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Schutz für ObstbäumeWeißer Anstrich für junge Obstbäume

Obstbäume mit weiß bemaltem Stamm sieht man immer wieder. Doch wozu ist das Weißen eigentlich gut? Wir haben bei einem Experten für Obstgehölze nachgefragt, wie und warum ein Anstrich mit Kalk junge Bäume schützt.

Die Stämme junger Obstbäume können mit einem weißen Anstrich im Winter vor Schäden bewahrt werden. Steht der Baum an einem Südhang und bekommt viel Sonnenschein ab, kann das Weißen durchaus sinnvoll sein: Die Farbe wirft das Sonnenlicht zurück und verhindert, dass die Rinde einreißt.

Rinde reißt bei Sonnenschein und gleichzeitigem Frost

"Empfindlich sind vor allem Aprikose, Pflaume oder auch Kirsche", sagt der Thüringer Obstbaumexperte Michael Grolm. Bei diesen Arten kommt es an eisigen, aber sonnigen Wintertagen oft zu Spannungsrissen in der Rinde. Wunden entstehen, die nötige Selbstheilung kostet den Baum viel Kraft. Bis der Riss überwachsen ist, dauert es seine Zeit. 

Damit es gar nicht erst zu Spannungsrissen kommt, wird der ganze Stamm eingestrichen. Dazu eignen sich gelöschter Kalk oder auch Brandkalk. Die weiße Farbe wirft das grelle Sonnenlicht zurück und verhindert, dass sich der Stamm zu stark erwärmt. So werden extreme Temperaturunterschiede zwischen der eiskalten Luft und dem lebendigen Stamm des Obstbaumes vermindert.

Für den Zeitpunkt gilt: "Besser spät als gar nicht, aber eigentlich vor dem Winter", sagt Michael Grolm. Am besten werden die Stämme schon im November geweißt, es geht aber auch im Februar an frostfreien Tagen. Damit der Kalkanstrich schnell trocknet, sollte es sonnig sein. Apfelbäume gelten als weniger empfindlich, auch bei älteren Gehölzen ist der Anstrich nicht mehr nötig. Durch ihre dickere Borke sind alte Bäume besser vor Spannungsrissen geschützt.

Ein weißer Anstrich schützt die jungen Gehölze im Winter vor Schäden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK/MDR Garten

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. November 2020 | 08:30 Uhr