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Für eine längere BlütezeitSommerflieder im Frühling zurückschneiden und ausputzen

23. Februar 2022, 14:48 Uhr

Ein kräftiger Rückschnitt im Frühling und regelmäßiges Ausputzen während der Blüte - diese Pflege lässt den wunderschönen Sommerflieder länger blühen. Auf Insekten wirken die duftenden Blüten wie ein Magnet. Und wir erfreuen uns im Spätsommer an den Blüten und am Duft.

Unzählige Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und Schwebfliegen umschwärmen im Hochsommer die prachtvollen Rispen des Sommerflieders. Der zwei bis drei Meter hohe Strauch mit den leuchtenden, lila, hellblauen, rosa oder weißen Blüten duftet fantastisch. "Der Sommerflieder prägt im Sommer unsere Gärten", sagt MDR-Gartenexperte Horst Schöne.

Radikaler Rückschnitt

Damit der Sommerflieder jedes Jahr herrlich blüht, sollten die immergrünen Sträucher im Frühling - also etwa ab Mitte März - zurückgeschnitten werden. Denn der Hochsommerblüher blüht am diesjährigen Holz: Die jungen Triebe, die nach dem Winter wachsen, bilden neue Blütenrispen. Was im Vorjahr geblüht hat, wird deshalb so zurückgeschnitten, dass nicht mehr als drei Augen an den Zweigen übrig bleiben. Durch die Radikalkur sprießen bald neue, lange und kräftige Triebe. So bleibt der Strauch gesund und blühfreudig.

Allerdings verträgt es der Sommerflieder nicht, wenn auf den Schnitt erst eine warme und dann wieder eine kalte Phase folgt. Er ist laut Gärtnerin und Gartenexpertin Brigitte Goss zu empfindlich und würde durch späte Frosteinwirkung weitaus weniger oder sogar gar keine Blüten im Sommer bilden. Daher ist ein Schnitt im Januar oder Februar noch zu früh.

Regelmäßiges Ausputzen im Sommer

Der Zierstrauch, der wegen seiner magnetischen Wirkung auf Insekten auch Schmetterlingsstrauch genannt wird, verursacht auch im Sommer etwas Arbeit. Damit er lange schön blüht, müssen die verblühten Rispen entfernt werden. "Wird der Sommerflieder nicht ausgeputzt, ist der Strauch nach der ersten Blüte erschöpft und blüht nicht nach", erklärt Horst Schöne. Er rät, einmal in der Woche durch den Strauch zu putzen.

Ein Blick über die Gartenzäune zeige, dass die meisten ihren Sommerflieder nicht besonders pflegen. Dabei lohnt sich nach Schönes Worten die Mühe. Natürlich erfreuen Blüten und Duft den Menschen. Aber vor allem gehören die wunderschönen Blüten zu den wenigen Nahrungsquellen, die Insekten im Spätsommer finden können.

Sommerflieder: Kurz und knapp

Der Sommerflieder Buddleja davidii ist ein zwei bis drei Meter hoher Strauch, der an einem sonnigen, trockenen Standort gut gedeiht. An den etwa 20 Zentimeter langen Rispen sitzen die stark duftenden, rund einen Zentimeter langen Blüten. Junge Pflanzen sind gegen Frost empfindlich, treiben aber wieder durch. Empfehlenswerte Sorten sind beispielsweise die lila blühende 'Black Knight', die weiße 'White Bouquet' oder die silbrig rosa schimmernde 'Pink Delight'.

