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In Kübel gepflanzte Beeren müssen für den Winter gut eingepackt werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Gut durch die kalte JahreszeitFAQ: Winterschutz für Obstgehölze

10. Juni 2021, 14:53 Uhr

Wenn sich die Blätter bunt färben und es Herbst wird, ist es Zeit, den Garten für den Winter zu rüsten. Beeren-Expertin Roswitha Schemm vom Erdbeerhof Zehelein-Schemm in Diespeck hat uns gezeigt, wie Sie Ihre Beeren vor Kälte und Frost schützen können.

Brauchen ausgepflanzte Beeren im Beet einen speziellen Winterschutz?

Nein. Sie können die Beeren im Herbst so stehen lassen wie sie sind. Es schadet auch nicht, das Laub auf dem Beerenbeet liegen zu lassen. Das dient als Dämmschicht und schützt so die Wurzeln.

Wie überwintere ich Beeren im Kübel?

In Kübeln gepflanztes Beerenobst sollte unbedingt draußen überwintert werden. Denn für die Beeren ist es wichtig, der Witterung ausgesetzt zu werden. Drinnen bekommen sie sonst plötzlich Schädlinge und Krankheiten, die draußen keine Chance haben. Daher ist es wichtig, dass die Beeren auch im Winter Schnee und Regen abbekommen. Packen Sie die Kübel dafür gut ein und achten Sie dabei darauf, dass Niederschlag zur Erde durchdringen kann. Sie können die Kübel zwar in die Nähe der Hauswand stellen (die Hauswand gibt Wärme ab), aber stellen Sie die Kübel auf keinen Fall unter einen Dachvorsprung.

Wie packe ich meinen Kübel für den Winter ein?

Achten Sie darauf, dass die Basis und vierzig Zentimeter um den Wurzelballen herum alles vor Kälte und Frost geschützt ist. Um die Kübel zu schützen, sollten Sie eingepackt werden. Dafür eignen sich beispielsweise Filz- und Bambusmatten, Jutesäcke und Luftpolsterfolie. Sie können Ihren Kübel auch einfach in Kisten oder Körbe stellen, die Sie dann mit Holzwolle oder Laub auffüllen. Achten Sie unbedingt beim Einpacken darauf, dass Sie Lufträume lassen. Beeren-Expertin Roswitha Schemm betont, dass Luft der beste Dämmschutz sei. Das gilt auch beim Bedecken der Erde um den Stamm. Wenn Sie beispielsweise Laub auf die Erde legen und sich später darauf eine Schneedecke bildet, dienen die Freiräume zwischen den Blättern als Isolator. Um die Töpfe von unten vor Frost zu schützen hilft es, sie auf eine Styroporplatte oder kleine Füßchen zu stellen.

Verwenden Sie vor allem Materialien für die Dämmung, die Sie ohnehin in Haus oder Garten haben. Das Laub aus dem Garten kann super als Dämmschicht zwischen Jutesack und Kübel geschoben werden. Setzen Sie auf Upcyling! Verwenden Sie zum Beispiel Luftpolsterfolie aus Ihrer letzten Paketpost wieder und wickeln Sie sie als Wärmeschutz um den Topf. Wenn das Dämmmaterial mal nicht so schön aussieht, kann man es noch dekorativ "verstecken".

