Tiere im Garten Schnecken: Schädlinge und nützliche Arten unterscheiden
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Nacktschnecken sind Schädlinge im Garten. Sie fressen alle jungen Triebe von Pflanzen, Salat oder auch Blumen radikal ab. Gartenexpertin Brigitte Goss weiß, wie man die Schleimer aus dem Garten bekommt und rät davon ab, Jagd auf alle Schnecken zu machen. Der Schnegel - die Tigerschnecke - zum Beispiel ist ein Nützling.
Sobald die ersten Blätter auf den Beeten sprießen, sind sie zur Stelle: gefräßige Nacktschnecken. Sie mögen es warm und feucht. Im Frühjahr kriechen sie aus ihren Winterverstecken, die Jungen schlüpfen aus den Eiern.
Nützliche Schnecken im Garten
Aber es gibt auch Schnecken, die Nützlinge im Garten sind. Der getigerte Schnegel, auch Tigerschnegel (Limax maximus) genannt, zum Beispiel: Er frisst nicht nur alte Pflanzenreste, er vertilgt auch die Eier der gefräßigen Nacktschnecken. Er sieht der Nacktschnecke zwar ähnlich, ist aber an einem sogenannten Kiel am Körperende, wie er an der Unterseite von Booten zu finden ist, gut zu erkennen. Wegen seiner schwarzen Flecken wird er auch als Tigerschnecke bezeichnet. Der Schnegel kriecht manchmal aber auch als schwarzes Exemplar über die Beete. Auch Weinbergschnecken und Hainbänderschnecke laben sich nicht am Salat, sondern fressen abgestorbenen Pflanzenreste, räumen also im Garten auf.
Wie vertreibt man Schnecken aus dem Garten?
Es gibt verschiedene Hausmittel, die gegen Schnecken helfen sollen. Bier oder Kaffeesatz zum Beispiel. Gartenexpertin Brigitte Goss hat die Hausmittel ausprobiert und ist von deren Wirkung nicht überzeugt. Kaffeesatz wirke gar nicht, Bier in einem Glas hingegen locke Schnecken an und könne so dafür sorgen, dass Schnecken an einer Stelle (oder mehreren, je nachdem, wie viele Bierfallen man aufstellt) in die Falle tappen. Die Wirkung wird verstärkt, wenn noch ein Schnaps dazu gegossen wird. Der Duft des Gebräus locke aber nicht nur die eigenen Schnecken an, warnt Brigitte Goss, wer Pech hat, bekommt auch Besuch aus dem Nachbargarten.
Schneckenfallen und Barrieren
Eigelege von Schnecken findet man oft in Hohlräumen, in Blumentöpfen mit Erde oder unter alten Materialien, die im Garten herumliegen. Das Wissen darum könne man sich zunutze machen, sagt Brigitte Goss und ermuntert dazu, im Garten alte Bretter oder Ziegel auszulegen. Oft sammeln sich die Schnecken darunter und können am frühen Morgen dann einfach abgelesen werden.
Eine andere Möglichkeit, Schnecken abzuwehren, sind Barrieren. Hier zeigen wir Ihnen, wie ein schützender feinmaschiger Schneckenzaun aus Draht gebaut wird, und wir schrauben einen Schneckenrahmen aus Holzbrettern fürs Beet zusammen. Wichtig ist, eine Kante zu schaffen, über die die Schnecken nicht kriechen können. Sie mögen es nämlich nicht, dass ihr Kopf nach unten hängt.
Welche Pflanzen Schnecken schmecken und welche nicht
Raublättrige und silberblättrige Blumen und Kräuter können Schnecken gar nicht leiden. So machen sie beispielsweise einen großen Bogen um Zinnien, Salbei und Schmuckkörbchen. Vorsicht hingegen bei Tagetes, jungem Rittersporn, Sommerastern und Dahlien: Sie sind ein gefundenes Fressen für Nacktschnecken.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 30. Juli 2023 | 08:30 Uhr