Insektenfreundlicher Garten Stauden für Insekten - das Büffet ist eröffnet

Lippenblütler sind sehr beliebt bei Insekten. Zu den wichtigsten Vertretern gehören Lavendel, Salbei, Katzenminze und Kräuter wie Oregano, Thymian, Rosmarin und Ysop (Im Bild: Salvia x jamensis-Hybride 'Ignition Purple'). Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Einfach tolle Blüten haben die Scheinsonnenhüte, auch Echinacea genannt. Das finden auch viele Insekten und laben sich an den nektarreichen Blüten. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die zarten Blüten der Gaura ziehen von Juli bis September Insekten an. Die Staude bevorzugt einen sonnig-warmen Garten mit durchlässigem Boden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Was für ein Brummer! Die schwarze Holzbiene hat sich auf einer Indianernessel zur Mittagspause niedergelassen (Monarda x didyma 'Melua Violet'). Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Zu den traditionellen Beetpflanzen zählt das Mädchenauge. Die Blüten sind wunderschön. Je nach Tageszeit und Sonneneinstrahlung tummeln sich verschiedene Insekten um die Blüten (Coreopsis grandiflora 'Sun Kiss'). Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Sterndolden sind ein Gewinn für naturnah oder romantisch gestaltete Gärten. Im Hochsommer ernähren sie Bienen und andere Insekten. Sie gedeihen in der Sonne und im Halbschatten, möchten aber nicht austrocknen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Auch der Gartensalbei sollte in einem insektenfreundlichen Garten nicht fehlen. Er steht gut auch im Kübel, wird bis zu einem Meter hoch und blüht üppig (Salvia longispicata x farinacea). Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Schmetterlinge lieben Buddleja - den Schmetterlingsflieder. Aber auch Bienen, Hummeln oder Wespen laben sich gern an den Blüten (Buddleja 'Buzz Hot Raspberry'). Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Ein schöner Hingucker im Garten und Nahrungsquelle für Insekten sind die üppig blühenden Verbenen. Je nach Sorte blühen Verbenen von Mai bis Oktober. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Was für ein Farbenspiel: Das Wandelröschen war nicht umsonst Terrassenpflanze des Jahres 2017 (im Bild: Lantana 'Evita Rose'). Die Blüten wechseln nach und nach die Farbe. Der intensive Duft der Blüten lockt Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten an. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die einjährige Zinnie gehörte früher in jeden Bauerngarten. Die blühfreudigen Sommerblumen kommen auch mit Trockenheit gut zurecht (im Bild: Zinnia 'Profusion Cherry Bicolor'). Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Blauraute wächst straff aufrecht als Halbstrauch. Sie wird etwa einen Meter groß und erfreut Insekten dank zahlreicher kleiner Blüten, die für Tiere leicht zugänglich sind. An einem sonnigen, windgeschützten Platz fühlt sich die Pflanze am wohlsten. Die Sorte 'Silver Scepter' besticht durch ihre silbrigen Triebe. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Blüten der Duftnessel, hier im Bild die Agastache 'Kudos Gold ®', locken mit ihrem erfrischenden Duft Insekten an. Die Pflanze gilt als unkomplizierter Dauerblüher. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Glockenheide (Erica gracilis) ist eine bienenfreundliche Alternative für die momentan weit verbreitete Knospenheide, eine Sonderform der Besenheide. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Eine bienenfreundliche Staude für den Spätsommer ist die Sonnenbraut, auch Helenium genannt. Als Korbblütler wirkt sie wie ein Schlemmerbuffet für die Insekten. Damit es der Pflanze gut geht, braucht sie Sonne und gleichmäßig feuchte Erde. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Im Herbst zeigen die Fetthennen, Vertreter der Gattung Sedum ihre meist rosafarbenen Blüten. Es gibt sehr attraktive Arten und Sorten mit dunklem oder zweifarbigem Laub. Sie alle bevorzugen eher trockenen, sandigen oder lehmigen Boden und einen Standort in der Sonne. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Herbst-Anemone ist dank ihrer eleganten, hübschen Blüten eine beliebte Zierpflanze. An einem Platz in der Sonne oder im lichten Schatten gedeiht sie, sofern sie immer ausreichend gegossen und mit Nährstoffen versorgt wird. Auch Bienen besuchen sie gerne, um Pollen zu sammeln. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Wo Sonnenhüte wachsen, sind Bienen, Hummeln und Schmetterlinge meistens nicht weit: Insekten lieben die bunten Blüten. Ob weiß, gelb, pink oder rot: Am besten eignen sich einfach blühende Sonnenhüte als Futterquelle für die Tiere. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Bis zum ersten Frost zeigen sich die Blüten der Kissen-Astern. An milden Tagen im Herbst versorgen sie Bienen mit Nahrung und machen die Insekten stark für die Winterzeit. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Fetthenne und Astern lassen sich gut im Staudenbeet kombinieren. So blüht der Garten auch im Herbst noch - und Bienen können sich dank der Blüten für die Kälte rüsten. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Auswahl an insektenfreundlichen Stauden ist riesig. Ob im Kübel oder im Beet – die Stauden lassen sich bunt kombinieren. Für so eine Blütenpracht wird im Lehr- und Versuchszentrum Gartenbau in Erfurt regelmäßig gedüngt. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. Februar 2022 | 08:30 Uhr