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Gebundene Gräser sind im Herbst und Winter ein Hingucker, aber nicht immer zwingend nötig. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Vor dem FrostDiese Ziergräser benötigen (keinen) Winterschutz

07. November 2024, 15:28 Uhr

Die Schönheit von Ziergräsern ergibt sich aus ihrer Leichtigkeit und dem Spiel mit dem Wind. Doch zum Herbstanfang stehen die Gräser in vielen Gärten stramm zusammengebunden. Dabei benötigen nur die wenigsten unter ihnen diesen Winterschutz, erklärt Brigitte Goss.

Das Zusammenbinden ist eine bewährte Methode des Winterschutzes von frostempfindlichen Ziergräsern. Tatsächlich aber brauchen nur die wenigsten Schutz. Die meisten Ziergräser sind vollkommen unempfindlich und sollten sogar frei wachsen.

Pampasgras: Zur Sicherheit zusammenbinden

Bei Pampasgras ist das Zusammenbinden des Horstes im Herbst eine gängige Praxis, um die nässe- und kälteempfindliche Pflanze zu schützen. Der eigene Mantel der Grashalme bildet eine Isolationsschicht und schützt das Herz der Pflanze vor starken Frösten und extremer Nässe.

Pampasgras sollte man im Herbst zusammenbinden - es verträgt Nässe und Kälte nur bedingt. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Noch vor 20 Jahren gingen die Pampasgräser in der Regel über den Winter im Freien ein. Heute sieht man diese imposanten Gräser, die ursprünglich aus dem gemäßigten Klimazonen von Südamerika und Neuseeland stammen, in Gärten und Freiflächen - zum Teil sogar ohne Winterschutz.

Chinaschilf (Miscanthus): Kein Winterschutz nötig

Völlig unempfindlich ist Miscanthus oder Chinaschilf. Diese Gräser brauchen keinen Winterschutz. Chinaschilf gibt es in vielen Sorten. Alle wachsen an einem sonnigen Standort am besten. Ist der Boden nährstoffarm und trocken, bleiben die Gräser kleiner. Stehen die Gräser in einem feuchten und nährstoffreichen Boden, können sie sehr groß werden. Wichtig ist nur, dass sie nicht überdüngt werden, denn gemästete Gräser fallen leichter auseinander.

Unverwüstlich und für jeden Standort etwas Schöne Ziergräser vorgestellt

Mannshoch wird die Rutenhirse (Panicum virgatum 'Northwind'). Von Juli bis September bildet das Gras Blüten. Die Halme färben sich im Herbst rötlich. Die robuste Staude wächst aufrecht und dient auch als Sichtschutz. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Purpur-Rutenhirse 'Shenandoah' zeigt im Herbst braun-violette Blüten und dunkelrote Laubspitzen. Sie entfaltet ihre Wirkung am besten in Kombination mit Stauden, die im Herbst blühen. Ihr Standort sollte in der vollen Sonne liegen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Exotisch und eher selten in Gärten zu sehen: das Pfahlrohr (Arundo donax). Es ähnelt dem Bambus und wächst sehr schnell in die Höhe. Aus den Halmen wurden früher Rohrblätter für Instrumente hergestellt: zum Beispiel für Dudelsack, Oboe und Klarinette. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Ebenfalls ein Exot ist das Zebraschilf - auch Stachelschweingras genannt. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Eine Blüte, wie in diesem heißen Sommer, ist eher selten. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Ebenfalls ein hohes Gras ist das Sibirische Graubartgras (Spodiopogon sibiricus 'West lake'). Es färbt sich im Herbst rötlich bis kräftig burgunderfarben. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
 Auch als Sichtschutz kann man Chinaschilf pflanzen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Blüten des Chinaschilfs sind hierzulande ein eher seltenes Bild. Die Blüten bilden sich im Herbst, wenn die Bedingungen stimmen. Damit Chinaschilf blüht, muss das Klima warm und feucht sein. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
'Yakushima Dwarf' zählt ebenfalls zu den Zwergen unter den Chinaschilf-Züchtungen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Das Reitgras (Calamagrostis x acutiflora 'Karl Förster') blüht schon sehr früh im Juni. Die Halme wachsen fast aufrecht. Im Herbst färbt es sich gelb. Es kann auch als Sichtschutz Verwendung finden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Das Diamant-Reitgras (Calamagrostis brachytricha) bildet große, leicht rosa gefärbte Rispen und sieht daher sehr attraktiv aus. Es eignet sich auch als Bereicherung für Sommer- und Herbststräuße. Das aus Asien stammende Ziergras sollte einen Standort in der Sonne auf durchlässigem Gartenboden bekommen. Es erreicht eine Höhe von etwa einem Meter und eine Breite von 70 bis 80 Zentimetern. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Ein wahrer Hingucker ist das Federborstengras (Pennisetum alopecuroides 'Black Beauty'). Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
An einem Standort in der Sonne zeigt das Japanische Federborstengras im Spätsommer und Herbst walzenförmige, dunkelbraune bis schwarzgraue Blüten. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Das Japan-Goldbandgras (Hakonechlora macra ′Aureola′) fällt durch seine gelbgrün gestreiften Blätter auf. Weil es verhältnismäßig klein bleibt und den Halbschatten mag, kann es zum Beispiel am Wegesrand und unter Gehölze gepflanzt werden. Im Herbst verfärben sich die Blätter dieses Berggrases gelbbraun. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Carex breitet sich schnell aus, es bildet viele Ableger. Es eignet sich für schattige Bereiche und wächst auch gut unter Bäumen. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
So sah der Gräsergarten im egapark Erfurt im Frühjahr aus. Die hohe Gräser wurden zurückgeschnitten, Lücken mit Stauden und Frühblühern gefüllt. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Rutenhirse mit standhaften Sorten

Viele Sorten der Rutenhirse sind weniger standhaft und fallen im Laufe des Winters auseinander. Sie bleiben durch das Zusammenbinden der Halme stabiler. Mittlerweile werden straff aufrecht wachsenden Sorten wie 'Nordwind' und 'Heavy Metall' verstärkt angeboten. Sie bleiben den Winter über länger ansehnlich.

Rutenhirse-Sorten wie 'Heavy Metall' stehen im Winter länger aufrecht. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Stabiles Garten-Reitgras

Die Halme des Garten-Reitgrases, Calamagrostis x acutiflora 'Karl Förster', treiben im Frühjahr sehr früh aus und bleiben den ganzen Winter über stabil. Die Sorte 'Overdam' besitzt feine weiße Streifen auf den Blättern und hat sich ebenfalls als sehr standfest erwiesen.

Garten-Reitgras bleibt den Winter über stabil. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Schöner Außenseiter: Lampenputzergras

Lampenputzergräser sind keine typischen Wintergräser. Zur Jahreswende fallen die Blütenstände ab und die ganze Pflanze, die übrigens auch als Federborstengras bekannt ist, leicht auseinander.

Die fedrigen Blütenstände des Lampenputzergrases fallen im Winter ab. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. September 2024 | 08:30 Uhr