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Tipps gegen Schädlinge und KrankheitenDas Geheimnis gesunder und schöner Rosen

28. März 2024, 13:51 Uhr

In Baumschulen und Gärtnereien warten prächtige Rosen auf neue Besitzer: Das Laub sieht gesund aus, üppige Blüten zieren die Pflanzen. Diese Schönheit ist Ergebnis von fachkundiger Pflege und oft auch von Pflanzenschutzmitteln. Wer zu Hause ebenso schöne Rosen ohne Krankheiten und Schädlinge bewundern möchte, muss daher auf die richtigen Bedingungen achten.

Widerstandsfähige Rosen wählen

Der erste Schritt zu gesunden, schönen Rosen ist die Wahl der Sorte. Gut geeignet seien ADR-Rosen, sagt Thomas Kühr von der gleichnamigen Baumschule in Erfurt-Tiefthal. Die Abkürzung ADR steht für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung: Sorten, die dieses Prädikat tragen, mussten sich drei Jahre lang ohne Pflanzenschutzmittel bewähren. Wer eine ADR-Rose auswählt, kauft daher eine Sorte, die sich als robust gegen alle möglichen Krankheiten und Schädlinge erwiesen hat. Nachteil laut Rosenexperte Kühr: Nicht jeder Wunsch hinsichtlich Farbe und Größe kann erfüllt werden.

Die Beetrose 'Die schöne Koblenzerin' wurde anlässlich der Bundesgartenschau 2011 in eKoblenz gezüchtet und erhielt das ADR-Prädikat. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Edelrosen gelten als anspruchsvoll und eher anfällig. Gartenfachberaterin Brigitte Goss rät deshalb, lieber robuste Beet-, Strauch- oder Kletterrosen zu pflanzen. Sorten mit bewährter Blattgesundheit sind eine gute Wahl,

Zierpflanzen Alte Rosen - eine Auswahl

Rosa-weiße Knospen umgeben die duftenden, rahmweißen Blüten der Alten Rosensorte 'Mme Plantier'. Sie wurde im 19. Jahrhundert gezüchtet. Dank ihres hohen, überhängenden Wuchses kann sie auch als Kletterrose verwendet werden. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die seit Jahrhunderten bekannte Apothekerrose (Rosa gallica 'Officinalis') verdankt ihren Namen der Verwendung in der Heilkunst. Sie wird in Frankreich noch heute zur Gewinnung von Rosenöl angebaut. Im Garten sollte diese alte Sorte mit ihren pinkfarbenen bis purpurroten Blüten einen sehr sonnigen Platz bekommen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die sommerblühende Parkrose 'Alba Suaveolens' kann auch als Kletterrose an Pergolen, Wänden und Torbögen gezogen werden. Ihre weißen, halbgefüllten Blüten verströmen einen süßen Duft. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die 'Königin von Dänemark' entwickelt sich zu einer beachtlichen Strauchrose mit einer Höhe bis 1,50 Meter. Im Juni und Juli blüht sie sehr reich. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die Rose 'Paulette Bentall' stammt aus England und gehört zu den Ramblern, den Kletterrosen. Sie gehört zu den sommer- also einmalblühenden Rosen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Sie ist eine Französin: Die Rose 'Haddington' trägt dunkelrote Blüten und gehört zu den öfterblühenden Sorten. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Mit ihrer weißen Blüten und ihrem starken Duft lässt die Rose 'Boule de Neige' das Gärtnerherz höher schlagen. Sie wird etwa anderthalb Meter hoch und blüht mehrfach im Jahr. Die Sorte entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die dezent duftende Rose 'St. Nicholas' ist sommerblühend und gehört zu den Damaszener-Rosen. Sie wirkt entzündungshemmend, krampflösend und fiebersenkend. Seit der Antike werden Damaszener-Rosen zur Gewinnung von Rosenöl und -wasser verwendet. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die Rose 'Jacques Cartier' gehört ebenfalls zu den Damaszener-Rosen. Sie blüht öfter und reich in Rosa. Sie wird ein bis anderthalb Meter hoch und wächst überhängend. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
In zartem Rosa sorgt die Rose 'Félicité Paramentier' für einen Hauch an Romantik im Garten und stammt aus Belgien. Sie gehört zu den sommerblühenden Rosen und wird ein bis anderthalb Meter hoch. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
In einem intensiven Rot blüht die Rose 'Ulrich Brunner Fils' in mehreren Schüben. Ihre Blüte ist gefüllt. Sie duftet stark und eignet sich auch als Schnittrose. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die 'Little White Pet' ist eine niedrige Strauchrose. Ihre Blüten erinnern an weiße Pomponbälle. Sie wächst recht flach und wird höchsten einen halben Meter hoch. Die Chinarose gilt als besonders pflegeleicht. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Der optimale Standort

Rosen sind Sonnenkinder. Je sonniger und günstiger der Standort im Garten ist, desto besser blühen und gedeihen Rosen. Sehr wichtig ist ein gut durchlüfteter Platz, damit die Blätter nach einem Regenguss schnell abtrocknen können. Rosen schätzen einen lehmig-sandigen, lockeren, nährstoffreichen und tiefgründigen Boden. Die richtige Gesellschaft trägt auch dazu bei, dass Rosen gedeihen: Salbei und Lavendel sind gute Begleiter für Rosen.

