Achtsam gärtnern im Jahr 2021 Gute Vorsätze fürs neue Gartenjahr
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Der Corona-Krise im (Klein-)Garten trotzen, ein Insektenhotel bauen, eigenes Saatgut gewinnen, Gemüse selber anbauen: Wir haben gute Vorsätze für das neue Gartenjahr gesammelt. Diese zwölf Gartentipps sind von der Redaktion ausdrücklich zum Nachahmen empfohlen.

Auf dieser Seite:
- 1. Sich einen Kleingarten zulegen
- 2. Ein Insektenhotel bauen
- 3. Bäume, Sträucher und Stauden für Bienen und Vögel pflanzen
- 4. Eigenes Gemüse und Kräuter im Garten anbauen
- 5. ... Hochbeet anlegen und bepflanzen
- 6. Auf gekaufte Pflanzenschutzmittel und Dünger möglichst verzichten
- 7. Eine blühende Wiese aussäen
- 8. Einen Komposthaufen anlegen
- 9. Eigenes Saatgut gewinnen und verschenken
- 9. Plastik und Torf aus dem Garten verbannen
- 11. Sport machen und den Rücken stärken
- 12. Schönheit und Reichtum der Natur genießen
1. Sich einen Kleingarten zulegen
Corona und kein (baldiges) Ende in Sicht? Lassen Sie sich nicht entmutigen. Einen Garten zu gestalten, zu pflegen und zu genießen, macht glücklich - und es lenkt von den Sorgen der Corona-Krise ab. Menschen mit Gärten sind zufriedener, wie eine wissenschaftliche Studie gezeigt hat. Darum ist jetzt ein idealer Zeitpunkt, sich einen Kleingarten zuzulegen, entweder als Paar, Familie oder gemeinsam mit Freundinnen und Freunden. In manchen Städten ist das zwar leichter gesagt als getan. Dennoch sollten Sie nicht den Mut verlieren. Fragen Sie vielleicht etwas außerhalb Ihres Wohnortes in umliegenden Dörfern nach, ob dort noch Gärten frei sind.
2. Ein Insektenhotel bauen
Einen milden Tag im Winter können Sie dazu nutzen, ein Insektenhotel zu bauen. Falls Sie schon eines haben, ist jetzt ein günstiger Zeitpunkt, den Unterschlupf für Wildbienen und andere Tiere zu erneuern. Bohren Sie dabei aber keine "zugemauerten" Löcher wieder auf, um die Brut nicht zu gefährden.
Das Insektenhotel sollte schon ab Ende Februar im Garten bereitstehen: Viele Wildbienen starten früher im Jahr durch als die Honigbienen. Doch beim Anbringen oder Aufstellen eines Insektenhotels ist Vorsicht geboten. Nicht jedes Nistmaterial eignet sich für Wildbienen. In der Nähe der Nisthilfe, des Bienenhauses oder Insektenhotels sollte sich zudem eine Wasserstelle oder ein Ort mit feuchter Erde befinden. Wildbienen sammeln dort den Mörtel, mit dem sie ihre Brutkammern für die Eiablage verschließen.
3. Bäume, Sträucher und Stauden für Bienen und Vögel pflanzen
Unsere Gärten und Balkons teilen wir nicht nur mit Familie und Freunden. Von der filigranen Florfliege über die Motte als "Fledermaus-Snack" bis hin zum Eichhörnchen, im Garten finden viele Tiere ein Zuhause. Das ist gut so, denn Nützlinge halten die tierischen Mitbewohner in Schach, die den Pflanzen schaden. Ein guter Vorsatz lautet daher, das grüne Paradies mit Bäumen, Sträuchern und Stauden für Insekten, Vögel und Fledermäuse zu verschönern.
4. Eigenes Gemüse und Kräuter im Garten anbauen
Sie haben gerade erst angefangen, einen Garten zu pflegen? Oder bisher nur Zierpflanzen? Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Profis ernten mit Hilfe von Gewächshäusern, Warm- und Frühbeeten sogar das gesamte Jahr durch: Salate, Kohl, Zwiebeln und Knoblauch, Radieschen, Kohlrabi und anderes Wurzelgemüse, Tomaten, Zucchini, Kürbisse und dazu die passenden Kräuter. Ein Aussaatkalender hilft, den Überblick zu behalten. Wer nur wenig Platz im Garten, der kann ein...
