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Chorfest Chemnitz 2022"Singen baut Brücken"

01. Juli 2022, 00:00 Uhr

An diesem Freitag startet das Chorfest Chemnitz 2022. Alle vier Jahre veranstaltet der Landesverband Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen des Verband Deutscher Konzertchöre (VDKC) dieses Fest, wobei das letzte coronabedingt ausfallen musste. Die zahlreichen teilnehmenden Chöre sind schon in gespannter Vorfreude. Warum fiel die Wahl dieses Jahr auf Chemnitz? Wie wird das Motto "Singen baut Brücken" umgesetzt? Diesen Fragen ist MDR KLASSIK nachgegangen.

von Ricarda Hauke, MDR KLASSIK

Derzeit bereiten sich 26 Chöre auf das große Musikfest vor, so auch der Chor "Cantico Chemnitz" mit seinem Leiter Georg Christoph Sandmann. Er ist gleichzeitig künstlerischer Leiter des diesjährigen Chorfestes und erklärt das Ziel dahinter: "So ein Landeschorfest bringt neue Synergien zustande, also Kooperationen zwischen den Chören. Man kocht ja sonst mit seinem Chor immer nur 'in der eigenen Suppe'. Man braucht neue Impulse."

Die Vielfalt der teilnehmenden Chöre ist beachtlich: Vom Schulchor über Laienensembles bis hin zu semiprofessionellen Chören ist vieles von dem, was die mitteldeutsche Chorlandschaft zu bieten hat, vertreten.

Chemnitz als Standort

Bei der Wahl des Veranstaltungsortes sprach einiges für Chemnitz, wie Sandmann meint: "Die Stadt liegt ideal und hat eine gute Infrastruktur. Genau richtig für die Anzahl der Chöre, die erwartet wird. Zudem hat Chemnitz auch eine eigene Willkommenskultur. "Stadt der Moderne" ist ein Slogan dieser Stadt. Die Chemnitzer sind neugierig. Das habe ich über die Jahre immer wieder erlebt."

Am 1. Juli eröffnen der Kammerchor Chemnitz, die Singakademie Dresden und der Max-Klinger-Chor Leipzig das Chorfest in der Kreuzkirche. Bildrechte: picture alliance / zb | Reiner Oettel

Die Zuhörerinnen und Zuhörer erwartet ein buntes Konzertprogramm und zahlreiche Begleitveranstaltungen. Den Rahmen bilden das große Eröffnungskonzert am Freitagabend in der Kreuzkirche und das Open-Air-Abschlusskonzert am Sonntagnachmittag auf der Schlossteichinsel.

Für Sandmann bedeutet das Chorsinfonische Konzert am Samstagabend in der Markuskirche den Höhepunkt des Wochenendes. Dort wird "Cantico Chemnitz" mit vier weiteren Chören, Solistinnen und Solisten und der Robert-Schumann-Philharmonie die Walpurgisnacht von Felix Mendelssohn-Bartholdy aufführen.

Große Werke und kleine Schmuckstücke

Doch auch kleinere Veranstaltungen an ausgefallenen Orten sind geplant. So gibt es am Freitag ein Nachtkonzert im ehemaligen Kaufhaus "Das TIETZ", während am Samstag verschiedene Chöre im Einkaufszentrum Sachsen-Allee kleine Ständchen zum besten geben werden.

Ein besonderes Konzert werden die "Hallenser Madrigalisten" am Samstagnachmittag in der Jakobikirche unter der Leitung von Tobias Löbner geben: "Das wird eine ganz spannende Mischung aus geistlicher und weltlicher Musik." Löbner und sein Chor sind bereits voller Vorfreude auf das Fest: "Wir freuen uns, dass wir diese Plattform nutzen und mal wieder vor den sogenannten 'Chorfreaks' auftreten zu können."

Es ist eine Art Familie, die sich da trifft.

Tobias Löbner, Leiter der "Hallenser Madrigalisten"

Chorwelten

Auch die Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Hildebrand-Schule Markkleeberg sind gespannt auf das Fest. Sie werden im Kinderchor und im "MädchenchorPlus" beim integrierten Wettbewerb "Chorwelten" des Sächsischen Musikrates teilnehmen. Außerdem singen sie beim Abschlusskonzert mit, wo sie unter anderem auf die Gruppe "Gospel Changes" treffen.

Co-Chorleiterin Therese Galetzka freut sich sehr, dass die Wahl für das Chorfest auf Chemnitz als europäische Kulturhauptstadt 2025 gefallen ist. Sie meint jedoch auch: "Eigentlich ist es egal, wo das Ganze stattfindet. Entscheidend ist, dass die Musikerinnen und Musiker eine Plattform haben, wo sie zusammenkommen und sich treffen können. Wo ein Austausch über Stadtgrenzen hinaus stattfinden kann."

Gemeinsam Brücken bauen

Das Motto des Chorfestes lautet passenderweise "Singen baut Brücken". Der künstlerische Leiter Sandmann hat eine ganz eigene Interpretation dieser Aussage: "Brücke heißt für mich, dass das Eigenständige erhalten bleibt und sich ein Bogen zwischen Partnern aufbaut. Die Brücke verbindet. Man kann sich auf der Brücke austauschen, man kann darüber gehen, man kann in der Mitte gemeinsam stehenbleiben. Man kann schauen, wie es die anderen machen."

Das gilt nicht nur für die Choristinnen und Choristen: Alle Singfreudigen sind eingeladen, am Samstagabend bei der sogenannten "Singenden Kette" auf der Brückenstraße in Chemnitz mitzumachen.

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Dieses Thema im Programm:MDR KLASSIK | MDR KLASSIK am Morgen | 01. Juli 2022 | 08:40 Uhr