Auf einem Stück Rasen liegt ein welkes Blatt, an manchen Stellen ist das Gras verschwunden.
Im Frühjahr sieht der Rasen oft traurig aus. Es bedarf ein bisschen Pflege, um wieder eine schöne grüne Fläche zu bekommen. Bildrechte: MDR Garten/Annett Zündorf

Düngen, rechen und säen Erste Hilfe für den Rasen im Frühling

21. März 2023, 15:00 Uhr

Nach dem Winter zeigen sich kahle Stellen im Rasen besonders stark. Frost und Trockenheit haben den Gräsern zu schaffen gemacht, so dass der einst grüne Teppich braun und trostlos aussieht. Was Sie jetzt dagegen tun können, verrät MDR Garten-Expertin Brigitte Goss.

1. Wann und womit den Rasen düngen?

Zu Beginn des Frühlings braucht der Rasen Pflege und Nährstoffe, um gut ins Jahr zu starten. Eine gute Zeit zum Düngen sind der März und der April und später wieder von Juni bis August, erklärt Gärtnerin Brigitte Goss. Im Mai wächst der Rasen durch die Mineralisierung organischer Substanzen von alleine. Dann sind die Bodenlebewesen so aktiv, dass die Nährstoffe im Boden ausreichend zur Verfügung stehen.

Gartenfachberaterin Brigitte Goss verwendet für ihren Rasen fein gesiebten Kompost. Er wird mit einem Laubrechen so dünn aufgetragen, dass die Grasspitzen noch herausschauen. Kompost enthält Kalium und sorgt dafür, dass der Boden und die Gräser sich nach dem Winter erholen und neue Kraft schöpfen können. Wer keinen Komposthaufen hat, kann auch organischen Dünger verwenden. Die Analyse einer Bodenprobe hilft dabei, den Rasen bedarfsgerecht zu düngen. Sie gibt Aufschluss darüber, welche Nährstoffe im Erdboden fehlen.

Kompost als organischen Dünger für Rasen verwenden

Der Boden des Rasens im Bild ist beansprucht und fest. Der Kompost soll eine Belebung der Bodenlebewesen bewirken. Zudem schützt die organische Substanz vor dem Austrocknen. Der Kompost wird als feine Schicht verteilt.

Beanspruchte Rasenfläche mit Schubkarre voll Kompost
Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Beanspruchte Rasenfläche mit Schubkarre voll Kompost
Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Kompost auf Rasenfäche
Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
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Mein Rasen ist kein Zierrasen, ich würde die Fläche eher als Kräuterrasen bezeichnen. Da es im Sommer sehr trocken in unserer Region ist, kann ich einen feuchtigkeits- und nährstoffbedürftigen Rasen sowieso nicht erhalten.

Brigitte Goss, MDR Gartenexpertin und Gartenfachberaterin im Kreis Schweinfurt

2. Zunächst Rechen und erst nach mehrmaligem Mähen vertikutieren

Im Februar und März ist es noch zu früh zum Vertikutieren. Stattdessen rät Bigitte Goss, vorsichtig mit einem Rechen über den Rasen zu gehen. So werden abgestorbene Pflanzenteile entfernt, die austreibenden Gräser bekommen mehr Licht und Luft. Die Arbeit mit dem Rechen kostet zwar mehr Kraft, schont aber den Rasen.

Zum Hören

Mit einer Grabegabel werden Löcher in verdichtete Erde gestochen  2 min
Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft

Wer zu früh den Vertikutierer einsetzt, reißt möglicherweise die Gräser heraus. Dabei entstehen Lücken, die unerwünschte Kräuter wie Gänseblümchen dann füllen. Sie sollten den Rasen im Frühjahr erst zwei bis drei Mal mähen, bevor Sie vertikutieren.

Wer im März vertikutiert, schafft im Rasen Lücken für Unkraut.

Brigitte Goss, MDR Gartenexpertin und Gartenfachberaterin im Kreis Schweinfurt

3. Neuen Rasen säen

Zeigen sich nach dem Winter Lücken im Rasen, die größer als ein halbes Blatt Papier sind, sollte nachgesät werden. Bereits im April kann neuer Rasen angelegt werden, wenn kein Frost mehr droht. Ganz wichtig dabei ist, die keimenden Samen gleichmäßig feucht zu halten und nicht austrocknen zu lassen. Die Gräsermischungen keimen außerdem nur bei Licht. Die Saat darf daher nur angedrückt und mit ein wenig Sand bestreut werden. Wässern Sie die Fläche mit dem Saatgut vorsichtig mit sanftem Strahl.

Organischer Dünger Rasen im Frühling mit Kompost versorgen: So geht's

Feinkrümeliger Kompost ist nach Ansicht von Brigitte Goss eine passende Starthilfe für den Rasen im Frühjahr. Die Gartenfachberaterin verteilt den Kompost mit einem Laubrechen. So hilft sie dem beanspruchten Boden.

Beanspruchte Rasenfläche mit Schubkarre voll Kompost
Der Boden des Rasens in manchen Gärten ist sehr stark beansprucht, fest und verdichtet. Kommen Trockenheit und sommerliche Hitze hinzu, leiden die Gräser noch mehr. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Gärtnerin Brigitte Goss schiebt eine Schubkarre
Fein gesiebter Kompost bewirkt nach Angaben von Gartenfachberaterin Brigitte Goss eine Belebung der Bodenlebewesen. So werden die Wachstumsbedingungen verbessert. Bildrechte: MDR / Daniela Dufft
Kompost in einer Schubkarre
Zudem schützt die organische Substanz etwas vor dem Austrocknen. "Ich achte aber immer darauf, dass in meinem Kompost keine Hirse oder andere Samenunkräuter landen", sagt die Gärtnerin. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Kompost auf Rasenfäche mit Laubrechen
Der Kompost wird so dünn auf dem Rasen verteilt, dass die Grasspitzen noch herausschauen. "Der Rechen fungiert wie eine Massagebürste, mit der man den Kompost schön bodennah einarbeiten kann", erläutert Brigitte Goss. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Beanspruchte Rasenfläche mit Schubkarre voll Kompost
Der Boden des Rasens in manchen Gärten ist sehr stark beansprucht, fest und verdichtet. Kommen Trockenheit und sommerliche Hitze hinzu, leiden die Gräser noch mehr. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Gartenfachberaterin Brigitte Goss verteilt Kompost auf Rasenfläche
Brigitte Goss verteilt den feinkrümeligen Kompost auf der Grünfläche in ihrem Garten. Dazu verwendet sie einen Laubrechen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Beanspruchte Rasenfläche mit Lücken
"Ich würde die Fläche eher als Kräuterrasen bezeichnen", sagt sie. Deshalb sei es für sie kein Problem, wenn doch mal Samen von Wildkräutern mit dem Kompost auf der Grünfläche landen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
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