Horror für Garten- und Balkonbesitzer Pflanzen nach Frostschäden retten
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Als eine kleine Horrorshow können Frostschäden an Pflanzen vom Hobbygärtner empfunden werden. Die einst prächtigen Gewächse sehen einfach nur noch deprimierend aus. Doch auch wenn der Gedanke naheliegt, es wäre nichts mehr zu retten, kann für viele der Pflanzen noch etwas getan werden. Gartenexperte Jürgen Meister vom Egapark in Erfurt gibt im MDR Garten Tipps, wie mit Schäden durch Frost umgegangen werden kann.

Immer wieder werden Garten- und Balkonbesitzer vom Frost überrascht. Dabei sind Minusgrade im späten Herbst oder auch noch im Frühling nicht ungewöhnlich. Selbst wenn die Tage zuvor mild waren, sollte man auf Frost vorbereitet sein. Erst Mitte Mai, nach den Eisheiligen, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass es nochmal eisig kalt wird.
Tückischer Frost
Der Frost ist das eigentlich Tückische. Er sorgt dafür, dass die Pflanzen zunächst ihr Aussehen behalten. Doch taut es dann auf, erschlaffen die Pflanzenteile. Oft wird dann vermutet, dass sie den ersten Frost nicht überstanden haben, sie gar abgestorben seien. Doch einige Pflanzen können noch gerettet werden. Dies gilt vor allem für die Pflanzen, die nicht verholzen. Haben verholzende Gewächse einmal Schaden genommen, stehen ihre Rettungschancen nicht mehr so gut.
Generell sollten frostgeschädigte Pflanzen zunächst - entsprechend ihrer Art - zurückgeschnitten werden. Ist der Frostschaden im Herbst oder frühen Winter aufgetreten, können die Pflanzen in einem kühlen und trockenen Winterquartier zur Ruhe kommen und sich bis zum nächsten Frühjahr erholen. Generell haben es gesunde Pflanzen leichter, einen solchen Frostschaden zu überstehen. Angeschlagenen Gewächsen fällt es dagegen schwerer.
Im Frühjahr sollten die Pflanzen ruhig umgetopft werden. Das schafft gute Voraussetzungen für das Wachstum. Außerdem sollten frostgeschädigte Pflanzen im folgenden Jahr gründlich auf Schädlinge geprüft werden. Sie sind etwas anfälliger als Pflanzen ohne Frostschaden.
Gefrorener Rasen
Doch nicht nur Kübelpflanzen können vom Frost geschädigt werden. Auch gefrorener Rasen kann leiden - vor allem, wenn er betreten wird. Die gelben Spuren, die im Frühjahr auf Rasen zu erkennen sind entstehen, wenn über gefrorenes Gras gelaufen wird. Dabei brechen die einzelnen Halme bis ganz nach unten ab. Sie erholen sich sehr schlecht.
Durch ein paar einfache Handgriffe kann der Rasen auch nach dem ersten Schnee noch fit für den Winter gemacht werden. Ist der Schnee wieder getaut, sollte das letzte Laub unbedingt entfernt werden. Blieben die Blätter liegen, bieten sie unter einer neuen Schneedecke Nährboden für Pilzerkrankungen. Außerdem sollte der Rasen vor dem Winter noch einmal zurückgeschnitten werden. Der Profi empfiehlt einen Rückschnitt auf fünf Zentimeter. Auch vertikutiert werden kann noch einmal. Entgegen vieler Vermutungen ist das Vertikutieren nicht nur im Frühjahr, sondern ganzjährig möglich. Wichtig ist dabei lediglich, dass es trocken genug ist, damit das Auskämmenauch ordentlich funktioniert.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. November 2020 | 08:30 Uhr