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Alle Marienkäfer haben Blattläuse zum Fressen gern. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Naturnahes GärtnernMarienkäfer - ein Nützling mit Heißhunger auf Blattläuse

09. Juni 2022, 10:13 Uhr

Marienkäfer sind nicht nur niedlich, sondern verspeisen auch Blattläuse: Eine schönere Art der Schädlingsbekämpfung im Garten gibt es nicht. Wir stellen den Nützling vor, der schon als Larve hunderte Blattläuse vertilgt.

Marienkäfer sind Nützlinge im Garten, weil...

... sie Blattläuse zum Fressen gern haben. Durch die "Alarmdüfte" der von Blattläusen befallenen Pflanzen werden sie angelockt. Manche Marienkäfer, wie beispielsweise die Augenmarienkäfer, essen sogar Raupen und Blattwespenlarven.

Der Asiatische Harlekinmarienkäfer ist als Nützling deutlich effektiver als unsere einheimischen Marienkäferarten. Seine Larven fressen fünf Mal mehr Blattläuse als unsere Marienkäfer. Zum Vergleich: Einheimische Arten essen täglich etwa 50 Blattläuse, ihre asiatischen Kollegen etwa 250. Doch wenn alle Läuse vertilgt sind, sind bei den Harlekinen die heimischen Käferlarven dran. Die einheimischen Marienkäfer werden dadurch immer seltener. Auch wenn die Harlekine als Nützling eine große Hilfe im Garten sind, verdrängen sie so andere Arten.

Larve des Asiatischen Harlekins: Die Nützlinge fressen Blattläuse. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wie locke ich Marienkäfer in den Garten?

Ein naturnah gestalteter Garten, der Nützlingen Unterschlupf bietet, ist die beste Voraussetzung, um Marienkäfer und andere Nützlinge in den Garten zu locken. Laut Nabu brauchen Marienkäfer vor allem im Winter unsere Hilfe. Lassen Sie daher zum Überwintern Laubhaufen und Holz im Garten liegen. Kleine Hohlräume bieten ihnen Rückzugsmöglichkeiten für den Winter. Im Frühling sind sie dann hungrig - und freuen sich auf jede Menge leckere Blattläuse.

Wer von den nützlichen Krabblern nicht genug im Garten hat, kann sich die Larven inzwischen auch bestellen. Achten Sie dabei ruhig darauf, ob heimische oder eingewanderte Arten angeboten werden.

Nützling Marienkäfer - von Harlekin bis zum vierzehntropfigen Marienkäfer

Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist der Klassiker unter den Marienkäfern. Wie die meisten Marienkäfer wurde er nach der Anzahl seiner Punkte benannt. Diese beiden hier kümmern sich gleich mal um den Nachwuchs. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Auch dieses Kerlchen verdankt seinen Namen seinen Punkten. Nur zwei Punkte zieren die Flügel des Zweipunkt-Marienkäfers, der wirklich ein Käfer im Miniaturformat ist. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Deutlich mehr Punkte verschönern die Flügel des Vierzehnpunkt-Marienkäfers. Ein Schachbrettmuster auf gelbem Grund zeichnet ihn aus. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Auch er trägt die Zahl vierzehn im Namen: der vierzehntropfige Marienkäfer (links im Bild). Weiße Punkte schmücken seine Flügel. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Der Flach-Marienkäfer trägt zwischen sieben und neun Punkten. Sein Körper ist eher länglich. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Der Augenmarienkäfer trägt helle Kreise um seine schwarzen Flecken. Er frisst neben Läusen sogar Raupen und Blattwespenlarven. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Der eingeschleppte Harlekin ist mittlerweile der häufigste Marienkäfer. Jenaer Forscher haben entdeckt, dass in seinem Körper und in seinen Eiern pilzähnliche Einzeller leben. Für ihn selbst sind sie ungefährlich, aber andere Käfer sterben, wenn sie seine infizierten Eier fressen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Marienkäfer und Blattläuse

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 22. August 2021 | 08:30 Uhr