Rückblick Zum Anhören: Ein Jahrzehnt A cappella-Wettbewerb
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Zu den Höhepunkten des Leipziger A cappella-Festivals zählt seit vielen Jahren der Internationale A cappella-Wettbewerb zur Förderung vielversprechender Nachwuchsensembles. Dieses Jahr kann er nicht stattfinden. Wir schauen zurück.

Seit mehr als zwanzig Jahren hat das Leipziger A cappella-Festival einen festen Platz im Terminkalender von A cappella-Fans. Zu den Höhepunkten zählt der Internationale A cappella-Wettbewerb, bei dem vielversprechende Nachwuchsensembles verschiedenster Stilrichtungen die Möglichkeit haben, sich vor einer internationalen Jury zur präsentieren. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten in diesem Jahr sowohl Festival als auch der Wettbewerb abgesagt werden – für MDR KLASSIK der Anlass zu einem Rückblick auf mehr als zehn Jahre hochkarätige Nachwuchsförderung in Sachen A-cappella-Gesang.
Zum Anhören: Preisträger 2010-2014
2010: Juicebox (Deutschland) – Good
2011: Lala (Österreich) – Alloa
Ins Leben gerufen wurde der (fast jährlich stattfindende) Wettbewerb 2007 vom Veranstalter des Leipziger A cappella-Festivals, dem Vokalensemble amarcord. Zugelassen sind ausschließlich Gruppen von drei bis acht Mitgliedern mit einem Durchschnittsalter von maximal 29 Jahren. Wer es dann nach einer Vorauswahl nach Leipzig geschafft hat, bekommt über die eigentliche Wettbewerbsteilnahme hinaus vieles zum Thema A cappella-Gesang geboten: Masterclasses, in der es Gelegenheit gibt, mit renommierten Vokaldozenten wie Stephen Connolly, ehemaliges Mitglied der King’s Singers, am Repertoire der Ensembles zu arbeiten; ein A cappella-Seminar z.B. mit Prof. Dr. Michael Fuchs, Leiter der Sektion Phoniatrie und Audiologie an der Universitätsklinik Leipzig, bietet wissenschaftliche Einblicke in die anatomischen Grundlagen der Stimme und deren Funktionsweise. Geschätzt wird von den teilnehmenden Ensembles immer wieder auch die Möglichkeit der intensiven, individuellen Gespräche mit den Juroren nach Beendigung des Wettbewerbs. Der Jury gehören international renommierte Musiker und Kenner der Szene an, den Vorsitz haben wechselweise ehemalige Mitglieder der King’s Singers.
Über den Leistungsvergleich hinaus ist beim Leipziger A cappella-Wettbewerb besonders die Publikumsbegeisterung faszinierend. An beiden Wettbewerbstagen ist meist jeder Platz im Mendelssohn-Saal des Gewandhauses besetzt. Das Publikum – alt und jung – liebt „seine“ Favoriten, kann nach dem eigentlichen Wettbewerb die jungen Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Welt noch einmal im Rahmen der öffentlichen Masterclass sowie bei den A-cappella-Showcases kennenlernen.
Professionelle Performances & Begegnung
Und das ist auch das Ziel dieses Wettbewerbs: einerseits den Anreiz zu bieten für hochprofessionelle Performances – übrigens ist der Leipziger A cappella-Wettbewerb der einzige seiner Gattung, der in einer einzigen Kategorie für alle Teilnehmer wertet, unabhängig vom Genre, sowohl mit Mikrophonen verstärkt als auch unverstärkt. Andererseits steht hier die Begegnung im Vordergrund, der intensive Erfahrungsaustausch auf verschiedenen Ebenen mit vielen Gleichgesinnten und der Möglichkeit, Tipps und Inspiration in Sachen A-cappella-Gesang mit auf den Weg zu bekommen. Ein Erfolgsmodell in Sachen stimmlicher Nachwuchsförderung!
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