Blühender Thymian.
Kräuter eignen sich wunderbar für die Mischkultur. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Schädlinge & Co. Kräuter - Beschützerpflanzen im Gemüsegarten

25. Juli 2023, 11:19 Uhr

Chemie kommt bei Carola Sedlacek nicht aufs Beet. Trotzdem hat sie auf ihren Gemüsepflanzen kaum Schädlinge. Ihr Trick - sie pflanzt starkduftende Kräuter als Beschützerpflanzen ins Beet. Wie es funktioniert und was man beachten muss, verriet sie beim MDR Garten.

Beschützerpflanzen als Beeteinfassung

Wer seine Gemüsepflanzen vor Schädlingen schützen will, sollte Beschützerpflanzen anbauen, rät Kräuterexpertin Carola Sedlacek. Dafür eignen sich alle stark duftenden Kräuter beispielsweise Salbei, Ysop, Gewürztagetes oder Dill. Die ätherischen Öle der Kräuter verwirren die Schädlinge. Die Kohlfliege beispielsweise findet ihre Wirtspflanzen über den Geruch. Werden Salbei oder Gewürztagetes um den Kohl platziert, kann die Fliege den Kohl nicht mehr finden. Das Aroma der Kräuter überdeckt den Kohlgeruch. Das Mulchen mit Kräuterresten erhöht die Wirkung. Die Expertin bereitet außerdem noch einen Sud aus Kräutern zu, mit dem sie regelmäßig ihre Pflanzen gießt.

Kleinblättriger Basilikum.
Die einen lieben den Geruch von griechischem Basilikum, andere wehrt er ab. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Den Boden vorbereiten

Carola Sedlacek empfiehlt, die Kräuter um das ganze Beet zu Pflanzen. Ist noch Platz, können sie auch zwischen die Pflanzen gesetzt werden. Allerdings sollte beachtet werden, dass Mittelmeerkräuter einen ganz anderen Boden als heimische Gemüsesorten benötigen. Kräuter sind oft Hungerkünstler und brauchen einen mageren Boden. Kohl hingegen ist ein Starkzehrer, der immer gefüttert werden muss. Deshalb sollte am Rand des Beetes ein 30 Zentimeter breiter Streifen extra für die genügsamen Kräuter vorbereitet werden. Hier kann der Erde einfach Sand, Algenkalk und Gesteinsmehl untergemischt werden.

Salat als Sonnenschutz

Salat hilft dem Boden, nicht auszutrocknen. Carola Sedlacek pflanzt allerdings keinen Kopfsalat, sondern Bindesalate, die man Blatt für Blatt abernten kann. Bleibt das Herz des Salates stehen, kann man die ganze Saison lang Blätter ernten und die Erde ist wie durch ein Sonnensegel geschützt.

Mit Kräutern Nützlinge locken

Man kann nie genug Nützlinge im Garten haben. Auch blühende Kräuter helfen, sie in den Garten zu locken, vor allem Schirm- und Doldenblütler eignen sich dafür. Schwebefliegen sind immer auf der Suche nach Blattläusen. Sie legen ihre Eiger direkt in die Blattachsen, an denen sich auch die Läuse niederlassen und ausbreiten. Für die geschlüpften Larven sind Blattläuse ein wahrer Festschmaus. Fenchel, Dill, Pastinaken, aber auch Katzenminze oder Beinwell locken Insekten an.

Blühender Thymian.
Thymianblüten locken Insekten an Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Carolas Wartekiste - behütete Kinderstube für Jungpflanzen

Carola Sedlacek hat eine Wartekiste mit verschiedenen Jungpflanzen. Alles, was nicht mehr ins Beet passt oder beim Vereinzeln übrig bleibt, kommt hier vorrübergehend hinein: Salate, Kräuter, Kohl-Jungpflanzen. Für die Wartekiste empfiehlt sie eine Mischung, in der alles für einen guten Start der Pflanzen steckt: gute Gartenerde, Hornspäne, Sand und Kompost. Es dürfen auch nicht zu viele Nährstoffe enthalten sein, da sonst die Wurzeln verbrennen können oder die Pflanzen zu schnell wachsen.

Viele Kräuter in einer Holzkiste.
Carolas Wartekiste: Kohl, Dill, glatte Petersilie, Salbei. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Quelle: Carola Sedlacek (Gartenexpertin), MDR Garten

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 30. Juli 2023 | 08:30 Uhr