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Bildrechte: imago images/UIG, MDR

Tiere im GartenGlühwürmchen: Ihre Larven vertilgen Schnecken

17. Juni 2024, 15:29 Uhr

Glühwürmchen sorgen für romantische Stimmung in lauen Sommernächten. Doch leider gibt es immer weniger von ihnen. Künstliches Licht lenkt sie ab, so dass sich Männlein und Weiblein kaum noch finden. Dabei sind sie nicht nur hübsch anzusehen. Ihre Larven fressen die ungeliebten Schnecken. Es lohnt sich also, Glühwürmchen in den Garten zu locken. Je mehr Glühwürmchen, desto weniger Schnecken!

Zu romantischen, lauen Sommernächten gehört das Lichterspiel der Glühwürmchen. Hinter den Licht-"Würmchen" verbergen sich Leuchtkäfer, die uns mit ihrem Paarungstanz im Juni und Juli verzaubern. Männchen fliegen in dieser Zeit und leuchten suchend nach einer Partnerin, die am Boden auf die Begattung warten.

Glühwürmchen sind Leuchtkäfer auf Partnersuche

In unseren Breiten gibt es drei Arten aus der Leuchtkäfer-Familie: der Kurzflügel-Leuchtkäfer, der Große Leuchtkäfer und der Kleine Leuchtkäfer. Alle Weibchen der verschiedenen Leuchtkäferarten können leuchten, doch sie können nicht fliegen. Sie klettern am Abend auf Grashalme oder andere hohe Pflanzen und schicken je nach Art, charakteristische Leuchtsignale, um die fliegenden Männchen anzulocken. Das Leuchtkäfer-Männchen stirbt nach der Paarung und das Weibchen nach der Eiablage. In dieser Zeit des Liebeswerbens nehmen Männchen und Weibchen keine Nahrung zu sich.

Ein Ausnahme unter den LeuchtkäfernDie Männchen der Kurzflügel-Leuchtkäfer können wie die Weibchen nicht fliegen. Sie leben am Boden und treten im Spätsommer und Herbst auf. Sie ernähren sich von Regenwürmern.

Glühwürmchenlarven fressen Schnecken

Um so gefräßiger sind die Glühwürmchenlarven. Sie leben am Boden und ernähren sich von Gehäuse- und Nachtschnecken, die durch einen Giftbiss getötet werden. Wo sich Leuchtkäfer gut vermehren, geht es den Schnecken an den Kragen. Ist eine Schnecke erlegt, kann es 30 Stunden dauern bis das Opfer verspeist ist.

Die Larven von Glühwürmchen lieben Schnecken über alles. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Die Larven leben drei Jahre am Boden. In der Zeit häuten sie sich mehrmals. Ist die Zeit der Verwandlung gekommen, suchen sie sich eine Höhle, um sich zu verpuppen. Etwa zwei Wochen danach schlüpfen die Käfer.

Die erwachsenen Leuchtkäfer leben nur kurze Zeit. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Glühwürmchen: Hier fühlen sie sich wohl

Leuchtkäfer lieben feuchte Wiesen, Parks, Waldränder, Hecken und Gärten. Wenn du größere Wiesenflächen besitzt, dann denke daran: Die Wiesen sollten im Mai nur teilweise und im Juni oder Juli lieber nicht mehr geschnitten werden. Dann fliegen die Käfer und die Weibchen brauchen die Halme der Gräser, um sich zu positionieren.

Wiesen in Etappen mähen

Schneide die Wiese nur in Etappen von mehreren Tagen und Wochen. Verwende zum Schneiden der Wiese am besten eine gewöhnliche Sense oder einen Balkenmäher. Diese Schnittwerkzeuge sind schonender als Schlegel- und Fadenmäher oder Motorsensen. Sie zerhacken die Glühwürmchen. Lass Schnittguthaufen am Rand der Wiese liegen. Sorge auch für Stein- und Asthaufen, denn dort finden die empfindlichen Käfer und Käferlarven die besten Rückzugsmöglichkeiten, vor allem bei warmem und trockenem Wetter. Weibchen und Larven brauchen Verstecke, wie leere Schneckenhäuser, Erdlöcher und Steine.

Glühwürmchen schützen - Licht aus im Garten!

Die Lichtverschmutzung ist eine der größten Feinde der Glühwürmchen. Lichtquellen in der Nacht verwirren die Männchen, so dass sie die Weibchen nicht finden oder nur unter einem hohen Energieaufwand. Schalten Sie also unnötige Beleuchtung ab und verzichten Sie auf nächtliche LED-Leuchtquellen, die günstig in Discountern und Baumärkten angeboten werden.

Licht und Insekten - kein gutes Paar

Gartentipps von Fachberaterin Brigitte Goss

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 10. Juli 2022 | 08:30 Uhr