Gartenkalender Juni
Leckere Erdbeere gibt es im Juni in Hülle und Fülle. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Gartenpraxis Der MDR Gartenkalender im Juni

31. Mai 2023, 11:41 Uhr

Im Juni findet sich im Garten immer etwas zu tun. Der Rasen muss gemäht werden, trockene Beete brauchen Wasser und überall sprießt das Grün - an manchen Stellen auch das unerwünschte. Gartentipps für den Frühsommer gibt's hier.

Kurz und knapp: Gartenarbeit im Juni

1. Mulch ausbringen und unerwünschte Kräuter jäten

Der Frühsommer ist eine gute Zeit, um Mulch auszubringen. Eine schützende Mulchdecke wirkt sich zum Beispiel günstig auf das Gedeihen von Obstbäumen und Gemüse aus. Aber auch Staudenbeete profitieren von einer Mulchschicht. Die Pflanzen nehmen zum einen die Nährstoffe aus allmählich verrottendem, organischen Mulch kontinuierlich auf. Eine Mulchdecke verringert zum anderen den Wasserverlust über Verdunstung. Mit Mulchen können Hobbygärtner außerdem verhindern, dass sich Wildkräuter ausbreiten.

Jörg Heiss im Gespräch mit Gartenexperte Martin Krumbein 5 min
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Bevor Sie Mulch ausbringen, sollten Sie unerwünschte Pflanzen entfernen. Im Allgemeinen gilt: Je robuster die Pflanzen und je grober und trockener der Mulch ist, desto höher kann er verteilt werden. Besonders wichtig ist dabei, Fäulnis zu vermeiden. Daher lässt sich frisch geschnittenes, aber leicht angetrocknetes Gras, das in fast jedem Garten anfällt, zum Beispiel gut mit Stroh oder Laub mischen und zum Mulchen verwenden. Reinen Rasenschnitt sollten Sie nicht zu dick auftragen und öfter erneuern. Gehölzhäcksel und Nadelholzspäne sind dagegen sehr haltbar und unterdrücken den Bewuchs mit unerwünschten Wildkräutern besonders gut. Allerdings verträgt nicht jedes Gewächs alle Mulchmaterialien. Bodenart, Mulch und Pflanzen müssen immer aufeinander abgestimmt sein.

2. Rosen pflegen

Rosenwurzeln mögen einen lockeren Boden. Wer seinen Rosen etwas Gutes tun will, greift regelmäßig zur Hacke und lockert die Erde vorsichtig auf. Der Boden rund um die Rosen kann alternativ auch mit einer dünnen Schicht Rindenmulch oder Kompost bedeckt werden. Gießen Sie die Rosen zurückhaltend, so dass der Boden gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass ist. Schneiden Sie Verblühtes regelmäßig ab. Auch verkümmerte, kranke oder abgeknickte Triebe sollten Sie entfernen. Kontrollieren Sie die Pflanzen dabei auf Schädlingsbefall oder Krankheiten, damit Sie bei Bedarf schnell reagieren können.

3. Spalierobst schneiden und Fruchtbehang bei Apfel- und Birnbäumen verringern

Obstbäume und -sträucher brauchen ausreichend Wasser. Gießen Sie die Gehölze bei Trockenheit! Dünnen Sie überreichen Fruchtbehang bei Obstbäumen aus, wenn er nach dem natürlichen Junifall immer noch zu dicht ist. Gehen Sie dabei mit der Gartenschere behutsam und vorsichtig vor. Vor allem bei Apfelbäumen sollte der Fruchtbehang verringert werden. Belassen Sie pro Büschel höchstens zwei bis drei kleine Früchte. Sie werden dann besser mit Nährstoffen versorgt und gewinnen an Qualität.

4. Blumen ausputzen, Gehölze zurückschneiden, Stauden stützen

Entfernen Sie bei Pfingstrosen und Rhododendron sowie anderen Blumen und Sträuchern regelmäßig Verblühtes. So verschwenden die Pflanzen keine Energie an die Samenbildung. Sie vermeiden so, dass sich Krankheiten oder Schädlinge einschleichen.

Gehölze wie Flieder, die im Frühjahr blühen, können Sie jetzt auslichten oder zurückschneiden. Achten Sie darauf, sauberes Werkzeug zu verwenden. Warten Sie allerdings noch damit ab, dichte Hecken in Form zu schneiden: Sie könnten brütende Vögel stören. Ab Monatsende oder Anfang Juli können Sie den Hecken zu Leibe rücken.

Lange Triebe von hohen Stauden sollten Sie jetzt anbinden. Auch Sommerblumen, Zwiebel- und Knollenpflanzen können Sie bei Bedarf stützen.

 Eine Staude wird zurückgeschnitten (Vernonia). 3 min
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5. Tomaten ausgeizen

Bei Tomatenpflanzen sollten Sie regelmäßig die kleinen Achseltriebe entfernen, an denen keine Blüten wachsen. Geizen Sie Ihre Tomaten an warmen und trockenen Tagen aus, damit die Bruchstellen gut heilen und keine Krankheiten entstehen. Eine Ausnahme bilden niedrige Strauchtomaten, die buschig wachsen sollen - sie müssen im Gegensatz zu den an Stäben wachsenden, hohen Tomaten nicht ausgegeizt werden.

6. Zwiebelhorste teilen

Dichtstehende Partien von Frühblühern sollten nun geteilt werden, um für die einzelnen Zwiebeln das Platzangebot zu verbessern und damit auch die Blühfähigkeit anzuregen. Wenn die Blätter der Frühblüher welk oder gar schon eingezogen sind, ist die richtige Zeit, um die Horste vorsichtig auszuheben, die Zwiebeln auseinander zu nehmen und mit etwas größerem Abstand erneut ins Beet zu setzen. Überzählige Zwiebeln finden sicher einen neuen Platz anderswo im Garten oder können verschenkt werden.

7. Pflanzenschutz

Im Frühjahr wachsen nicht nur die Pflanzen. Auch Schädlinge treten jetzt in Scharen auf. Nicht alle müssen bekämpft werden. Blattläuse beispielsweise: Gedulden Gärtner sich, finden Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen den Weg in den Garten. Sie vertilgen Blattläuse in großen Mengen. Die ebenfalls im Mai und Juni auftretenden Gespinstmotten bilden vor allem an Obstbäumen, aber auch an Hecken oder Sträuchern, dichte Gespinste. Die Raupen fressen die Blätter des Baumes. Das schadet den Pflanzen im allgemeinen nicht. Gespinstmotten können mit einem Wasserstrahl entfernt werden. Oder die betroffenen Pflanzenteile werden einfach abgeschnitten.

Der Buchsbaumzünsler kann abgelesen werden. Aber mittlerweile haben die Raupen natürliche Feinde wie Brackwespe, Vögel und Spitzmäuse.
Ein großes Problem in vielen Gärten sind Nacktschnecken. Gegen sie helfen vor allem Schneckenzäune - und barrieren.
Ende Juni ist der richtige Zeitpunkt, um Pappringe um Apfel- und Pflaumenbäume zu legen. Dort sammeln sich die Raupen des Apfel- und des Pflaumenwicklers. Zusätzliche sollten abgefallene Früchte aufgesammelt und entsorgt werden.

Was blüht jetzt?

Quelle: MDR Garten

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. Juni 2023 | 08:30 Uhr