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Blaue Netze sind besser für den Pflanzenschutz, weil Tiere die Farbe wahrnehmen können. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Vorsicht, Falle für TiereFrüchte mit Netzen schützen, ohne Tiere zu gefährden

24. Mai 2020, 14:15 Uhr

Bald können die ersten Früchte im Garten geerntet werden. Nach den Erdbeeren folgen Johannisbeeren, Himbeeren und Kirschen. Nicht nur wir freuen uns über die reifenden Früchte, auch für Vögel wie Hausrotschwanz, Grasmücken, Amsel und Drosseln sind sie ein Leckerbissen. Doch Vorsicht beim Einsatz von Pflanzenschutz-Netzen: Die falschen können für Tiere im Garten lebensgefährlich sein.

Keine grünen Netze verwenden

Sobald die ersten Beeren reif sind, gibt es Interessenten im Garten. Hungrige Vögel können Beerensträucher und Obstpflanzen innerhalb weniger Tage abernten. Viele Gartenbesitzer schützen deshalb ihre Pflanzen mit sogenannten Vogelschutz- oder Ernteschutznetzen. In Baumärkten und in Gartenmärkten werden hauptsächlich feinmaschige, grüne Vogelschutznetze angeboten. Doch sie sind für die Tiere gefährlich. Grüne Netze werden von Vögeln nicht wahrgenommen und können zur Todesfalle werden. Sie verheddern sich mit den Federn, strangulieren sich oder sterben vor Durst und Erschöpfung, weil sie aus der Falle nicht entkommen können.

Grüne Netze können Vögel nicht wahrnehmen, sie können zur Todesfalle werden. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Liegen die Netze auf dem Boden, werden sie auch für Kröten, Igel und anderen Kleintiere zur Gefahr. Zum Schutz der Tiere sollten deshalb die grünen Netze in Gärten nicht verwendet werden. Mittlerweile gibt es Alternativen, zum Beispiel blaue Schutznetze. Diese können auch Wildtiere sehen. Im Profianbau sind sie üblich, der Hobbygärtner kann sie meist nur im Internet kaufen.

Feinmaschige Netze verwenden

Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Auch Schädlingsschutznetze, Erdflohnetze oder Gemüseschutznetze sind eine gute Alternative. Sie sind sehr feinmaschig und schützen die Pflanzen vor kleinen Schädlingen, aber auch vor gefräßigen Vögeln. Die langlebigen Netze bestehen aus witterungsstabilem Polyethylen. Mit einer Maschenweite von 0,8 mal 0,8 Millimetern schützen sie Obstgehölze und Gemüsepflanzen vor dem Befall mit der Weißen Fliege, Blattläusen, Kirschessigfliegen und Wanzen. Wasser und Licht lassen aus diese, besonders die langlebigen Netze durch. So können sie bis nach der Ernte auf den Pflanzen bleiben. Mittlerweile gibt es die Netze sogar in XXL-Größe. So können sogar kleinkronigen Kirschbäume nicht nur vor Vogelfraß, sondern auch vor der Kirschfruchtfliege geschützt werden. Sie ist für die Maden in den Kirschen verantwortlich.

Im kleinen Stil lassen sich aber auch einzelne Triebe der Bäume schützen. Bereits eine umgestülpte Bäckertüte oder ein Tüllsäckchen können ambitionierte Obstdiebe abhalten.

Vorsichtsmaßnahmen beim Einsatz von Schutznetzen

  1. Schließen Sie die Netze dicht um die Äste oder Sträucher ab. Die Vögel gelangen auch von unten in die Sträucher und finden aus dem Netz nicht mehr heraus. Die Netze können mit Wäscheklammern befestigt werden.
  2. Schutznetze sollten grundsätzlich nicht auf dem Boden liegen, damit sich Igel, Kröten und andere Kleintiere nicht verfangen.
  3. Kontrollieren Sie jeden Tag die Netze. Sollte es doch passieren, dass sich die Tiere verfangen, können Sie hoffentlich noch helfen und gefangene Tiere wie Bienen und Schmetterlinge aus dem Gemüseschutznetz befreien. 
Hier kann nichts passieren und die früchte sind geschützt: Der Obstbaum ist mit einem weißen, feinmaschigen Netz eingehüllt. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 24. Mai 2020 | 08:30 Uhr