Stauden und Gehölze vom SchnäppchentischEmpfindliche Stauden und Gehölze lieber nicht im Herbst pflanzen
Schnäppchenjäger ergattern im Herbst im Gartenmarkt noch günstige Stauden oder Gehölze im Topf. Aber einige winterharte Freilandpflanzen sind frostempfindlich. Werden sie jetzt noch ins Beet gepflanzt, brauchen sie einen dicken Winterschutz. Gärtnerin Brigitte Goss empfiehlt, die besonders empfindlichen Pflanzen kühl zu überwintern oder gut geschützt im Garten samt Topf einzugraben. Bei einer Pflanzung im Frühling haben sie dann ausreichend Zeit, sich am Standort gut zu etablieren.
Im Herbst werden in den Gärtnereien noch schöne Stauden und Gehölze zu günstigen Preisen verkauft. Da lässt man sich leicht zum Kauf verführen und liest vielleicht erst zu Hause, dass eine Pflanzung im Frühjahr besser ist. Der Grund: Viele dieser Pflanzen sind zwar eigentlich winterhart, werden sie jedoch im späten Herbst gepflanzt, haben sie nicht genug Zeit bis zum Winter kräftige Wurzeln zu bilden und sind deshalb besonders frostempfindlich.
Diese Stauden und Gehölze lieber im Frühjahr, statt im Herbst pflanzen:
- größere Gräser
- Herbstanemone
- Herbststeinbrech
- Säckelblume
- Mönchspfeffer
- Karamelblume
- Bartblume
- Passionsblume
- Chrysantheme
Auch Kiwi, Wein, Feige, Riesen-Hibiskus und Sommerflieder sollten sich an ihrem Standort gut etabliert und kräftige Wurzeln gebildet haben, bevor der erste Winter kommt. Das gilt auch für exotische, wärmeliebende Pflanzen - wie die Hanfpalme oder den Granatapfel - auch wenn es heißt, dass diese Gehölze winterhart sind.
Die gekauften Freilandpflanzen sind noch nicht in der Erde - was nun?
Gärtnerin Brigitte Goss hat die Erfahrung gemacht, dass alle Pflanzen, die im Herbst kräftig blühen, zu den frostempfindlichen Stauden gehören. Sie rät deshalb, solche Stauden lieber erst im Frühjahr zu kaufen und dann zu pflanzen. Wer nun aber die Herbstanemone als Schnäppchen im Topf ergattert hat, hat drei Möglichkeiten.
1. Einpflanzen und gut schützen
Die neuen Pflanzen können gleich gepflanzt werden, es besteht aber das Risiko, dass sie den Winter nicht überstehen. Sie sollten deshalb unbedingt mit reichlich Laub und Reisig gut geschützt werden. Auch das leichte Anhäufeln mit Erde ist ratsam.
2. Zwischenparken und Pflanzen einschlagen
Wer noch nicht weiß, wo die Pflanze genau wachsen soll, kann sie sozusagen zwischenparken und mitsamt Topf an einem geschützen Standort "einschlagen" und gut schützen. "Einschlagen" ist der Begriff für eine Zwischenlagerung der Pflanzen in der Erde. Das ist vor allem auch dann sinnvoll, wenn man viele Pflanzen hat.
Für das "Einschlagen" der Pflanzen braucht es etwas Vorbereitung. Auf einer größeren Fläche gräbt man am besten einen spatentiefen Graben. Dort hinein stellt man die Pflanzen mitsamt Topf - die Pflanzen sollten ruhig etwas tiefer stehen. Der Graben wird anschließend mit lockerer Erde aufgefüllt. Die Erde darf nicht zu schwer sein, sonst "ersticken" die Pflanzen.
Für das Einschlagen eignet sich auch ein Hochbeet. Dazu wird ebenfalls die Erde je nach Topf- oder Erdballengröße ausgehoben und zur Seite gelegt. Die Pflanzen können dort nebeneinander gestellt werden. Dann wird die Erde wieder auf die Pflanzen geschaufelt, so dass sie zwar ordentlich abgedeckt, aber noch gut zu sehen sind. Eine Laubschicht darüber wirkt wie ein wärmedämmendes Luftpolster. Reisig fixiert das Laub und verhindert das Zusammenkleben der Blätter zu einer luftundurchlässigen Schicht.
3. Kübel- und Topfware kühl überwintern
Exotische Gehölze sind besonders empfindlich. Granatapfel, Kaki, Feige, auch manche winterharte Palmen wie Bananen leiden, wenn sie jetzt in die Erde kommen und den kalten Temperaturen standhalten müssen. Sind sie jetzt noch nicht eingepflanzt, empfiehlt Brigitte Goss, die Pflanzen in einem kühlen Winterquartier um die Null Grad Celsius zu überwintern.
Wichtig: Junge Stauden, Gräser und Gehölze nicht zurückschneiden!
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 21. November 2021 | 08:30 Uhr