Winterschlaf Beeren im Kübel überwintern

Um Beeren effektiv vor Kälte und Frost zu schützen, können Materialien verwendet werden, die Zuhause vorhanden sind. Beeren-Expertin Roswitha Schemm hat diesen mit Wein und Erdbeeren bepflanzten Kübel einfach in einen Wäschekorb gestellt und die Zwischenräume mit Laub aufgefüllt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Zusätzlich hat Beeren-Expertin Roswitha Schemm in den Rand des Topfes Rinde gesteckt. So ist auch der Bereich über der Erde geschützt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Wer nicht nur seinen Beeren, sondern auch den Vögeln etwas Gutes tun möchte, kann noch dekorative Vogelfutter-Anhänger an den Töpfen anbringen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine weitere Möglichkeit Wein einzupacken: den Topf mit Rinde und Moos bekleben (rechts im Bild). Wird die Erde mit Moos abgedeckt, ist der Wurzelballen auch von oben gut geschützt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Wer mag, kann die Töpfe zusätzlich verzieren – zum Beispiel mit einem Herz aus Kastanien. So bleiben die Kübel nicht nur warm, sondern verschönern auch noch die kälteren Tage. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Wer vom letzten Postpaket noch Luftpolsterkissen übrig hat, kann diese einfach in einen alten Korb legen und einen Beeren-Topf draufstellen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Wird der Zwischenraum zwischen Topf und Korbwand mit Laub oder ähnlichem Dämmmaterial aufgefüllt, ist die Beere gut vor Frost geschützt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Diese Variante eignet sich beispielsweise für Hängeerdbeeren in der Ampel. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine weitere Möglichkeit Beeren vor der Kälte zu schützen, ist es, den Kübel mit Tannenzapfen und Moos zu bekleben. Es empfiehlt sich dafür, die Heißklebepistole zu verwenden. Auf die Erde kann zusätzliches Moos gegeben werden. So sind Preisel- und Erdbeeren gut für den Winter gerüstet. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Holzwolle wird oft zum Auspolstern von Paketen verwendet und eignet sich gut als Dämmmaterial. Stellen Sie Ihren Beerenkübel (hier: Erdbeeren und Himbeeren) einfach in einen alten Wäschekorb und stopfen Sie den Korb mit Holzwolle aus. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Um das Ensemble zu verschönern, können beispielsweise rote Äpfel auf die Holzwolle gelegt werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Im Keller steht noch eine alte Holzkiste? Dann nichts wie raus in den kalten Garten damit. Diese Schwarze Apfelbeere wird von Tannenzapfen vor der Kälte geschützt. Die roten Äpfel dienen als Dekoration. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Packen Sie Ihre Cranberries doch einfach mal als Mooskugel ein. Ein Draht stabilisiert die Kugel. Mit Schleifenband wird die Kugel zum Hingucker. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Bambusmatten, die es im Baummarkt als Sichtschutz zu kaufen gibt, eignen sich ebenfalls gut zur Wärmedämmung. Auch hier liegt das Geheimnis in den Lufträumen, die die Röhrchen aufweisen. Abgedeckt mit Moos kann den Johannisbeeren hier nichts mehr passieren. Im Hintergrund wurde eine Brombeere mit Laub in einen Jutesack gesteckt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Weil Brombeeren etwas empfindlicher sind als andere Beeren, sollte der Jutesack bei zu starker Kälte und zu viel Sonne, wie es im Februar oft der Fall ist, hochgezogen werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Ein Blumentopf lässt sich auch gut mit Luftpolstern einwickeln. Damit es im Garten oder auf der Terrasse schön aussieht, sollte die Folie unter Jute oder Ähnlichem versteckt werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Muss ich Beeren im Winter gießen?

Normalerweise ist das nicht nötig. Beim Einpacken von Kübeln sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Erde nicht zu dicht abgedeckt wird, so dass Regen- und Tauwasser durchsickern können. Aus demselben Grund sollten die Kübel auch nicht unter ein Dach o.ä. gestellt werden.

Müssen Beeren vor dem Winter zurückgeschnitten werden?

Auf keinen Fall! Lassen Sie die Beerengehölze so, wie sie sind, und schneiden Sie sie nicht vor dem Frühjahr zurück. Auch das gehört zum Winterschutz dazu. Sollten im Winter durch den Frost doch Zweige absterben, können diese ab dem Frühjahr zurückgeschnitten werden und die Pflanze erholt sich wieder. Würde bereits im Herbst großzügig zurückgeschnitten, könnten Fröste leichter Schaden machen und die Pflanze würde gegebenenfalls völlig absterben.

Was ist beim Düngen zu beachten?

Düngen Sie ab Juli nicht mehr, sonst treiben die Beeren neu aus und würden so anfälliger für Frostschäden. Nicht mehr zu düngen ist in diesem Fall auch eine Art des Winterschutzes.

Winterschlaf für die Beeren: Beeren-Expertin Roswitha Schemm hat ein altes Bett als Hochbeet umfunktioniert. Nun wachsen darin verschiedene Erdbeer-Sorten, Heidelbeeren, Cranberries und Preiselbeeren in saurem Boden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Quelle: Beeren-Expertin Roswitha Schemm vom Erdbeerhof Zehelein-Schemm

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 13. Juni 2021 | 08:30 Uhr

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