5. ... Hochbeet anlegen und bepflanzen
Hochbeete haben gleich mehrere Vorteile. Sie wärmen sich im Frühling schneller auf und liefern auf wenig Platz eine gute Ernte. Weil sie sich gezielt bewässern und düngen lassen, gedeihen die Pflanzen darin. Hoch rankende Stangenbohnen sind vielleicht keine gute Wahl, viele andere Gemüse-, Obst- und Zierpflanzen-Arten eignen sich jedoch für für Hochbeete. Wenn Sie Kinder oder Enkel haben, können Sie das Projekt gleich für Familienzeit nutzen: Bepflanzen Sie zum Beispiel gemeinsam ein Hochbeet mit süßem Naschobst und bringen den Kleinen so das Gärtnern näher.
6. Auf gekaufte Pflanzenschutzmittel und Dünger möglichst verzichten
Zugegeben, es macht etwas Arbeit. Aber für viele Zwecke können Sie Dünger und Pflanzenstärkungsmittel einfach selbst herstellen. Das ist in der Regel günstiger, spart Müll und schont die Umwelt. Ob im Frühling auf dem Rasen, zur Stärkung gegen Pilze oder zur Bodenverbesserung im Gemüsebeet - Hausmittel und bewährte Rezepte können wir Ihnen ans Herz legen.
7. Eine blühende Wiese aussäen
Viele Gartenbesitzer träumen von einer Ecke, die wild vor sich hin blüht und zugleich den Insekten hilft. Blumenwiesen, wie diese Fläche umgangssprachlich heißen, können Sie selbst anlegen. Sie brauchen jedoch anfangs ein wenig Pflege.
8. Einen Komposthaufen anlegen
Oma und Opa haben es getan, und wer einen Garten übernimmt, sollte es auch machen: einen Komposthaufen anlegen. Es ist unheimlich praktisch, eigenen Kompost herzustellen. Reifer Kompost eignet sich als Dünger für zahlreiche Pflanzen und hilft, den Boden zu verbessern. Mit Hilfe von Kompost kann eigene Erde angemischt werden - zum Beispiel für die Anzucht. Auf dem Kompost lassen sich zudem viele Garten- und Grünabfälle einfach entsorgen. Also nichts wie ran ans "Gärtnergold".
9. Eigenes Saatgut gewinnen und verschenken
Aus robusten, samenfesten Sorten lässt sich Saatgut für das folgende Jahr gewinnen. Beispiele sind Tomaten, die eine besondere Form und Färbung haben, Bohnen, Erbsen oder auch bestimmte Paprikasorten. So erhalten Sie Gemüse- oder Sommerblumen-Sorten, die Sie mögen - und die vielleicht selten geworden sind. Und Sie können die Freude an Ihren Pflanzen auch mit anderen teilen. Versuchen Sie es einfach!
9. Plastik und Torf aus dem Garten verbannen
Pflanztöpfe aus Kunststoff, Erde in Plastiksäcken, Flüssigdünger in Einweg-Flaschen: Viele Produkte für den Garten gibt es in Plastik verpackt. Doch Kunststoff landet auf Umwegen im Boden, in Flüssen und Meeren, Tieren und auch im menschlichen Körper. Es lohnt sich daher, nach Alternativen zu suchen. Die "Zero Waste"-Bewegung, deren Ziel ein Leben ohne Abfälle ist, hat die Gärten längst erreicht. Die Ideen sind oft simpel: Pflanztöpfchen für die Anzucht werden selbst hergestellt. Erde oder Kompost gibt es auch als lose, unverpackte Ware - zum Beispiel in Wertstoffhöfen. Brennnesseln, Ackerschachtelhalm und andere Pflanzen eignen sich für selbstgemachten Dünger und zur Pflanzenstärkung. Wer noch Pflanzgefäße aus Kunststoff hat, kann sie einfach wiederverwenden. Und es lohnt sich, hochwertiges, robustes Gartenwerkzeug anzuschaffen. Naturschutzverbände rufen überdies dazu auf, ohne Torf zu gärtnern. So sollen Moore erhalten und das Klima geschützt werden. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
11. Sport machen und den Rücken stärken
Gartenarbeit bedeutet viel Bewegung an der frischen Luft. Vergessen Sie dabei aber bitte Ihren Rücken nicht! Deswegen lautet ein wichtiger Vorsatz auch fürs neue Jahr: schonend gärtnern. Die richtige Arbeitshaltung und kräftigende Übungen helfen, Verspannungen und Schmerzen vorzubeugen.
12. Schönheit und Reichtum der Natur genießen
Der Garten ist nicht nur zum Arbeiten, sondern auch zum Genießen da. Das steht für uns fest! Selbstgebundene Kränze, aromatische Kräuter, köstlicher Salat, erntefrisches Gemüse und Blüten zu jeder Jahreszeit zeigen, wie reich an Genüssen und Schönheit ein Garten sein kann.
Quellen: MDR.DE, Naturschutzbund (Nabu), Gartenfachberaterin Brigitte Goss
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. Dezember 2020 | 08:30 Uhr