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Im Staudenbeet können auch Schieferplatten als Mulchmaterial zum Einsatz kommen. Bildrechte: Daniela Dufft

Gartenboden schützenDer richtige Mulch fürs Staudenbeet

04. Juli 2022, 01:17 Uhr

Mulchen verhindert, dass Unkraut wächst und hält die Feuchtigkeit im Boden. Für das Staudenbeet eignen sich verschiedene Mulcharten wie Rindenmulch, Kakaoschalen oder auch Kies und Schiefer. Hier stellen wir verschiedene Materialien vor, die in der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Erfurt getestet werden.

Es gibt verschiedene Arten von Mulch. Grundsätzlich unterscheidet man organisches Mulchmaterial - wie Rindenmulch oder Kakaoschalen - von mineralischem Mulch, also Kies oder Schiefer. Auch Mulchfolien werden angeboten und wurden von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Erfurt getestet. Von ihrer Verwendung rät die Gärtnerin Cornelia Pacalaj aber ab. Die getestete Folie "Öko-LYS" war schwer zu verarbeiten und zersetzte sich auch nach drei Jahren noch nicht, so wie es der Anbieter eigentlich versprochen hatte. Der Pflegeaufwand sei deutlich höher gewesen, als auf mineralisch gemulchten Vergleichsflächen.

Je dichter ein Beet bepflanzt ist, desto entbehrlicher ist der Mulch.

Cornelia Pacalaj | Lehr und Versuchsanstalt für Gartenbau Erfurt

Vorteile von Mulch

  • Mulch reduziert Unkraut
  • Mulch schützt den Boden vorm Austrocknen und gleicht Temperaturschwankungen aus
  • Mulch schützt die Pflanzen im Winter vor dem Erfrieren
  • Mulch sorgt für Sauberkeit im Garten und hilft Verschlammungen, beispielsweise von Gehwegen, zu vermeiden
  • Mulch schützt davor, dass Hunde ihre Notdurft verrichten, denn Hunde meiden Split

Bodenart, Mulch und Pflanzen müssen immer aufeinander abgestimmt sein. Eine zu schwere Last des mineralischen Mulchmaterials würde den Boden zusätzlich verdichten und das Pflanzenwachstum behindern. Hinzu kommt, dass nicht jeder Mulch für jede Pflanze passt. Vor allem mineralischen Mulch vertragen einigen Pflanzen nicht. Zu ihnen zählen Storchschnabel, Russel-Brandkraut und Narzissen.

Übersicht Mulch-Materialien

Kakaoschalen sind organisches Material und komplett abbaubar. Zusätzlich wirken Kakaoschalen als Dünger und geben langsam Nährstoffe frei. Bildrechte: Daniela Dufft
Rindenmulch ist ebenfalls ein organisches Material. Vorsicht ist allerdings beim Einsatz von frischem Rindenmulch geboten, da er häufig herbizid wirkende Gerbstoffe enthält, die dem Boden Stickstoff entziehen. Im Test konnte das Problem behoben werden, indem abgelagerter Mulch verwendet und zusätzlichen mit Stickstoff gedüngt wurde. Bildrechte: Daniela Dufft
Quarzkies oder Zierkies ist sehr preiswert zu haben. Die Steine sind hell und heizen sich nicht auf. Allerdings ist Quarzkies schwer, also nicht für bindige (dichte) Böden geeignet. Zum Mulchen muss eine Schicht von fünf bis acht Zentimetern aufgebracht werden. Bildrechte: Daniela Dufft
Schiefer ist ein sehr dunkles Material. Es heizt sich an sonnigen Plätzen auf und kann zu Verbrennungen der Pflanzen führen. Schiefer sollte deshalb lieber im Schatten verwendet werden. Schiefer liegt sehr gut, da er platt ist. So reicht auf dem Beet eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht aus. Bildrechte: Daniela Dufft
Travertin ist ein poröses Material, das auch Wasser speichert. Durch die Beschaffenheit ist es leichter als andere mineralische Materialien. Man muss allerdings bedenken, dass bei der Verwendung von Travertin der pH-Wert im Boden steigt. Bildrechte: Daniela Dufft
Diabas ist ein geschlossenporiger Stein, der keine Feuchtigkeit speichert. Er eignet sich gut zum Mulchen, ist aber schwer. Diabas ist kostengünstig und die graue Farbe passt gestalterisch gut zu vielen Staudenpflanzen. Ein Vorteil des Materials ist auch, dass der Stein den pH-Wert im Boden nicht verändert. Bildrechte: Daniela Dufft
Auch Ziegelsplitt ist kostengünstig und als Mulchmaterial gut geeignet. Ziegel ist offenporig und kann Wasser speichern. Bildrechte: Daniela Dufft

Vor dem Mulchen muss der Boden vorbereitet werden. Die Fläche sollte frei von Unkräutern sein.

Sollten sich Quecke, Giersch oder Winde auch nur mit kleinen Rhizomenstücken im Boden befinden, kann der Gärtner trotz Mulchung bald sein grünes Wunder erleben!

Cornelia Pacalaj | Lehr und Versuchsanstalt für Gartenbau Erfurt

Je schwerer der Boden, desto geringer sollte das Gewicht des Mulchmaterials sein. Bei einem lehmigen Boden ist es ratsam, das Mulchmaterial in einer nächstkleineren Körnung in die Vegetationsschicht einzuarbeiten, um diese zu stabilisieren und eine Verdichtung zu verhindern.

Reaktionen verschiedener Stauden auf Mulch
 TravertinSchieferKiesRindenmulchDiabas
Silberähren-Gras***************
Schwertlilien   *** 
Taglilien***************
Goldgarbe***************
Steppen-Salbei***************
Kaukasus-Storchschnabel***********
Atlas Schwingel*******
Kissen-Aster***************
Kugel-Lauch***************
Narzissen  ********
Darwin Tulpe**********

*** sehr vital
** mäßig vital
* eingeschränkt vital

MDR Garten

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 15. Mai 2022 | 08:30 Uhr