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Für höheren ErtragJohannisbeeren und Stachelbeersträucher richtig schneiden

06. Juli 2023, 10:31 Uhr

Damit sie gut tragen, sollten Johannisbeer- und Stachelbeersträucher regelmäßig geschnitten werden. Das geschieht im Spätwinter oder nach der Ernte im August oder September - außer bei Hochstämmchen. Gärtnerin Anita Kühr und Gartenfachberaterin Brigitte Goss erklären, worauf es beim Schnitt der Beerensträucher ankommt.

Johannis- und Stachelbeeren gehören beide zur Gattung Ribes, daher werden sie auch ähnlich geschnitten. Beerenobst kann im zeitigen Frühjahr oder am besten gleich nach der Ernte geschnitten werden, also im August beziehungsweise im September. Hat man diesen Zeitpunkt verpasst, kann bei milder Witterung bis in den Herbst hinein geschnitten werden. Eine Ausnahme bilden Hochstämmchen. Sie werden im Frühjahr vor dem Austrieb geschnitten.

Mit dem Schnitt den Ertrag steigern

Wird Beerenobst nicht geschnitten, überaltern die Triebe und tragen weniger Früchte. Bei Stachelbeeren lässt auch die Fruchtgröße nach. Sie müssen nicht zwingend jedes Jahr schneiden, aber alle zwei bis drei Jahre sollten Sie es tun. Wenn Sie nur alle paar Jahre schneiden, ist in der Regel ein stärkerer Schnitt nötig. Sie können alternativ jährlich ihre Sträucher nach und nach verjüngen.

Einen so dichten Fruchtbehang bei Johannisbeeren erzielt man nur durch einen regelmäßigen Verjüngungsschnitt. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Johannisbeeren schneiden

Bei Johannisbeeren - egal welcher Farbe - werden die alten, dicke Triebe ganz unten am Ansatz herausgenommen. Ihre Rinde ist dunkler als die der jungen und ihr Umfang größer. Mitunter haben sich schon Flechten oder gar Pilze auf ihnen niedergelassen, ein eindeutiges Zeichen, dass diese Äste raus sollten. Lassen Sie ruhig ein paar alte Äste stehen, um im nächsten Jahr nicht ganz mit der Ernte aussetzen zu müssen.

Überlange Triebe, die sich schon zu Boden neigen, können Sie etwa um die Hälfte einkürzen.

Schnitt von schwarzen Johannisbeeren

Gartenfachberaterin Brigitte Goss rät: Lichten Sie die Krone schon ab dem zweiten Frühjahr jährlich um ein Drittel aus. So bilden sich jährlich neue Triebe. Beim Rückschnitt werden überalterte Pflanzenteile herausgenommen und kräftige Triebe bis auf Stummel gekürzt. Triebe mit heller Rinde, das heißt junge Zweige aus dem Vorjahr, dürfen stehen bleiben.

Gut zu wissen: So tragen rote, weiße und schwarze Johannisbeeren

Rote und weiße Johannisbeeren tragen am besten am zwei- bis dreijährigen Holz. Entfernen Sie daher nur Triebe, die älter als drei Jahre sind. Schwarze Johannisbeeren hingegen tragen am ein- und zweijährigen Holz, weshalb man nur Triebe entfernt, die älter als ein Jahr sind.

Stachelbeeren schneiden

Stachelbeeren fruchten an ein- bis dreijährigen Trieben. Auch hier sollten Sie junges Holz fördern, indem Sie alte Triebe bodennah abschneiden.

Hat man bei einem überalterten Strauch keine jungen Triebe, kann man die alten Triebe etwa zehn Zentimeter über dem Boden abschneiden. Im neuen Jahr sollten sich dann neue Triebe bilden, die jedoch erst im übernächsten Jahr wieder Früchte tragen. Am besten ist es also, die Sträucher von vornherein nicht überaltern zu lassen.

Dieser Stachelbeerstrauch wächst zu dicht und sollte geschnitten werden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Sträucher oder Hochstämmchen?

Beerensträucher sind in der Regel ertragreicher und robuster als Hochstämmchen. Dafür sind letztere platzsparender: Ein Strauch benötigt etwa einen Quadratmeter Platz. Stämmchen hingegen nehmen weniger Platz ein, zumal man unter ihnen noch etwas aussäen oder pflanzen kann, zum Beispiel Salat.

Hochstämmchen werden anders geschnitten als Sträucher. Wichtig: Sind Johannisbeeren als Hochstämmchen gezogen, bitte nicht im Sommer schneiden! Sie werden stattdessen im Februar und März vor dem Austrieb geschnitten, wie Gartenfachberaterin Brigitte Goss rät. Kürzen Sie überlange Triebe dabei um etwa die Hälfte ein.

Expertentipp: Verschiedene Sorten pflanzenEgal ob Stachel- oder Johannisbeere: Wenn Sie mehr als eine Sorte im Garten haben, erhöht das die Fruchtbarkeit und steigert den Ertrag.

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Quelle: Gärtnerin Anita Kühr, Baumschule Kühr in Erfurt-Tiefthal

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Juli 2023 | 08:30 Uhr