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FAQ - wichtige FaktenVögel im Garten


Wie gefährdet sind Brutvögel?

Die Situation ist dramatisch. Fast die Hälfte der 248 Vogelarten, die in Deutschland brüten, stehen auf der Roten Liste für Brutvögel 2016. Sie sind also gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. So ist beispielsweise der Bestand einst weit verbreiteter Vögel stark zurückgegangen. Feldlerche, Mauersegler oder Mehlschwalbe fehlen in Deutschland Brutplätze und Nahrung. Auch Spatzen gibt es immer weniger. Der Sperling steht deshalb auf der Vorwarnliste, die es ergänzend zur Roten Liste gibt. Auf ihr stehen Tiere, deren Rückgang zum Teil dramatisch ist, auch wenn sie noch nicht bedroht sind.


Was sind die Ursachen für den Rückgang der Brutvögel?

Vor allem der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft ist ausschlaggebend für den Rückgang der Brutvögel. Die Gifte vernichten Unkraut und Wildkräuter und auch Insekten - die Nahrungsgrundlage der Vögel. Außerdem werden durch die Bewirtschaftung und Kultivierung von Flächen und Wäldern die Lebensräume der Vögel zerstört.


Wie kann man Vögeln helfen?

Vögel haben es immer schwerer geeigneten Lebensraum, Nistplätze und Nahrung zu finden. Viele Flächen werden gestaltet oder landwirtschaftlich genutzt. Durch Monokulturen fehlen Wildkräuter, die Insekten anziehen. Durch das Insektensterben hat sich eine wichtige Nahrungsquelle für die Vögel dramatisch reduziert. Auch durch das Abholzen von wilden Hecken und Sträuchern verlieren Vögel ihren Lebensraum. Deswegen ist es umso wichtiger, in unseren "künstlich" gestalteten Gärten auch an die Tiere zu denken. Sie brauchen wilde Plätze, Hecken und Totholz als Brutplatz und Versteckmöglichkeit.


Vögel füttern - ja oder nein?

Die Fütterung von Wildvögeln wird kontrovers diskutiert. Viele plädieren fürs Füttern - sogar ganzjährig - da es für die heimischen Vögel immer schwerer wird, Nahrung zu finden. Befürworter argumentieren mit den eh schon schlechten Lebensbedingungen für Wildvögel. Es gibt immer weniger Insekten, der natürliche Lebensraum der Tiere wird immer mehr eingeschränkt. Gegner befürchten einen Eingriff in den Ablauf der Natur, der eine natürliche Auslese verhindert. Außerdem kommt eine Fütterung vor allem den Vogelarten zugute, deren Bestand nicht gefährdet ist. Seltene Arten die Schutz brauchen, würden so noch weiter zurückgedrängt.


Welche Vogelarten werden durch die Fütterung unterstützt?

Laut NABU kommt die Vogelfütterung in Städten und Dörfern etwa zehn bis 15 Vogelarten zugute. Dazu gehören Amseln, Meisen, Finken, Rotkehlchen und Drosseln. Die meisten dieser Arten sind nicht bedroht und haben eine stabile oder sogar wachsende Population. Gefährdete Vögel werden deswegen durch Füttern im eigenen Garten erreicht. Dadurch ist die Fütterung nur einen kleiner Beitrag zum Artenschutz.


Wie sieht ein vogelfreundlicher Garten aus?

Vögel brauchen Nahrung, Brutplätze, sichere Verstecke und einen gewissen Komfort, wie zum Beispiel Bademöglichkeiten. Deshalb sollten Gärten naturnah gestaltet werden. Das ist nicht schwer und oft mit kleinem Aufwand zu realisieren. Wilde Plätze, Sträucher, Hecken oder eine Wildblumenwiese auf der Insekten Nahrung finden sind ideal. Ein wichtiger Punkt ist der Verzicht auf Pestizide. Je vielfältiger der Garten gestaltet ist, desto vielfältiger ist auch der Tierbestand im Garten. Der NABU ruft dazu auf, Nistkästen im Garten aufzuhängen und ihn insektenfreundlich zu gestalten, beispielsweise durch das Anlegen eines Blühstreifens oder eines Kräuterbeetes mit insektenfreundlichen Pflanzen. Auch ein Vogelhaus mit dem richtigen Futter und eine Trinkstelle unterstützen die Gartenvögel bei der Nahrungssuche.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 11. November 2018 | 08:30 Uhr