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Hilfe für GehölzeMulchen hilft Wasser sparen und schützt Obstbäume

13. Mai 2022, 16:06 Uhr

Obstbäumen, Gemüse und Stauden können Sie im Sommer mit einer Mulchdecke etwas Gutes tun. Hier erklären wir, welche Vorteile das Mulchen bei Obstbäumen hat und welche Materialien sich dafür eignen, Baumscheiben zu bedecken.

Obstbäume mit einer Mulchdecke schützen

In einem trockenen Frühjahr benötigen Obstbäume Schutz, damit sie später in der Saison saftige, reife Früchte tragen. So schätzen die Gehölze eine gut gepflegte Baumscheibe, das heißt eine Zone ohne Wildkräuter mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Metern um den Stamm herum. Da die meisten Obstbäume eher flache, feine Wurzeln ausbilden, sollten Sie in diesem Bereich den Boden schonen, das heißt nicht aufhacken oder umgraben.

Apfelbäume gedeihen besser, wenn um den Stamm ein Bereich mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Metern von Wildkräutern freigehalten wird. Diese Zone wird Baumscheibe genannt und kann mit Mulch bedeckt werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Die Baumscheibe vorbereiten und mulchen

Besonders günstig wirkt sich eine Mulchdecke auf das Gedeihen der Bäume aus: Obstgehölze können zum einen die Nährstoffe aus allmählich verrottendem, organischen Mulchmaterial kontinuierlich aufnehmen. Eine Mulchdecke verringert zum anderen den Wasserverlust über Verdunstung und bewahrt vor Bodenüberhitzung im Sommer. Mit Mulchen können Hobbygärtner außerdem verhindern, dass sich allzu schnell Wildkräuter unter dem Stamm ausbreiten. Bevor Sie Mulch ausbringen, sollten Sie allerdings unerwünschte Pflanzen wie Acker-Kratzdistel, Gänsedistel und Löwenzahn entfernen.

Doch welche Materialien eignen sich dafür, die Baumscheibe zu bedecken?

Grundsätzlich eignen sich folgende Materialien für Baumscheiben

  • frisches Gras
  • getrocknetes Gras
  • Stroh
  • Gartenfaser, eine Mischung aus Holzfasern und gedämpftem Kompost
  • Nadelholzspäne
  • Holzfaser
  • Xylit
  • Ziegelsplitt

Im Allgemeinen gilt: Je robuster die zu mulchenden Pflanzen sind und je grober und trockener der Mulch ist, desto höher und dichter kann er verteilt werden.

Fäulnis beim Mulchen verhindern

Besonders wichtig ist dabei, Fäulnis zu vermeiden. Daher lässt sich frisch geschnittenes, aber leicht angetrocknetes Gras, das in fast jedem Garten anfällt, zum Beispiel gut mit Stroh oder Laub kombinieren und zum Mulchen verwenden. Reinen Rasenschnitt sollten Sie nicht zu dick auftragen und öfter erneuern. Gehölzhäcksel und Nadelholzspäne sind dagegen sehr haltbar und unterdrücken den Bewuchs mit unerwünschten Wildkräutern besonders gut.

Xylit, das auch als Torfersatz genutzt wird, ist eine Art Vorstufe zur Braunkohle. Mit dem eher sauren, nährstoffarmen Material wird derzeit noch viel experimentiert. Wer sich für Xylit entscheidet, sollte es beim Ausbringen befeuchten. Ziegelsplitt speichert Wasser gut und gibt es langsam an den Obstbaum ab, hält außerdem lang. Holzhäcksel und Stroh enthalten recht viel Kohlenstoff, aber wenig Stickstoff: Dies sollten Sie beachten und unter Umständen stickstoffhaltigen Dünger als Ausgleich einsetzen.

Ab Mai auf Baumscheiben Mulch ausbringen

Manche Experten raten außerdem, die Mulchschicht auf Baumscheiben während der Blütezeit der Obstgehölze zu entfernen. Hintergrund ist die isolierende Wirkung von Mulch, die zu niedrigeren Temperaturen über der bedeckten Bodenfläche führen kann. Die jungen Blüten der gerade austreibenden Bäume erleiden dann schneller Frostschäden. Die Empfehlung, auf Mulch zu verzichten, gilt für die Zeit von Anfang März bis Mitte Mai. Im Anschluss - das heißt ab Mitte Mai - können Sie wieder Mulch ausbringen.

Auch Gemüse oder Stauden profitieren von einer Mulchdecke. Sie hilft, Wasser zu sparen und den Pflegeaufwand bei den Beeten zu verringern.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 15. Mai 2022 | 08:30 Uhr