Mit dem Rotpustelpilz befallener Ast
Rotpustelpilz-Befall: Wer solche orangeroten Punkte auf der Rinde von Bäumen entdeckt, sollte das betroffene Holz entsorgen - aber bitte nicht auf dem Kompost. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Schwächeparasit Rotpustelpilz an Bäumen und Sträuchern: Erkennen und rechtzeitig handeln

06. Juli 2023, 08:43 Uhr

Zeigen sich kleine, orange-rote Pusteln auf den Ästen und Stämmen von Bäumen, steckt meist eine Pilzkrankheit dahinter: Der Rotpustelpilz zersetzt Totholz, befällt aber auch Obstbäume und Beerensträucher, die noch leben. Wenn er im Garten auftritt, ist schnelles und gründliches Handeln gefragt.

Rotpustelpilz zerstört lebendige Bäume und Sträucher

Einen Befall mit Rotpustelpilz erkennen Sie an kleinen, orange-roten Pusteln auf Trieben, Ästen und Stämmen von Bäumen. Der Pilz zersetzt Totholz, befällt aber auch lebende Obstbäume, Beerensträucher und andere Pflanzen. So kann er beispielsweise bei Johannisbeersträuchern zu plötzlichem Absterben führen.

Mit dem Rotpustelpilz ist nicht zu spaßen, wie Gartenfachberaterin Brigitte Goss sagt. Der Pilz dringt tief ins Holz lebendiger Bäume ein und zerstört es, so dass die befallene Äste absterben. Betroffen sind nicht nur Obstbäume und Beerensträucher, sondern auch andere Pflanzen, deren Triebe verholzen: Rosen oder Buchen zum Beispiel. Die Pilzkrankheit befällt gerne verletzte oder durch Frost geschädigte Triebe. Auch an Schnittstellen, die nicht verschlossen wurden, kann der Rotpustelpilz ins Holz gelangen.

Befallene Äste verbrennen oder aus Garten entfernen

Was hilft gegen den Schwächeparasiten? Wer den Rotpustelpilz im Garten hat, sollte seine Pflanzen an trockenen Tagen schneiden, rät die Gartenfachberaterin. Die Werkzeuge müssen sehr gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Das befallene Holz darf auf keinen Fall auf den Kompost, warnt Brigitte Goss. "Am besten wird es verbrannt oder umgehend aus dem Garten entfernt", empfiehlt sie.

Mit dem Rotpustelpilz befallener Ast
Die Fruchtkörper des Rotpustelpilzes sind etwa stecknadelkopfgroß und orangefarben bis lachsrosa gefärbt. Nicht verschlossene Schnittstellen an Bäumen - wie hier im Bild - dienen als Eintrittspforten für die Pilzkrankheit. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Vorbeugung als Schutz vor der Rotpustelkrankheit

Damit die Krankheit nicht ausbricht oder in ihrer Verbreitung gehemmt wird, kann mit folgenden Tipps vorgebeugt werden:

  • beim Pflanzenkauf: robuste Arten und Sorten auswählen, die zum gewünschten Standort im Garten passen
  • für Bäume und andere Gehölze optimale Bedingungen zum Wachsen und Gedeihen schaffen (geeigneter Boden, gepflegte Baumscheibe ohne Beikräuter)
  • frisch gepflanzte Bäume und Sträucher ausreichend mit Wasser versorgen - Wassermangel schwächt Gehölze und begünstigt Pilzbefall
  • beim Schneiden: an trockenen Tagen schneiden; auf scharfe, saubere Sägen und Gartenwerkzeuge achten, um Risse oder Quetschungen zu vermeiden
  • kranke, dürre und frostgeschädigte Äste bis auf das gesunde Holz entfernen
  • keine Zapfen stehen lassen
  • zugelassene Wundverschlussmittel verwenden, um keine Eintrittspforten für die Pilze zu lassen

Rotpustelpilz wächst in Holz eines befallenen Astes hinein
Gärtnerin Brigitte Goss zeigt, wie tief das zerstörerische Pilzgeflecht ins Holz eingedrungen ist. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Quellen: MDR Garten; Gartenfachberaterin Brigitte Goss; Website des Industrieverbands Agrar e.V. zur Rotpustelkrankheit/uka

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Juli 2023 | 08:30 Uhr