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Fehlt für die Rose noch der richtige Platz im Garten, kann sie auch im Kübel draußen überwintert werden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Ein Beet zieht umStauden und Gehölze: Pflanzen im Herbst umsetzen

03. November 2019, 08:30 Uhr

Der Herbst ist eine gute Zeit zum Pflanzen, aber auch um Stauden und Gehölze an einen anderen Ort umzusetzen. Sind die Stauden zu groß geworden, können sie jetzt geteilt und so vermehrt werden. Gartenfachberaterin Brigitte Goss erklärt, was bei der Arbeit zu beachten ist.

Wenn der Garten umgestaltet werden soll, wenn die Pflanzen zu groß für den Vorgarten geworden sind oder Stauden am falschen Platz stehen, müssen sie umgesetzt werden. Am besten geht das im Herbst. Die Pflanzen haben dann bis zum Frühjahr genügend Zeit, sich am neuen Standort einzugewöhnen und bis dahin schon neue Wurzeln zu bilden. Pflanzt man erst im Frühling um, kann es passieren, dass die Pflanzen mit der Bildung neuer Wurzeln beschäftigt sind und sie im selben Jahr nicht mehr blühen.

Die Pflanzen für das Umsetzen vorbereiten: Rückschnitt

Große Stauden und üppige Gehölze sollten vor dem Umpflanzen zurückgeschnitten werden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

"Wer große, schon ältere Pflanzen umsetzen will, kommt meist nicht drum herum, zur Gartenschere zu greifen", sagt Expertin Brigitte Goss. Sehr lange gakelige Triebe von Stauden können bodennah abgeschnitten werden. An Gehölzen sollten Sie die Gartenschere etwas vorsichtiger ansetzen und die Pflanze nicht zu stark zurückschneiden. Nach dem Rückschnitt kann die Pflanze mit dem Spaten viel besser ausgegraben werden. Es gibt aber noch einen Grund, warum der Pflanzenschnitt beim Umsetzen wichtig ist: Beim Abstechen werden meist Wurzeln beschädigt. Die Versorgung einer großen Pflanze mit vielen Blättern könnte die Pflanze schlicht überfordern. Also muss die Blattmasse reduziert werden.

Stauden und auch Gehölze wie Rosen oder Heckenpflanzen sollten normalerweise erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. So ein Pflanzenumzug ist ein Sonderfall. Der Rückschnitt im Herbst erfolgt meist nur aus ästhetischen Gründen oder eben wenn Pflanzen umgesetzt werden. Bei starkem Frost erhöht sich nach einem starken Herbstschnitt die Gefahr, dass Triebe erfrieren.

Die Pflanzen ausgraben

Grundsätzlich gilt, die Pflanzen möglichst mit einer vollständig erhaltenen Wurzel auszugraben. Bei kleineren Stauden, die noch nicht lange im Beet stehen, ist das kein Problem. Bei großen Gehölzen und Stauden ist es allerdings unumgänglich, dass  Wurzeln beschädigt und die feinen Haarwurzeln in Mitleidenschaft gezogen werden. Das ist aber nicht weiter tragisch. Eine gesunde, vitale Pflanze bildet schnell neue Wurzeln. Wichtig ist aber, die Pflanze zurückzuschneiden, damit sie Kräfte schont.

Die Pflanzen nach dem Ausgraben wieder einpflanzen

Wer Ärger mit Samen von Unkräutern im neuen Beet vermeiden will, sollte die Wurzel von der alten Erde befreien. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

"Die ausgegrabenen Pflanzen müssen so schnell wie möglich wieder in die Erde, damit sie mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden", sagt Brigitte Goss. Damit lästiges Unkraut nicht mit ins neue Beet zieht, sollte die Pflanzenwurzel gründlich abgesucht und von Unkrautwurzeln befreit werden. Wer auf dem alten Beet immer wieder Ärger mit Sämereien von Unkräutern hat, sollte die Wurzeln möglichst von der alten Erde komplett befreien und die Pflanze in frisches Substrat setzen. Das spart später viel Arbeit.

Die Pflanze zwischenlagern

Die Pflanzen können in einem Graben überwintert werden. Die Wurzeln sollten mit reichlich Erde abgedeckt sein. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Fehlt noch die Idee für den neuen Standort oder ist das Beet noch nicht vorbereitet, kann ein großer Kübel oder auch der traditionelle Pflanzgraben zum Übergangsquartier werden. Der Pflanzgraben sollte etwa 40 Zentimeter tief ausgehoben werden. Die Pflanzen werden mit der Wurzel locker in den Graben gelegt und mit reichlich Erde abgedeckt. Die Erde nur vorsichtig, nicht zu fest andrücken. Vor allem Rosen, aber auch Stauden, können auf diese Art einfach im Freien überwintert und dann im Frühling an einen geeigneten Platz gesetzt werden. Für empfindliche Pflanzen wie Kräuter und Rosen sind große, hohe  Pflanzkübel genauso gut geeignet. Sie können bei starken Frösten einfach an einen geschützten Platz gestellt werden. Die Erde rund um die Pflanze ist als Dämmung ausreichend. Ganz wichtig – die Wurzeln sollten nicht austrocknen. Häufig reicht es in den Wintermonaten, die Pflanzen einmal im Monat zu gießen.

Rosen umsetzen

Ein Strick um die Rosentriebe hilft, die Pflanze besser zu händeln. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Will man Rosen umsetzen, wird die Pflanze etwa um ein Drittel gestutzt und die Triebe werden mit einem festen Strick zusammengebunden. So kann man sie nach dem Ausstechen später besser anfassen, transportieren und an ihrem neuen Standort wieder einpflanzen. Die Rose aber nicht zu stark zurückschneiden, damit der Frost nicht zu tief in die Triebe geht. Ein Vlies über der Pflanze schützt die gesunden Triebe und noch offenen Schnittstellen vor Frost. Hat der Spaten die Wurzeln beim Ausgraben verletzt, werden deren Spitzen vorsichtig zurückgeschnitten. Wenn Rosen ihren festen Platz im Garten bekommen, sollten sie im ersten halben Jahr angehäufelt werden. 

Schutz vor Wühlmäusen

Einen Drahtkorb gegen Wühlmäuse kann man leicht selber bauen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Gibt es im Garten Wühlmäuse können Lieblingsstauden und Gehölze am neuen Standort mit Drahtkörben vor den Räubern geschützt werden. Diese gibt es nicht zu kaufen, sie können aber einfach selbst gebaut werden. Brigitte Goss formt dafür aus engmaschigem Draht eine Art Blumentopf. Achten Sie darauf, dass sich der Draht gut biegen lässt. Den oberen scharfen Rand des Drahtkorbs versteckt Brigitte Goss unter einem Stückchen alten Gartenschlauch. 

Die Pflanzen sollte etwas tiefer in die Drahtkübel gesetzt werden, damit der Schutzkorb noch etwa drei Zentimeter aus dem Boden herausragt. So wird verhindert, dass sich die Wühlmäuse von oben an die Wurzeln herangraben.

Die scharfe obere Kante wurde hier mit einem Stück Gartenschlauch abgedeckt. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Wühlmäuse fernhalten

Stauden teilen

Der Herbst ist auch ein guter Zeitpunkt, Stauden zu teilen oder sie über Stecklinge zu vermehren. Stauden wie Astern, Funkien, Sonnenhut aber auch Kräuter werden hierfür mit dem Wurzelballen ausgegraben und dann mit einem Spaten geteilt. Am besten geht das auf einem festen Untergrund.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. Oktober 2019 | 08:30 Uhr

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