
DAS WERK | 11.07.2018 | 14 bis 16 Uhr Eindrucksvolle Wiederentdeckung
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Der Name des Komponisten, Dirigenten und Organisten Feliks Nowowiejski dürfte nur wenigen Spezialisten etwas sagen. Eine eindrucksvolle Neueinspielung wird das ändern.

In Polen kein Unbekannter
Feliks Nowowiejski ist in Polen bekannter als in Deutschland. 1877 wurde er in Wartenburg - Ostpreußen - geboren. Sein Vater hatte polnische Wurzeln, seine Mutter deutsche. Der Vater engagierte sich für die polnische Kultur, die Mutter förderte das musikalische Talent des Sohnes. So erhielt Nowowiejski eine vielfältige musische Ausbildung an der Klosterschule in Heiligelinde. Studieren konnte er zunächst nicht, vielmehr musste er als Geiger in einem Militärorchester für den Familienunterhalt sorgen. Kompositionspreise ermöglichten ihm dann aber doch Studienaufenthalte in Regensburg und Berlin.
Zwischen alter und neuer Heimat
In Berlin blieb er schließlich mehrere Jahre als Meisterschüler von Max Bruch und mit ersten Anstellungen als Organist und Chorleiter. Der Konflikt zwischen seiner (zumindest zur Hälfte) deutschen Herkunft und seinem polnischen Patriotismus prägte den weiteren Lebensweg von Feliks Nowowiejski. Ab 1909 lebte und wirkte er in Krakau, war aber gleichzeitig auch Kapellmeister und Organist in Warschau. In vielen seiner Kompositionen demonstrierte er polnischen Nationalstolz, sei es das politische Lied "Rota" oder das international erfolgreiche Oratorium "Quo vadis".
Trotzdem ging Nowowiejski nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs aufgrund von Anfeindungen als "Halbdeutscher" wieder nach Berlin und wurde dort Kapellmeister im Militärorchester. Nach dem Krieg ließ er sich dann in Poznan nieder, wo er am Konservatorium unterrichtete, komponierte und dirigierte und wo er kurz nach den Wirrnissen des Zweiten Weltkriegs im Januar 1946 starb.
Titel | Mit | Werke | Label |
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Nowowiejski: Sinfonien Nr. 2 & 3 | Łukasz Borowicz (Leitung)
Poznań Philharmonic Orchestrai (Ensemble) |
Zweite und dritte Sinfonie von Feliks Nowowiejski | DUX |
Unsere CD-Empfehlung
Der polnische Dirigent Łukasz Borowicz hat mit dem Poznań Philharmonic Orchestra zwei Sinfonien des Landsmann Nowowiejski eingespielt. Borowicz tut das auf der neuen CD mit liebevollem und leidenschaftlichem Engagement und seine Mitstreiter antworten ihm mit ebenso viel musikalischer Leidenschaft.
Angaben zur Sendung "Das Werk" am 11. Juli 2018:
Nowowiejski, Feliks (1875-1946)
Sinfonie Nr. 2, op. 52 „Arbeit und Rhythmus“
Philharmonisches Orchester Poznan
Borowicz, Lukasz
Aufnahme: August 2017
Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | Das Werk | 11. Juli 2018 | 14:05 Uhr