John Williams
John Williams schafft es immer wieder mit einfachen musikalischen Mitteln maximale Wirkung zu erreichen. Bildrechte: picture alliance / AP Photo | pmairs|File|Filed|7/18/2016 3\08\40 PM, Chris Pizzello

Filmkomponist John Williams Der Meister magischer Melodien wird 90

08. Februar 2022, 13:07 Uhr

Der amerikanische Filmkomponist John Williams wird am 8. Februar 2022 90 Jahre alt. Mit fünf Oscars und zahlreichen weiteren namhaften Auszeichnungen gehört er zu den erfolgreichsten Komponisten Hollywoods. Zurecht, denn erst seine eingängigen und effektvollen Melodien verleihen einigen sehr erfolgreichen Filmen den Flair, der sie so unvergesslich macht, darunter "Harry Potter", "Star Wars", "E.T." und "Der weiße Hai". Williams Kompositionen sind eigene Kunstwerke, die auch ohne Bilder wirken.

Ohne John Williams fliegen keine Fahrräder oder Besen in Quidditch-Wettkämpfen, Teppiche haben keine Kraft, Dinosaurier laufen nicht, wir wundern uns nicht, wir weinen nicht.

Steven Spielberg, Hollywood-Regisseur

Prägender Sound

Seit 40 Jahren prägt John Williams den Sound der amerikanischen Filmmusik mit. Die ersten und auch die größten Erfolge hatte der Filmkomponist mit seinen Kompositionen für diverse Blockbuster von Steven Spielberg.

Steven Spielberg und John Williams, 2016
Insgesamt 28 Filme hat Williams mit Steven Spielberg gemeinsam realisiert, darunter "Big Friend Giant", "Indiana Jones", "Terminal", "Krieg der Welten", "Catch me if you can", "Der weiße Hai" und "E.T." Bildrechte: picture alliance / AP Photo | Chris Pizzello

Und selbst bei den großen Filmevents fragt man sich, was die größere Wirkung bringt: das Bild oder der Soundtrack? Wäre "Harry Potter" genau so magisch ohne das klingende Glockenspiel? Wäre "Der weiße Hai" genauso beängstigend ohne die gruseligen Bass-Schläge? Wäre der Kosmos von "Star Wars" genau so groß ohne den Sound von John Williams? Wohl kaum.

Nicht er braucht die Filme, sondern die Filme brauchen ihn!

Musikmagazin Rolling Stone über den Komponisten John Williams

Besondere Arbeitsweise

Williams Arbeitsweise ist außergewöhnlich. Denn er liest nie die Drehbücher. Stattdessen sieht er sich erst den fertigen Film an und beginnt dann mit dem Komponieren. Die Noten schreibt er ganz altmodisch mit der Hand.

Der Filmkomponist – ganz gewiefter Unternehmer – gibt seine Filmmusiken als Noten heraus, das heißt jedes Orchester kann sie nachspielen. So schafft es Williams, seine Filmkompositionen als Konzertstücke zu vermarkten. Zu seinen meist aufgeführten Werken gehört der Sondtrack zum Film "Star Wars".

Nicht nur Filmmusik

Williams wurde 1932 in New York als Sohn eines Orchestermusikers geboren. Er studierte in seiner Geburtsstadt Klavier an der hoch angesehenen Juilliard School. Hier hat er nicht von Anfang an das Ziel verfolgt, Filmmusiken zu schreiben, vielmehr interessierte ihn das Klavierspielen. Die Hollywood-Karriere habe sich mit etwas Glück ergeben, sagt Williams selbst: "Ich habe einfach einen Fuß vor den anderen gesetzt."

Neben seiner Karriere trat er auch als Gastdirigent bei vielen bekannten Orchestern auf. Zudem komponierte er die Olympia-Hymne "Call of the Champions" für die Winterspiele im Jahr 2002 in Salt Lake City. Die Musik zur Vereidigungsfeier von US-Präsident Barack Obama im Jahr 2009 stammt aus seiner Feder und er schrieb Musik für berühmte Klassik-Stars wie den Cellisten Yo-Yo Ma und den Geiger Itzhak Perlman.

Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | 08. Februar 2022 | 06:13 Uhr

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