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Zur Mitte hin aufgerollte Blätter: Den Schaden, den die Grüne Pfirsichblattlaus verursacht, könnte man mit der Kräuselkrankheit verwechseln. Bildrechte: MDR Garten/Brigitte Goss

SchädlingGrüne Pfirsichblattlaus: Den Schädling erkennen und bekämpfen

22. Juni 2022, 09:50 Uhr

Die kleine Grüne Pfirsichblattlaus ist nicht ganz harmlos. Bei starkem Befall werden Pfirsichernte und Neutriebe in Mitleidenschaft gezogen. Gartenexpertin Brigitte Goss erklärt, wie sich der Schädling vermehrt und gibt Tipps zu Bekämpfung und Vorbeugung.

Das Schadbild der Grünen Pfirsichblattlaus kann man leicht mit der Pilzerkrankung Kräuselkrankheit verwechseln. Die Blätter rollen sich an den Seiten zur Mitte hin auf.

In diesen Rollen sind die Blattläuse zwar geschützt, aber dennoch für Marienkäfer, Schwebfliegen und Co erreichbar.

Die Grüne Pfirsichblattlaus sorgt für gerollte Blätter und gilt zudem als Überträger von Viruskrankheiten. Bildrechte: MDR Garten/Brigitte Goss

Der kleine Schädling ist nicht ganz harmlos, da durch die Saugtätigkeit bei starkem Befall die Neutriebe verkümmern.

Der Befall der Grünen Pfirsichblattlaus kann bei einem starken Befall auch die Pfirsichernte beeinflussen. Diese Blattlaus gilt zudem als Überträger von Viruskrankheiten.

Hier sind die abgestreiften Hüllen der Blattläuse erkennbar. Bildrechte: MDR Garten/Brigitte Goss

Was ist zu tun?

Sind im Garten ausreichend Fressfeinde, wie Marienkäfer, Schwebfliegen, kleine Spinnen oder andere Nützlinge vorhanden, kann man einen leichten Befall der Grünen Pfirsichlaus tolerieren. Die Blattläuse sind im Juni entweder durch Fressfeinde dezimiert oder ausgeflogen.

Bei starkem Befall in diesem Jahr, der den Baum geschwächt hat, kann man im nächsten Jahr vorbeugen: Im Frühjahr, bevor die Blätter austreiben, werden die neuen Austriebe mit einem ölhaltigen Pflanzenschutzmittel gespritzt.

Dies tötet die Eier der Pfirsichblattlaus ab. Wird im ausgehenden Winter der Pfirsichbaum zurückgeschnitten, sollte das Schnittgut aus dem Garten entfernt werden.

Lebenszyklus der Pfirsichblattlaus

Im Frühjahr schlüpfen die Blattlaus-Nymphen aus den Eiern, die im Herbst an den Trieben abgelegt wurden. Zuerst saugen die "Jungläuse" an den Blüten und später an den jungen Blättern. Die flügellosen Weibchen sind nur ca. 2,5 Millimeter groß.

"Jungläuse" saugen an Blüten und Blättern. In den eingerollten Blättern bleiben nach der Häutung ihre Hüllen zurück. Bildrechte: MDR Garten/Brigitte Goss

Im Juni entwickeln sich geflügelte Weibchen, die auf krautige Sommerwirte wie Kartoffeln, Rüben und anderen Gemüsepflanzen wechseln. Die letzte Generation im Herbst ist geflügelt und legt ihre Eier auf die Rinde der Pfirsichbäume.

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 24. Juli 2022 | 08:30 Uhr