Mit den passenden Begleitpflanzen fühlen sich Rosen wohl. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Haben Sie an einem Standort gerade eine Rose entfernt, sollten Sie dort nicht unmittelbar wieder eine Rose pflanzen. Möchten Sie unbedingt an derselben Stelle sofort wieder eine Rose pflanzen, empfiehlt sich ein Bodenaustausch: Heben Sie ein 50 mal 50 Zentimeter großes und 50 Zentimeter tiefes Loch aus. Füllen Sie es mit frischer Erde auf und pflanzen Sie nun die neue Rose hinein.

Die Rose richtig gießen

Die Rosen an heißen Tagen mit Gartenschlauch und feiner Brause komplett abduschen? Das sei keine gute Idee, sagt Thomas Kühr. Rosen werden von unten gewässert. Beim Gießen sollte das Laub nicht nass werden und keine Spritzer abbekommen.

"Gewöhnen Sie die Pflanzen nicht zu sehr ans Gießen", empfiehlt der Baumschulenbetreiber. Als Tiefwurzler können sich Rosen ihr Wasser aus tiefer liegenden Schichten des Bodens holen. Gartenschlauch und Gießkanne sollten sparsam zum Einsatz kommen. "Die Rose zeigt es Ihnen schon, wenn sie Wasser braucht", weiß Thomas Kühr aus Erfahrung.

Die Rose richtig düngen

Gedüngt wird im Frühjahr während des Austriebs mit organischem Langzeitdünger wie beispielsweise Kompost. Auch während der Blüte können Rosen Dünger erhalten. Doch zu viele oder die falschen Nährstoffe schaden. Wer fertigen Dünger kauft, sollte sich daher an die Angaben auf den Packungen halten. "Eine gut versorgte Rose ist widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen", sagt Kühr. Vor allem Pilze wie Mehltau oder Sternrußtau nutzen es aus, wenn die Rose schwächelt.

Der weit verbreitete Rindenmulch als Schutzschicht rund um die Rosen hat einen Nachteil: Beim Zersetzen sorgt der Mulch für ein Ungleichgewicht der Nährstoffe im Boden. Doch Rosen brauchen ausgewogenen Dünger. Eine dicke Schicht Rindenmulch schadet eher, als dass sie den Pflanzen nützt. Wer im Rosenbeet nicht ständig jäten und hacken möchte, kann zum Beispiel mineralischen Mulch verwenden.

Auf biologische Schädlingsbekämpfung und Pflanzenstärkung setzen

Manchmal kränkeln auch robuste Rosen. Dann stellt sich zuerst die Frage: Was hat meine Rose? Blattläuse sind leicht zu erkennen. Rosenblattwespen fressen riesige Löcher in die Blätter. Sternrußtau ist eine gefürchtete Pilzkrankheit bei Rosen: Auf dem Laub bilden sich schwarz-braune, an Ruß erinnernde Flecken, die sich sternförmig ausbreiten. Die Blätter sterben ab und fallen von der Pflanze.

Der Sternrußtau schwächt die gesamte Rose. Ursache für den Befall sind ein ungünstiger Standort, extremes Wetter und Temperaturschwankungen, zu starke Düngung und falsches Gießen. Entsorgen Sie betroffene Blätter unbedingt in der Mülltonne, damit der Pilz nicht darauf überwintern kann.

Sternrußtau tritt bei Rosen in vielen Gärten auf. Um die Pilzkrankheit einzudämmen, sollten befallene Blätter entfernt und im Müll entsorgt werden. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft

Mehltau ist ebenfalls eine Pilzerkrankung, die sich als weißer, pudriger Belag zeigt. Bei extremem Befall mit schädlichen Pilzen hilft auch ein kräftiger Rückschnitt. Rosen wachsen schnell und schaffen es auch, nach dem Stutzen wieder auszutreiben.

Blattläuse an jungen Rosen? Auf Nützlinge warten!

Im Frühsommer sammeln sich Blattläuse gerne auf Blütenknopsen, Trieben und jungen Blättern. Gartenfachberaterin Brigitte Goss rät, die Nerven zu bewahren: "Warten Sie einfach mal 14 Tage ab, so dass sich Nützlinge einstellen können".

Marienkäfer und Florfliegen-Larven zum Beispiel räumen schnell mit Blattläusen auf. Voraussetzung dafür ist aber, dass auf chemische Pflanzenschutzmittel möglichst verzichtet und der Garten nützlingsfreundlich gestaltet ist. Marienkäfer-Larven, die ebenfalls Blattläuse fressen, gibt es auch zum Bestellen im Internet. Brennnessel-Sud zählt überdies zu den Hausmitteln gegen saugende Schädlinge.

Pflanzenschutzmittel richtig einsetzen

Viele Gartenbesitzer möchten die chemische Keule gerne vermeiden. Doch wenn Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen, sollten es unbedingt die richtigen sein, so Rosenexperte Thomas Kühr. So helfen gegen Pilze nur Fungizide, aber keine Präparate gegen Insekten. Die Mittel sollten bienenfreundlich sein und genau laut Packungsbeilage verwendet werden. Dies gilt für alle Fungizide und Insektizide, mit denen Rosen behandelt werden. Thomas Kühr rät, sich dazu eingehend im Fachhandel beraten zu lassen.

Moderatorin Diana Fritzsche-Grimmig mit Thomas Kühr, der eine Baum- und Rosenschule in Tiefthal bei Erfurt betreibt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

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Quelle: MDR Garten

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 29. Mai 2022 | 08:30 Uhr