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Ruhe und den richtigen Standort vorausgesetzt, bilden die Frühjahrsalpenveilchen wunderschöne Blütenteppiche. Bildrechte: MDR/Theresa Förster

Zarte BlütenteppicheVorfrühlings-Alpenveilchen im Garten pflegen und verwildernbot. Cyclamen coum

07. März 2023, 09:42 Uhr

Alpenveilchen gibt es auch in der winterharten Freilandvariante: Die zarten Vorfrühlings-Alpenveilchen können mit der Zeit dichte Blühteppiche im Garten bilden. Viele Sorten blühen bereits sehr früh im Januar, Februar und März und verschönen damit diese blütenarmen Monate. Gartenfachberater Ronald Meißner gibt Tipps, was Sie tun müssen, damit sich die hübschen Frühblüher im Garten ausbreiten.

von MDR Garten

  • Ein geschützter Standort am Gehölzrand ist ideal.
  • Ungestörtes Wachstum ist für die Vorfrühlings-Alpenveilchen wichtig.
  • Kahlfröste und Konkurrenz werden schlecht vertragen.

Alpenveilchen ist nicht gleich Alpenveilchen: Weltweit gibt es mehr als 20 Arten innerhalb der Gattung Cyclamen. Winterharte Stauden wie das Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) gedeihen auch im Garten.

Die Vorfrühlings-Alpenveilchen sind in unseren Gärten noch nicht sehr weit verbreitet, dabei sind sie eine wunderschöne Ergänzung zu Schneeglöckchen und Winterlingen, mit denen sie etwa zeitgleich blühen. Zum Standardsortiment der Baumärkte und Gartencenter gehören diese Frühblüher in der Regel nicht, wahrscheinlich werden sie in einer Gärtnerei eher fündig.

Ideale Pflanze für den Gehölzrand

An sich seien die zarten Frühblüher anspruchslos, erklärt Ronald Meißner. Wichtig sei vor allem der richtige Standort. Die Frühjahrs- oder Freilandalpenveilchen, wie sie auch gern genannt werden, sind ideale Pflanzen für den Gehölzrand. Am besten seien lichte Laubgehölze wie etwa Forsythie, Flieder oder andere blühende Sträucher, erklärt der Gartenfachberater. Rhododendron, Lebensbaum oder dichte Buchenhecken hingegen, die im Frühjahr kaum Licht auf den Boden lassen, eignen sich nicht gut. In jedem Fall benötigen die Pflanzen einen vor Wind und Sonne geschützten Platz.

Vorfrühlings-Alpenveilchen pflanzen

In lockerem und durchlässigen Boden fühlen sich die Alpenveilchen wohl. Sie können sie entweder im Frühjahr pflanzen. Idealerweise sollten dann leichte Plusgrade herrschen, damit sich die aus dem Gewächshaus kommenden Pflanzen gut anpassen können. Alternativ können Sie die Knollen der Pflanze auch im Herbst circa fünf bis zehn Zentimeter tief in die Erde setzen. Der Wurzelansatz muss dabei nach unten zeigen. Schützen Sie sie vor Wühlmäusen, die sich gern daran gütlich tun.

Ronald Meißner empfiehlt, Gruppen von mindestens fünf Pflanzen zu setzen: "Stauden wirken einfach besser als Gruppe. Bei unter zehn Pflanzen setzt man immer eine ungerade Zahl. So zarte Stauden wie die Freilandalpenveilchen entfalten ihre Wirkung am besten in großer Zahl."

Je nach Witterung und Lage blühen die Alpenveilchen sogar schon im Januar. Bildrechte: MDR/Theresa Förster

Pflegetipps für Freilandalpenveilchen

Nach der Blüte können Sie die Freilandalpenveilchen mit einer dünnen Schicht gesiebten Komposts bedecken, um sie zu düngen. Da es zur Blütezeit der Pflanzen in der Regel ausreichend nass ist, müssen sie nicht extra gegossen werden.

Nach der Blüte ziehen die Blätter der Vorfrühlings-Alpenveilchen ein und treiben erst wieder im Herbst aus. Merken Sie sich daher gut den Platz, wo die zarten Stauden wachsen, um sie nicht versehentlich bei Pflegearbeiten rauszureißen

Das Geheimnis der Blütenteppiche: Ruhe sowie Schutz vor Konkurrenz und Kahlfrösten

Vorfrühlings-Alpenveilchen gedeihen am besten, wenn sie einfach in Ruhe gelassen werden. Harken Sie die Flächen nicht, wo sie wachsen, denn die Austriebe der Pflanzen sind sehr klein und werden schnell mit rausgerissen. Lassen Sie am besten im Herbst das Laub über der Fläche liegen statt es abzusammeln. Das ist ökologisch sinnvoll und schützt darüberhinaus die Alpenveilchen vor Kahlfrösten.

Obwohl die Frühjahrsalpenveilchen auch sehr tiefe Temperaturen gut wegstecken, können Kahlfröste - also wenn bei Minustemperaturen keine schützende Schneedecke liegt - ihnen den Garaus machen. Sollte die Laubschicht nicht ausreichen, können Sie die Austriebe der Alpenveilchen, die etwa ab September erscheinen, im Winter auch mit einer leichten Reisigschicht abdecken.

Vorfrühlings-Alpenveilchen bleiben am liebsten unter sich, zwar werden andere, sich gemächlich ausbreitende Frühblüher wie Winterlinge oder Schlüsselblumen toleriert, aber stark wachsende Konkurrenten lassen die zarten Blumen schnell die Flucht ergreifen. Wählen Sie daher keine stark wachsende Sommerbepflanzung an dieser Stelle, sondern überlassen den Alpenveilchen am besten das Feld.

Dann heißt es vor allem abwarten und Geduld haben: Mit der Zeit samen sich die Freilandalpenveilchen aus und bilden dichte Blütenteppiche.

Es gibt die Vorfrühlings-Alpenveilchen in unterschiedlichen Blütenfarben. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Weitere Freilandalpenveilchen-ArtenNeben dem Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) kann man sich auch Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) und Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) in den Garten setzen.

Auf einen Blick
HeimatSüdosteuropa und Vorderasien
PflanzenfamiliePrimelgewächse (Primulaceae)
Wuchsniedrig
Blüteja, weiß, rosa, rot, lila
Früchtenein
Standorthalbschattig bis schattig, lichter Gehölzrand
Bodenlocker, durchlässig
Winterhartja
Mehrjährigja
Besonderheitensamt sich stark aus, konkurrenzempfindlich

Quelle: Ronald Meißner, Gartenfachberater bei der Gärtnerei Kühne aus Dresden-Weixdorf (dgr)

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 05. März 2023 | 08:30 Uhr