffe verwandelt.

Was ist HumusHumus ist abgestorbene Bodensubstanz. Besonders konzentriert ist Humus in den oberen zehn bis 30 Zentimetern des Bodens. Dieser Oberboden enthält viele Nährstoffe für Pflanzen und ist Lebensraum für unzählige Bodenlebewesen.

Eine Wurmröhre bauen

Ein Behälter kann beispielsweise aus Kaninchen- oder Hühnerdraht einfach geformt werden. Dafür wird ein Viereck zugeschnitten. Schneiden Sie das von den Ecken zur Mitte etwa 20 Zentimeter ein und biegen es zu einem Würfel. Vier Hölzer oder Zweige fixieren den Korb am oberen Rand. Auch ein dickes Rohr, beispielsweise ein Stück Dachrinne, kann zur Wurmröhre umfunktioniert werden. In das Rohr müssen viele Löcher gebohrt werden, damit Würmer rein und rauskommen und so der Nährstofftransport funktioniert.

Das Beet mit der Wurmröhre bepflanzen

Graben Sie die Wurmröhre bzw. die Humusbox so ein, dass die Oberkante knapp über der Erde liegt. Dann kann sie befüllt werden. Wenn sie alles richtig gemacht haben, wird die Nährstoffkonzentration rund um die Wurmröhre besonders hoch sein. Pflanzen Sie dort deshalb Pflanzen, die viele Nährstoffe brauchen wie Gurken, Tomate und Paprika.

Ganz wichtig sind die Würmer, die die Pflanzreste zersetzen und in Nährstoffe umwandeln. Man findet sie auf Komposthaufen oder einfach im Erdreich. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Die Wurmröhre befüllen

Fangen Sie langsam an, also füllen Sie den Wurmröhre nicht gleich bis zum Rand. Zuerst kommt nur eine Schicht Gartenabfälle in den Korb, gemischt mit Erde. Dazu kommen die Würmer. Ganz wichtig ist, die Wurmröhre abzudecken, denn Würmer verrichten ihre Arbeit in der Dunkelheit.

Das darf in den Humusbehälter:* Abgestorbene Pflanzenteile
* Blütenfreies Unkraut
* Blätter
* Blüten von Blumen
* Gartenabfälle
* ungekochte Küchenabfälle
* Eierschalen

Keine Zwiebeln und Knoblauch in den Humusbehälter werfen! Kompostwürmer können die Gewürzpflanzen nicht leiden.

Brigitte Goss | Gartenfachfrau

So düngen Sie Ihre Pflanzen im Garten und im Topf

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 12. März 2023 | 08:30 Uhr