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Braune, abgestorbene Triebe werden am besten mit einer scharfen Gartenschere entfernt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Gartenarbeit im FrühlingRosenschnitt: So schneiden Sie Rosen richtig

03. April 2024, 10:03 Uhr

Wenn die Forsythien blühen, wird es Zeit für den Rückschnitt der Rosen. Eine Regel, die nicht mehr gilt. Denn Forsythien blühen inzwischen so früh, dass sie als Zeigerpflanze für den Rosenschnitt nicht mehr zuverlässig sind. Gartenfachberaterin Brigitte Ross gibt Tipps zur Rosenpflege im Frühjahr.

Für den Rosenrückschnitt im Frühjahr galt bisher folgende Regel: Die Gartenschere kann in der Zeit von der Forsythien- bis zur Kirschblüte angesetzt werden. Zeigen die Rosen zu diesem Zeitpunkt bereits neue Triebe und erste Blätter, schadet ihnen der Rückschnitt nicht.

Allerdings kommt die Blüte der Forsythie seit einigen Jahren immer früher, in einigen Lagen sogar schon Mitte Februar, so dass sie keinen verlässlichen Anhaltspunkt mehr bietet für den Rosenschnitt im Frühjahr. Gartenfachberaterin Brigitte Goss wartet sogar bis April, um die Gefahr von Frostschäden an frisch geschnittenen Rosen zu verringern.

Warum brauchen Rosen einen Rückschnitt?

Rosen sollten zurückgeschnitten werden, weil sie sonst vergreisen. Mit einem fachkundigen Rosenschnitt wird die Pflanze verjüngt. Das Schneiden sorgt auch dafür, dass sich die Rosentriebe aus dem Vorjahr besser verzweigen und einen schönen Blütenflor bringen.

Wuchskraft und Blühfähigkeit lassen bei Rosen ohne weitere Pflege mit der Zeit nach, sie verholzen. Vor allem bei Tee- und Beetrosen ist das sehr auffällig. Ohne Rückschnitt werden die Rosen zu sogenannten Kleiderständern - also tristen Stielen ohne jegliche Neutriebe. Wer sich kräftige Triebe mit gesunden, prächtigen Blüten wünscht, muss die Pflanzen also zurückschneiden.

Grundregeln für den Rosenschnitt: Was ist beim Schneiden zu beachten?

Verwenden Sie eine saubere, scharfe Rosenschere, damit die Schnittflächen glatt und keine Krankheiten übertragen werden. Die Wunden, die durch den Rückschnitt entstehen, sollten so klein wie möglich sein. Eine leicht schräge Schnittfläche führt dazu, dass Regenwasser besser abläuft. Genauso wie bei Gehölzen auch muss der Schnitt so angesetzt werden, dass die oberste Knospe, die Sie stehen lassen, nach außen zeigt.

Wichtig: Jede Gartenschere hat eine Vorder- und Rückseite. Wo der Verschluss ist, ist die Vorderseite. Und die sollte beim Schneiden immer nach außen zeigen - beziehungsweise oben, von der Pflanze weg. Das heißt umgekehrt, die Rückseite der Schere weist zu dem Teil des Astes, der nach dem Schneiden an der Rose stehen bleibt. So entstehen keine Quetschverletzungen. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Für alle Rosen gilt, dass zu dünne, vertrocknete Zweige und sich kreuzende Triebe entfernt werden müssen. Solche quer stehenden Zweige können sich durch Reibung gegenseitig verletzen - und Verletzungen sind Eintrittsstellen für Krankheiten und Schädlinge. Das Auslichten sorgt außerdem dafür, dass mehr Platz zum Wachsen bleibt. Triebspitzen können ebenfalls weggenommen werden. Dort hat möglicherweise der Echte Mehltau überwintert.

Sanfter Rückschnittt bei Beet- und Kletterrosen

Bei einmalblühenden Rosen müssen Sie nur das alte Holz entfernen, darüber hinaus ist kein Schnitt nötig. Kleinstrauchrosen können auch mal zwei oder drei Jahre wachsen, ohne dass sie zurückgeschnitten werden. Wenn es dann so weit ist, kürzen Sie die Kleinstrauchrosen auf drei bis vier Augen ein. Beetrosen können genauso weit zurückgeschnitten werden. Ziel ist dabei, dass sich viele Triebe mit zahlreichen Blüten bilden.

Lassen Sie bei Kletterrosen kräftige Triebe stehen, bis diese fünf Jahre alt sind, dann schneiden Sie sie herunter, so dass sie sich verjüngen. Lockern Sie im April auch den Boden, befreien Sie das Rosenbeet von unerwünschten Kräutern, düngen Sie und bringen Sie Mulch aus. Ab dem Frühsommer ist dann regelmäßiges Ausputzen angesagt, damit die Rosen fit bleiben.

Garten-Expertin Brigitte Goss schneidet eine Kleinstrauchrose zurück. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Strauchrosen stärker zurückschneiden

Bei Strauchrosen sollten Sie die Haupttriebe um ein Drittel kürzen und einige Triebe auf drei bis vier Augen zurückschneiden. So verhindern Sie, dass der Strauch von unten verkahlt. Ziel ist eine stabile, gut verzweigte Strauchform ab der Basis. Nehmen Sie Triebe heraus, die sich kreuzen oder mehr als fünf Jahre alt sind.

Wenn zwei Triebe aneinander reiben, sollte einer entfernt werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Wichtige Faustregel: Ein starker Rückschnitt erzeugt einen starken Austrieb. Ein radikaler Verjüngungsschnitt sollte daher nur bei Bedarf und nicht jährlich erfolgen. Öfter blühende Strauchrosen können stärker zurückgeschnitten werden als einmalblühende, weil auch das frisch gewachsene Holz wieder Blüten treibt. Die noch grünen, langen Triebe vom vergangenen Jahr werden eingekürzt, damit sie sich verzweigen, neue Blüten bilden und die Pflanze kompakt bleibt. Abgeblühtes wie Triebe mit Hagebutten werden weggenommen. 

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Quellen: MDR Garten/ Gartenfachberaterin Brigitte Goss/ Rosenzüchter Volker Rönigk aus Bad Langensalza

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. April 2023 | 09:00 Uhr